Die Sorgenkinder - Herbstanalyse (3)

25.11.2012

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Im dritten Teil unserer Herbstanalyse werfen wir einen Blick auf die "Sorgenkinder" der Liga. Die punktlose SG FC Bergheim/USK Hof und der FC St. Veit werden sich wohl am Ende den Abstieg unter sich ausmachen, denn der FC SHT Südburgenland Platz Acht ist bereits fünf bzw. neun Punkte entfernt.
9) FC St. Veit
a) Ziele
"Oben bleiben...", ebenso kurz wie unmissverständlich formuliert FC St. Veit-Coach Diethard Sauerbier das Ziel für die wohl schwierigste Saison der Clubgeschichte. Nach der gescheiterte Fusion mit dem FC Feldkirchen reichten Kadergröße und (finanzielle) Mittel für eine Mittelfeldplatzierung nicht aus. Der FC St. Veit hat nach der Hinrunde einen kleinen Polster von vier Punkten auf Abstiegsplatz Zehn. Im Moment hätte man das Ziel also erreicht, aber es wird bis zum Schluss der erwartet harte Kampf bleiben.
 
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Für Zunder (re.) und ihre Kolleginnen reichte es zu vier Punkten.
Fotocredit: Harry Rainer
b) Saisonverlauf
Bereits im ersten Saisonspiel bei Wacker Innsbruck setzte es für die Sauerbier-Elf eine 4:0-Niederlage und auch eine Woche später bei Vorjahresüberraschung LUV Graz war es nicht einfacher - am Ende unterlagen die Kärntnerinnen 4:2. Das 1:2 gegen den FC Südburgenland im ersten Heimspiel der Saison machte dann den verpatzten Saisonstart perfekt.

Nach der dreiwöchigen Pause musste der FC St. Veit zunächst auswärts bei der SG Bergheim/Hof ran, bevor man eine drei Spiele lange "Heimspielserie" vor sich hatte. In Salzburg geland der Sauerbier-Elf der erste Saisonsieg (1:2), aber aus den besagten drei Heimspienen gelang nur ein magerer Punkt - gegen Union Kleinmünchen (1:1). Die anderen beiden Spiele (Spratzern, Altenmarkt) gingen jeweils klar mit 0:5 verloren. Die neuerliche Länderspielpause tat den Kärntnerinnen dann auch nicht mehr gut. Im Gegenteil: St. Veit gelang in den Spielen gegen Neulengbach (0:10) und Landhaus (0:2) kein eigener Treffer mehr.

Was dem FC herzlich egal sein wird, weil nicht vorrangig wichtig: Die Sauerbier-Elf steht im Cup-Viertelfinale.
 
c) Erwähnenswert
Zu Beginn der Saison wusste man beim FC lange nicht, ob man überhaupt in die neue Saison gehen werde. Nach der gescheiterten Fusion mit dem FC Feldkirchen entschied man sich aber dann doch dafür, die neue Spielzeit anzugehen. Das größte Problem, neben nur sechs geschossenen Toren, war die Position der Torfrau. Für den Platz zwischen den Pfosten vorgesehen war Liane Raunegger, die aber im Endeffekt kein Saisonspiel absolvierte. Als sie in der zweiten Runde gegen LUV Graz auflaufen sollte, verletzte sie sich beim Aufwärmen. Einmal mehr hütete, wie auch schon in Runde Eins, Stefanie Huber den Kasten der Kärntnerinnen.

Die gelernte Feldspielerin wurde ab Runde Drei offiziell zur Torhüterin ernannt. Unglücklicherweise laborierte sie gegen Ende an einer Entzündung im Handgelenk und konnte die letzten beiden Runden nicht eingesetzt werden. Valentina Zunder und Tatjana Sabitzer vertragen die Verletzte - beides Feldspielerinnen. Der Kader, ohnehin sehr dünn, schrumpfte im Verlaufe der Saison immer wieder zusammen. Kleinere Verletzungen, wie zum Beispiel jene von Skalic, U19-Teamspielerin Oberresl, Horn, Scheiflinger stellten die Kärntnerinnen des Öfteren auf eine harte Probe. Der FC St. Veit schoss in der Hinrunde zudem nur sechs Tore. Gemeinsam mit der zu geringen Größe des Kaders und der Torfrauenproblematik Indizien dafür, warum wohl nicht mehr als Platz Neun drinnen war. Einstellung, Kampfgeist und Einsatz kann man dem Team aber sicher nicht vorwerfen. fanreport.com wünscht dem FC alles Gute für die Rückrunde und eine erholsame Winterpause.
 
d) "Zahlen, bitte!"
  • Platz: 9 (1S, 1U, 7N)
  • Tore: 6 (~ 0,67 Tore pro Spiel)
  • Gegentore: 34 (~ 3,78 Gegentore pro Spiel)
  • Punkte: 4 (~ 0,44 Punkt pro Spiel)
  • Höchster Sieg: 1:2 (A) Bergheim/Hof
  • Höchste Niederlage: 10:0 (A) Neulengbach
  • beste Torschützinnen: Kerstin Zinner (3); Nicole Descovich, Denise Scheiflinger (je 1)
  • Karten: 0 x Rot, 1 x Gelb-Rot, 15 x Gelb

