Nach kräftezehrenden Vorbereitungswochen, einem Trainingslager im türkischen Side und einer Vielzahl an Testspielen geht es für den SV Klöcher Bau Oberwart am Freitag erstmals wieder um Zählbares! Wie sich der Tabellenzwölfte der Burgenlandliga die letzten Wochen geschlagen hat und mit welchen Erwartungen man die Reise zum Ligaprimus nach Draßburg antritt, verrät SVO-Coach Jürgen Halper im Interview.
Jürgen, die Rückrunde der Burgenlandliga steht vor der Türe - wie sieht dein Resümee zur Vorbereitung aus?
Nach einer wirklich tollen Hallensaison haben wir den Trainingsstart mit 21.Jänner angesetzt, aufgrund der guten Ergebnisse der Leistungstests aber schon am 19. Jänner das erste Testspiel absolviert, welches dann prompt mit 0:1 in die Hose ging. Auch gegen Eberau und Güssing gingen die Vorbereitungsspiele verloren, vor allem deshalb, weil die Mannschaft zum einen nach dem anstrengenden Konditionsprogramm ziemlich ausgelaugt war und zum anderen, weil ich nicht weniger als acht Spieler, die normalerweise in der U23 im Einsatz sind, in der Kampfmannschaft ausprobiert habe.
Mit welchem Ergebnis?
Wir haben in Oberwart eine starke Zukunft vor uns - aus dem eigenen Nachwuchs rücken hervorragende Leute nach. Bereits im Herbst waren Kilian Koch und Lukas Zapfel in der Kampfmannschaft im Einsatz, jetzt sind Niklas Szabo, David Sauhammel, Tom Ochsenhofer, Fabian Puhr, Dorian Puller und Ralph Ringbauer kurz davor, den Sprung zu den "Großen" zu schaffen. All diese Youngsters haben vor einem Jahr noch in der U16 der SV Oberwart gespielt, der eine oder andere wird bereits jetzt im Frühjahr zu Einsatzminuten in der Ersten kommen.
Ab dem Spiel gegen Rotenturm ging es wieder bergauf...
Stimmt, da war von allen eingesetzten Akteuren durch die Bank Spielfreude, Einsatz- und Laufbereitschaft sowie das perfekte Umsetzen der taktischen Vorgaben zu sehen. Es war eine Freude, die Mannschaft bei der Arbeit zu beobachten. Der 8:1-Erfolg gegen Rotenturm hätte sogar noch deutlicher ausfallen können.
Das war vermutlich die Vorfreude auf das Trainingslager, oder?
Möglich, obwohl die Burschen in Side noch einmal ordentlich schuften mussten. Das Trainingscamp war aber ein voller Erfolg, das Teambuilding hat gestimmt, die Trainingseinheiten wurden von allen mit vollstem Einsatz absolviert und die Testspiele waren ausgesprochen wichtig. Ein ganz großes Dankeschön an Obmann Präsident Gerhard Horn, der mit seinem Team die Voraussetzungen geschaffen hat, dass erstmals in der Vereinsgeschichte eine qualitativ so hochwertige Vorbereitung durchgeführt werden konnte.
Aber es gab keinen Sieg in den Testspielen in Side...
Wir sind gleich am Tag nach unserer Ankunft für den FC Wacker Innsbruck als Sparringpartner eingesprungen, weil den Innsbruckern ein Testspielgegner ausgefallen ist. Klar haben wir da anständig eine auf den Deckel bekommen, aber auch eine ganze Menge gelernt. Die beiden anderen Gegner in Side waren Zweitligisten in ihren Heimatländern, also zwei bis drei Spielklassen höher einzustufen als die SV Oberwart. Beim 0:3 gegen Progresul Spartac (ROM) hat uns der Schiedsrichter mit drei Elfmetern übel mitgespielt, im letzten Spiel gegen Lok Kazanka (RUS) waren wir die klar bessere Mannschaft, konnten aber eine Reihe von Chancen nicht nützen und haben schließlich mit 0:2 verloren.
Wie lautet dein Fazit zu den letzten beiden Tests gegen die Hartberg Amateure und Grafenschachen?
Gegen Hartberg haben wir wie aus einem Guss gespielt und verdient mit 4:1 gewonnen, obwohl mit Franz Faszl und Adam Balla zwei Stammleute gefehlt haben. Beim 1:1 gegen Grafenschachen haben wir unseren Matchplan nicht so umsetzen können, wie wir das vorgehabt haben. Dennoch waren die beiden 45-Minuten-Tests noch einmal unglaublich wichtig, vor allem weil wir auf Naturrasen spielen konnten.
Am Freitag geht es mit dem Spiel beim Tabellenführer wieder los. Was erwartest du dir?
Für mich sind die Draßburger bereits durch, eigentlich sollte man ihnen schon zum Titel gratulieren und Blumen mitbringen. Mir ist es auch gar nicht so unrecht, dass wir gleich im ersten Spiel gegen sie antreten müssen. Ich glaube, wir sind in jedem Fall weiter als vor Saisonbeginn, wo wir beim 0:6 gar nicht wussten, wie uns geschieht. So leicht wie in der ersten Runde werden wir es Franz Lederer und seiner Truppe sicherlich nicht mehr machen. Für eine Überraschung in Form eines Punktegewinnes muss schon wirklich alles zusammenpassen, aber wir werden alles probieren, um aus Draßburg etwas mitzunehmen.
Danke für dieses Interview und alles Gute für die Meisterschaft!
Quelle: PA SV Oberwart
Quelle: PA SV Oberwart
