Das gab's noch nie: Derby einmal anders!

Eigentlich hätte das Derby zwischen SC Reichenau/Falkert und der WSG Radenthein bereits im Herbst stattfinden sollen. Da dies jedoch wetterbedingt nicht möglich war, wurde das Spiel ins Frühjahr verlegt. Genauer gesagt auf Samstag, den 22. März 2014. Doch vor rund zwei Wochen wieder das gleiche Problem: Am Montag, dem 17. März 2014, lag laut Reichenau-Obmann Karl Lessiak noch Schnee am Spielfeld - bei einer Gemeinde auf 1.095m Seehöhe keine Ungewöhnlichkeit. Somit sah man sich wieder gezwungen das Spiel abzusagen, damit keine Schäden am Platz entstehen. Am Donnerstag, dem 20. März 2014 wurde die Spielabsage laut Karl Lessiak mit dem Sektionsleiter des WSG Radenthein kommuniziert und aus Sicht des SC Reichenau/Falkert alles geklärt.

Kommissionierung des Platzes
Aus Sicht des WSG Radenthein war jedoch ganz und gar nicht alles geklärt: Sie beanstandeten eine Kommissionierung des Platzes durch den Schiedsrichter. Dieser bewertete den Zustand des Spielfeldes deutlich besser und gab den Gästen recht. Somit wurde das Spiel am grünen Tisch mit 0:3 für Radenthein gewertet.

Offener Brief
Der SC Reichenau/Falkert musste diese Entscheidung natürlich wohl oder übel akzeptieren. Ihren Unmut über diese Entscheidung zeigten sie vor allem den Kontrahenten aus Radenthein und zwar mittels einem offenen Brief an den Verein:

Stellungnahme Karl Lessiak, Obmann SC Reichenau/Falkert: "Es ist schade. Anstatt zweier Derbys haben wir in dieser Saison eben nur eines. Der Platz war aber definitiv nicht bespielbar, das bestätigte auch unser Platzwart, der jahrelang als Greenkeeper am Golfplatz tätig war. Wenn gespielt worden wäre, wären große Schäden am Platz entstanden. Außerdem haben wir neun Mannschaften, die an der Meisterschaft teilnehmen, da hätte der Platz niemals eine Chance gehabt sich zu regenerieren. Auch erwähnen möchte ich, dass unsere Mannschaft vollzählig gewesen wäre. Die Absage hat also nichts damit zu tun, dass wir zu wenig Spieler zur Verfügung gehabt hätten. Wir haben die Absage ja sogar frühzeitig bekannt gegeben - dies war unsere Fairness gegenüber Radenthein. Leider haben wir solche Fairness nicht erhalten."

Die WSG Radenthein wollte den Fall gegenüber uns nicht kommentieren.

An die
WerksSportGemeinschaft Radenthein
Sektion Fußball
Stadionstraße 10
9545 Radenthein

 
Betreff: Ein Fußballderby einmal anders
 
Sehr geehrter Vorstand des WSG Radenthein!
 
Betreffend der Absage unseres Fußballderbys am 22.03.2014 möchten wir als Kampfmannschaft des SC Reichenau/Falkert folgende Worte an Sie richten:
 
Wir wollen nicht über das Zustandekommen dieser Absage sprechen, da dem Leser die Tatsache, dass wir an Sie schreiben, wohl zu denken geben wird. Weiteres sind organisatorische Angelegenheiten nicht in unserem Wirkungsbereich.
 
Wir finden es äußerst schade, dass wir uns auf heimischen Boden nicht mit Ihrer Mannschaft, unserer Nachbargemeinde, haben messen dürfen. Der sportliche Wettkampf, den wir alle lieben, ist in diesem Fall ausgeblieben und wir gratulieren Ihnen recht herzlich zu den drei Punkten am grünen Tisch.
 
Doch möchten wir uns auch bedanken, dass Sie uns noch zusätzlich Motivation für unser Rückspiel am SA 31.05.2014 in Ihrem Stadtstadion Radenthein gegeben haben. Wir freuen uns auf ein faires Derby (diese Saison nur eines) und hoffen diesmal im sportlichen Wettkampf einen würdigen Sieger zu ermitteln.
 
Anmerken wollen wir, dass wir bis zum heutigen Tage (30.03.2014) noch keine Trainingseinheit auf unserer Sportanlage abhalten konnten, da es auch nach dem 22.03.2014 (unüblich für über 1000m Seehöhe und diese Jahreszeit) Schneefälle gab.
 
Die Mannschaft des SC Reichenau/Falkert wird am Tag des Derbys auf jeglichen käuflichen Konsum auf Ihrer Sportanlage in Radenthein verzichten und wollen in diesem Sinne auch unseren Zuschauern ein Beispiel geben.