10) SG FC Bergheim/USK Hof
a) Ziele
Die Salzburgerinnen haben im Sommer von allen Bundesligisten die meisten Veränderungen vorgenommen, was nach dem Abgang von zwei Nationalspielerinnen (Zadrazil, Grössinger) aber auch notwendig war. Trainer Ulrich Bielka, er und der Verein trennten sich nach den ersten beiden Saisonspielen, wusste schon vor der Saison: "Wir sind krasser Aussenseiters und unser einziges Ziel ist ein Nicht-Abstiegsplatz." Klarerweise änderte sich die Zielformulierung auch nach dem Amtsantritt von Neo-Coach Bogdan Tredak nicht.
 
b) Saisonverlauf
Die erwartet schwere Saison begann für eine der jüngsten Mannschaften der Liga katastrophal. Die ersten beiden Spiele, noch unter der Leitung von Coach Ulrich Bielka, gingen mit 0:14 und 1:12 gegen Neulengbach bzw. Landhaus verloren. Auch beim ersten Spiel unter Bogdan Tredak verlor die SG gegen Wacker Innsbruck hoch (0:6). Die nun folgende dreiwöchige Pause kam dem Neo-Coach gerade Recht um die Mannschaft auf das Sechspunktespiel gegen St. Veit vorzubereiten. Dennoch unterlag die Tredak-Elf knapp mit 1:2.

Auch nach dem Spiel gegen Südburgenland (3:5) in der fünften Runde blieb die SG weiterhin punktelos. Die nächsten beiden Gegner (LUV, Spratzern) waren für die junge Mannschaft ebenfalls eine Nummer zu groß (2:8, 0:3). Die SG hatte sich im Laufe der Saison stark gesteigert, aber gegen Union Kleinmünchen in der vorletzten Runde, war die Mannschaft zum ersten Mal völlig von der Rolle und unterlag mit 0:7. Weil auch gegen Altenmarkt (0:3) kein Sieg gelang, steht die Mannschaft von Bogdan Tredak punktelos am Tabellenende.
 
c) Erwähnenswert
Viel Positives erlebte die SG in dieser Halbsaison wahrlich nicht, aber trotz der scheinbar aussichtslosen Lage gibt man in der Mozartstadt keinesfalls auf. "Wir werden sicherlich nicht aufgeben. Die Spielerinnen sind im Training immer noch topmotiviert", betonte der Trainer Woche für Woche. "Aber am Tag X können die Mädchen ihre Leistung aus dem Training noch nicht hunderprozentig abrufen."

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Die SG demonstriert Geschlossenheit. Diese ist auch bitter nötig, wenn man das "Wunder" noch schaffen will.
Apropos Trainer: Nach den beiden hohen Niederlagen zu Beginn der Saison reagierte die Vereinsführung rund um Manager Ingo Zadrazil und machte Bogdan Tredak, einen "alten Bekannten" zum neuen Cheftrainer. Tredak arbeitet seither daran, den physischen Zustand des Teams zu verbessern. Rein spielerisch hat die SG jedenfalls genug Qualitäten, das bestätigten die siegreichen Konkurrenten beinahe wöchentlich. "Mir ist nicht klar, warum diese Mannschaft Null Punkte hat", hörte man Woche für Woche von den diversen Trainern.

Dass die jungen Spielerinnen Qualität haben zeigt auch, dass einige von ihnen ins U17/U19 Nationalteam berufen wurden bzw. im nationalen Frauenzentrum in St. Pölten trainieren - wie zB: Gatea, Knauseder, Grössinger. Genau das ist aber auch ein großes Problem für Bogdan Tredak und sein Team. "Viele Spielerinnen sind die ganze Woche in St. Pölten, trainieren daher nur am Freitag mit der Mannschaft. "Leider bringen dann auch einige nicht die Leistung, die man sich von Nationalspielerinnen erwartet. Das kann der Stimmung im Team Schaden", äußerte Tredak bedenken.

Trotz der neun (bzw. sieben) Niederlagen genießt Bogdan Tredak das Vertrauen der Vereinsführung und weiß dieses auch zu schätzen: "Man kann sich nicht vorstellen, was Ingo und der Verein alles für uns tun. Dafür bin ich sehr dankbar. Es tut mir leid, dass wir es bisher nicht zurückzahlen konnten, solche Spiele wie in Kleinmünchen dürfen nicht mehr passieren." Aufgeben wird die SG jedenfalls nicht, soviel ist klar. Für die Mammutaufgabe in der Rückrunde wünschen wir von fanreport.com jedenfalls alles Gute.
 
d) "Zahlen, bitte!"
  • Platz: 10 (0S, 0U, 9N)
  • Tore: 7 (~ 0,78 Tore pro Spiel)
  • Gegentore: 60 (~ 6,67 Gegentore pro Spiel)
  • Punkte: 0
  • Höchster Sieg: -
  • Höchste Niederlage: 0:14 (H) Neulengbach
  • beste Torschützinnen: Jelena Gatea, Karin Gruber (je 2)
  • Karten: 0 x Rot, 1 x Gelb-Rot, 2 x Gelb
Kevin Bell
Kevin Bell - Redakteur
kevin.bell@fanreport.at

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