Eine vom Betreuer-Duo Walter Kratzer/Hazim Sahbegovic gut eingestellte SV Obwart-Mannschaft wollte im letzten Pflichtspiel des Jahres unbedingt in die Erfolgsspur zurückkehren und brachte in Bezug auf Kampfgeist, Lauf- und Einsatzbereitschaft eine wirklich sehenswerte Leistung.
Im buchstäblich letzten Moment konnte PT Janos Antalfi seine Schützlinge Franz Faszl, Marc Farkas und Philipp Grabenhofer für das heutige Spiel in Rechnitz fit bekommen. Die SV Klöcher Bau Oberwart, die von Interimstrainer Walter Kratzer in einigen Ansprachen während der Woche auf dieses Derby eingestimmt und heiß gemacht worden ist, gibt von der ersten Minute an Gas. Schon nach knapp drei Minuten bringt Zoran Lukavecki eine Freistoßflanke von links zur Mitte, der Ball wird kurz abgewehrt, Lukas Tegischer flankt diesmal von der rechten Seite, Helmut Plank ist per Kopf zur Stelle, der Ball geht aber etwa zwei Meter am Kreuzeck vorbei. Oberwart weiterhin die klar überlegene Mannschaft, Rechnitz verzeichnet während der ersten 45 Minuten keinen einzigen Torschuss, aber auch bei den Gästen tut sich in der Folge nicht viel, die Verunsicherung ist deutlich spürbar. Es gibt jede Menge Balleroberungen der Oberwarter bereits im Mittelfeld, leider machen sich Faszl & Co immer wieder durch leichtsinnige Ballverluste und Fehlpasses das Leben schwer. Kämpferisch und läuferisch muss man der gesamten Truppe ein Lob aussprechen, spielerisch läuft noch nicht viel zusammen. Logischer Halbzeitstand daher 0:0.
Kurz nach Wiederbeginn deutete Franz Faszl in Richtung Betreuerbank, dass es in den Adduktoren wieder zwickt, er will ausgewechselt werden. Dennoch spielt er noch einen genialen Pass in den Lauf von Thomas Herrklotz, der von links in den Strafraum marschiert, mit seinem Schuss aber an Goalie Baliko scheitert. Der kurz abgewehrte Ball kommt vor die Beine von Zoran Lukavecki, der mit einem satten Schuss endlich das längst verdiente und - wie man meinte - befreiende 0:1 für die Gäste aus Oberwart erzielt. Was aber in den folgenden 20 Minuten ablief, dürfte dem Trainer-Duo am Spielfeldrand den Schweiß auf die Stirn getrieben haben, man bettelte regelrecht um den Ausgleich und ließ sich von den ohnehin nicht sonderlich starken Rechnitzern total in die eigene Verteidigungszone drängen. Nach einem Eckball für die Heimischen kommt Pfahndl auf halblinks unbedrängt zum Schuss, SVO-Schlussmann Gabor Sipos dreht den Ball mit den Fingerspitzen noch an die Querlatte. Praktisch im Gegenzug wird einer der selten gewordenen Angriffe von Oberwart zu kurz abgewehrt, Andreas Müllner nimmt aus vollem Lauf Maß, sein Kracher schlägt unhaltbar zum 0:2 im langen Eck ein. Ein Sonntagsschuss, zugegeben, aber genau mit solchen Treffern zieht man sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf. Kurz danach ein Bombenschuss von Resetar, abermals verhindert die Querlatte ein Tor der Rechnitzer. Und wieder nur wenige Minuten später eine Kopie des Treffers von Andi Müllner auf der anderen Seite, diesmal wird der Ball von der Oberwart-Abwehr zu kurz weggeschlagen, Pfahndl ist zur Stelle und trifft ebenso spektakulär und ebenfalls unhaltbar zum 1:2-Anschlusstreffer. Auf beiden Seiten gibt es noch je eine Chance, danach pfeift der teilweise überforderte Schiedsrichter Cvrljak das Spiel ab, die drei Punkte wandern nach Oberwart, das damit am zweiten Tabellenplatz überwintert.
Ulli Traxler (seit 31 Jahren ehrenamtliche Helferin und Edelfan der SVO):
"Wir haben bei den beiden Lattenschüssen einiges an Glück gehabt, aber Glück muss man sich erarbeiten. Spielerisch war das heute nicht unbedingt das Gelbe vom Ei, aber die Mannschaft hat von der ersten Minute an gerackert und gekämpft, ist viel gelaufen und hat sich meiner Meinung nach diesen Sieg ganz sicher redlich verdient. Die Players-Party im Touch wird heute sicherlich um einiges lustiger ausfallen, als wenn wir Punkte liegen gelassen hätten."
Quelle: PA SV Oberwart
