Gesichert - Saisonrückblick (3)

14.07.2015

hoeller-jubel_altenbacher Fotocredit: Peter Altenbacher
Mit LUV und Kleinmünchen platzierten sich in der abgelaufenen Saison zwei Traditionsteams im gesicherten Mittelfeld der ÖFB Frauen Bundesliga. Weder für die Grazerinnen noch für die Oberösterreicherinnen bestand Abstiegsgefahr, beim LUV war sogar Platz 3 in Reichweite. Schlussendlich konnten beide Klubs mit dem Erreichten zufrieden sein. fanreport.com blickt zurück.
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5.) LUV Graz

Noch in der Saison 2013/2014 präsentierte sich der McDonalds LUV Graz über weite Strecken der Saison wie ein Absteiger. Doch schon 2014/2015 war davon rein gar nichts mehr zu sehen. Das Blatt hatte sich gewendet, denn die Grazerinnen hatten sich über den Sommer - und in der Folge auch während der Saison - wieder zu einem soliden Mittelfeldteam mit Ambitionen nach oben gemausert.

Maßgeblichen Anteil daran hatte die Gründung der Spielgemeinschaft mit dem DFC Leoben in der Sommerpause 2014. Der damalige Trainer, Andrè Hanus, bezeichnete diese, eigentlich aus der Not geborene Zusammenarbeit, damals als Glücksfall und maßgeblichen Grund für das Weiterbestehen sowohl des LUV als auch des DFC.

Obwohl sie beispielsweise mit Barbara Dunst, Sophie Maierhofer (beide Spratzern) schmerzliche Abgänge zu verkraften hatten, zeigten die Steirerinnen, dass sie ihr Ziel, nichts mit dem Abstiegskampf zu tun zu haben, relativ schnell erreichen würden. Mit einer runderneuerten Defensive - u.a. um Urgestein Sarah Grossmann im Tor, Jasmin Pistotnik, Valentina Stipancevic, Anisa Rola - sorgte man in der Bundesliga für etwas Furore. Zwischenzeitlich blieb der Klub sogar 400 Minuten en suite ohne Gegentreffer.

"Sehr zufriedenstellend"

Dass es schlussendlich aber nicht für mehr als Platz sechs reichte, zeigt, dass der Kader schlussendlich zu unerfahren und zu verletzungsgeplagt war. Auch die zwischenzeitliche „Torsperre“ konnte die Anzahl der Gegentreffer (31) nicht allzu gering halten. Zum Stockerplatz in der Abschlusstabelle fehlte aber auch eine durchschlagskräftigere Offensiv-Abteilung. Gleich sechs Teams trafen in der abgelaufenen Saison öfter als der, ab der Winter-Pause vom Slowenen Boris Ljubic betreute, LUV (26 Tore).

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Grossmann hing ihre Handschuhe im Sommer an den Nagel
Trotz einiger unnötiger Niederlagen gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte (u.a. Südburgenland, Landhaus) dürfen Susanna Höller - die Antreiberin überzeugte mit einer starken Saisonleistung - und Kolleginnen zufrieden sein. Auch Neo-Obmann Robert Hitzelberger, der neben Leoben nun auch LUV Graz vorsteht, spricht von einer „sehr zufriedenstellenden Saison“ 2014/2015.

Für die kommende Saison strebt er mit dem LUV einen Platz unter den ersten drei Teams an. "Diese Zielsetzung muss sein", erklärt er. Sein muss auch der Verbleib von Trainer Ljubic, der auch sportlich weiterhin "absolut das Sagen" haben wird, und von Hitzelberger das vollste Vertrauen genießt.

Deutliche Upgrades für die neue Saison

Der Kader kommt zur neuen Saison etwas breiter daher. Mit Isabella Kresche (Neulengbach) sicherte sich der Klub einen Ersatz für Grossmann, die ihre Karriere beendete. Vom Stadtrivalen Sturm kommen die erfahrenen Anja Milenkovic und Urska Zganec. Dazu verstärken Kaja Erzen (Carinthians), Melanie Schweiger (Hengsberg) und die slowenische Teamverteidigerin Manja Benak (Ferencvaros Budapest, HUN) die Wetzelsdorferinnen. Der Vertrag von Valentina Stipancevic hingegen wurde nicht verlängert.

