fanreport.com: Du bist jetzt zum SKN St. Pölten gewechselt - wie kam der Transfer zustande?
Lorenz Höbarth: Ich war gerade mit meinen Freunden auf Abenteuerurlaub in Asien, als mich mein einstiger Trainer Ketelaer, welcher nun im Trainerteam des SKN ist, anrief und mich gefragt hat, ob ich mir es vorstellen könnte, hier als dritter Tormann herzukommen, bei den Profis zu trainieren und bei den Juniors zu spielen. Und so kam es zustande, dass ich mich hier profilieren und schließlich auch überzeugen konnte.
fanreport.com: Nach deiner Zeit bei der SV Ried folgte der Wechsel zum ambitionierten aber im Unterhaus spielenden ASKÖ Oedt - deine Beweggründe damals?
Lorenz Höbarth:
Nachdem in Ried mein Vertrag ausgelaufen ist und Torhüterpositionen in der Bundesliga eher rar sind, gab es kurzfristig nicht mehr viele Vereine zu denen ich hätte als Profi wechseln können. Zu dieser Zeit trat Oedt an mich heran und jeder, der Franz Grad kennt, weiß, dass er für schnellen Erfolg steht. Daher entschied ich mich diesen Weg zu gehen.
fanreport.com: Wie war die Zeit bei den Wikingern für dich und wie erinnerst du dich an deine drei Profieinsätze?
Lorenz Höbarth: In Ried hatte ich eine super Zeit, auf die ich gerne zurückblicke. Ich bin hier noch mit ein paar Spielern regelmäßig in Kontakt. Wir waren damals auch abseits des Platzes wie eine große Familie. Zu den Einsätzen kann ich nur sagen, dass es sich lohnt tagtäglich dafür zu trainieren und ich hoffe, dass ich mit dem Wechsel zum SKN St. Pölten einem erneuten Einsatz näher gekommen bin.
fanreport.com: Was bedeutet die Rückkehr in die Bundesliga für dich persönlich und wo siedelst du nun deine Ziele an? Oder schielst du weniger auf die Bundesliga als auf die RLO mit den Juniors?
Lorenz Höbarth: Ich freue mich auf die Spiele in der Regionalliga Ost. Ich werde da vermehrt spielen. Ob sich in der Bundesliga ein Platz auf dem Spielbericht ausgeht, wird vorerst nur bei Kaderengpässen passieren. Aber im Fußball kann sich in wenig Zeit viel ändern.
fanreport.com: Ein weiterer Schwenk in die Vergangenheit: Was hat sich für dich nach dem Wechsel von der Union St. Florian nach Ried am deutlichsten verändert?
Lorenz Höbarth: Neben dem professionellen Trainingsrhythmus hat sich auch das private Umfeld mit einer eigenen Wohnung geändert. Somit war das ein schöner Schritt in Richtung Unabhängigkeit und das als Fußballprofi.
fanreport.com: Du bist - nach dem Titel mit LASK II - 2016 mit Oedt in der Landesliga Meister geworden. Warum lief es zuletzt für dich nicht nach Wunsch oder wolltest du bewusst eine Veränderung?
Lorenz Höbarth: Ich habe mir das Unternehmen Franz Grad und Oedt anders vorgestellt. Vielmals habe ich schon Geschichten gehört, aber solange man kein Teil dieses Rads ist, kann man es nicht verstehen. Oedt ist eine Seifenblase mit eigenen willkürlichen Gesetzen. Mehr will ich zu diesem Lebensabschnitt nicht sagen. Rückblickend war es einfach keine gute Idee nach Oedt zu wechseln. Und es hätte mir beinahe endgültig meine Karriere gekostet, wenn ich mich nicht hier beim SKN St Pölten profilieren hätte können.
fanreport.com: Kanntest du schon einige deiner künftigen Mitspieler bzw. hast du diese bereits kennengelernt?
Lorenz Höbarth:
Ich kannte kaum Spieler, jedoch ist ein Trainingslager gleich zu Beginn eine hervorragende Möglichkeit seine neuen Kollegen kennenzulernen. Im Fußball ist es nicht schwierig Freundschaften zu schließen.
fanreport.com: Vielen Dank für das Interview und eine erfolgreiche Rückrunde!
Fanreport-Wordrap mit Lorenz Höbarth:
Als Fußballprofi...wird einem nichts geschenkt
Pepi Schicklgruber...guter Tormanntrainer
Vorbild...Edwin van der Sar
Schönstes Spiel... Fifa17
Eindrucksvollster Mitspieler...Kevin Wimmer
Bitterster Moment in der Karriere...viele
Das "Vorurteil" trifft auf Torhüter wirklich zu...Sie sind anders
Spitzname...Höbi, hier beim SKN hat sich noch keiner herauskristallisiert
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