Ein "herber Rückschlag" war für Hitzelberger und den LUV allerdings der kürzlich erlittene Kreuzband- und Meniskusriss von Isabella Posch.

Die Besten: Höller, Posch, Pistotnik

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6.) Union Kleinmünchen

Die Fußball-Saison 2014/2015 begann, für einen Klub wie Union Kleinmünchen völlig untypisch, mit einem "Paukenschlag". Nach einem Jahr als Full-Time-Trainer bei der SV Ried kehrte Ex-Trainer Gerald Reindl auf die Trainerbank der Oberösterreicherinnen zurück. Allerdings musste man als Außenstehender schnell feststellen, dass das Ganze so spektakulär gar nicht war. Und das war gut so.

Denn für Kleinmünchen änderte sich durch die Ankunft - respektive Rückkehr - von Reindl nämlich nichts. Der Traditionsklub aus Linz hielt an seinem Weg fest. Natürlich auch bedingt dadurch, dass Sektionsleiterin Andrea Binder und die übrigen Verantwortlichen nur schwer anders können. Ein kleines Budget und ein extrem junger Kader bedeuten unweigerlich die Zielsetzung: Ausbildung und Klassenerhalt. Je gesicherter das Mittelfeld, desto besser.

Solide Leistungen brachten Platz sechs

Für die Zielerreichung gibt es für die Kleinmünchnerinnen wieder einmal 100 Punkte. Rang sechs kann sich, für den jüngsten Kader der eigenen Vereinsgeschichte, in einer keinesfalls schwächer werdenden Liga absolut sehen lassen. In der Hinrunde schrammte die Reindl-Elf sogar nur knapp an der besten Hinrunde der Geschichte vorbei. Vor allem die Offensive leistete ganze Arbeit und erzielte im Herbst sogar mehr Treffer als Serienmeister Neulengbach - nämlich 18.

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Madl (re.) war wohl die erfahrenste Spielerin der jungen Union-Truppe
Fotocredit: USC Landhaus
Dass es dann in der Rückrunde nur für elf weitere Tore reichte, zeugt von der mangelnden Konstanz des jungen Kaders, in dem Nachwuchs-Spielerinnen wie Mayrhofer, Wienroither oder Wasserbauer erneut viel Spielzeit ernteten.

Auch die Defensive präsentierte sich - vor allem bei Standardsituationen lange Zeit löchrig, hielt aber im Frühjahr (19 Gegentreffer) immerhin noch besser dicht als vor der Winterpause (24). Fakt ist, dass das Torverhältnis (-14) für die obere Tabellenhälfte, die Kleinmünchen (19 Punkte) doch um sieben Zähler (LUV 26) verpasste, nicht reichte. "Uns haben Kleinigkeiten gefehlt, vor allem die Erfahrung", erklärt der Trainer.

Strauchs legt eine Pause ein

Das wird den Oberösterreicherinnen aber relativ egal sein, denn einmal mehr ist es gelungen, jungen Spielerinnen große Rollen zu übertragen und in der Bundesliga eine gute Rolle zu spielen. Abstiegskampf? Kennen sie in Linz nur aus Erzählungen - und solange das so bleibt, gibt es keinen Grund etwas zu ändern.

Auf dem Transfermarkt wurde Kleinmünchen wenig aktiv. Das lag auch daran, dass Katharina Strauchs (Karrierepause) den einzigen Abgang der Oberösterreicherinnen stellt. "Wir freuen uns, dass wir es geschafft haben, den Kader zu halten und mit Katharina Mayer die Lücke auffüllen konnten", so Reindl.

Die Besten: Krammer, Madl, Zeilinger

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Weiterführende Links:
Unangefochten - Saisonrückblick (1)
Die Spitze vom Rest - Saisonrückblick (2)
NEU-lengbach - Umbruch beim Serienmeister
Hinter den Erwartungen - Saisonrückblick (4)
 
Kevin Bell
Kevin Bell - Redakteur
kevin.bell@fanreport.at

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