Um mehr Spielzeit im Profibereich zu erhalten, wurde er in diesem Sommer an den FC Twente Enschede ausgeliehen und schlug direkt ein. Von den ersten neun Begegnungen machte der offensive Mittelfeldspieler fünf Partien mit, davon die letzten vier über die volle Distanz. Dabei erzielte er drei Treffer und legte einen weiteren auf. Auch im Pokal durfte Celina über 90 Minuten ran. In Enschede scheint er angekommen zu sein. Bis zum Saisonende ist nun Zeit, die Leistungen in der holländischen Eredivise zu bestätigen.
Ob er daraufhin zu Manchester City zurückkehrt, ist jedoch nicht klar. Nicht erst durch seine aktuellen Leistungen ist er den BVB-Verantwortlichen aufgefallen. Wie die englische Sun berichtet, haben die Dortmunder gute Chancen auf eine Verpflichtung. Das hängt vor allem mit der Skandalträchtigkeit des jungen Talents zusammen. Im August wurde Celina betrunken am Steuer erwischt und musste wegen wiederholten Fahrens unter Alkoholeinfluss seinen Führerschein abgeben sowie eine Geldstrafe zahlen.
Dass die Dortmunder ein Herz für Spieler ohne Führerschein haben, konnte man bereits bei der Causa Reus beobachten. Allerdings hat Celina bei ManCity einen langfristigen Vertrag bis 2020 und Pep Guardiola ist offenbar auch sehr von dessen Talent sehr angetan. Bis es hier zu einer Entscheidung kommt, wird Celina seinen Marktwert (derzeit 1,5 Mio. Euro) voraussichtlich weiter steigern.
Außerordentliche Arbeit der Scoutingabteilung
Dass der BVB in den letzten Jahren so gute Leistungen zeigen konnte, liegt auch an der Scoutingabteilung des Vereins. Chefscout Sven Mislintat hat bereits zahlreiche Talente entdeckt. Darunter sind beispielsweise Pierre-Emerick Aubameyang, Henrikh Mkhitaryan oder Shinji Kagawa, der aus der zweiten japanischen Liga kam. Die Kunst, die die Dortmunder Scouts nahezu perfektioniert haben, liegt darin, überdurchschnittlich talentierte Kicker zu finden, die noch nicht auf dem Radar anderer Top-Klubs aufgetaucht sind.
Kein Wunder also, dass auch die diesjährigen Neuzugänge groß eingeschlagen sind. Auch wenn einige BVB-Fans ob des personellen Umbruchs in diesem Jahr mit einem etwas mulmigen Gefühl in die Saison gegangen sind, werden sie spätestens jetzt wieder erfolgreich auf die eigene Mannschaft wetten. Zwar musste die Mannschaft von Thomas Tuchel in der Bundesliga bereits Niederlagen gegen Leipzig (0:1) und Leverkusen (0:2) hinnehmen, dafür konnte der BVB in den restlichen Partien und auch der Champions League überzeugen. Vor allem das Unentschieden (2:2) gegen Real Madrid war ein bestandener Härtetest, bei dem sogar mehr drin gewesen ist. Ein Teil des Erfolgs ist auch Sven Mislintat und seinem Team zuzuschreiben. Denn die Leistungen der Neuzugänge waren bislang sehr überzeugend.
· Marc Bartra, beim FC Barcelona meistens auf der Bank zu finden, konnte den Part von Mats Hummels zufriedenstellend übernehmen.
· Raphael Gurreiro wurde schon vor der EM verpflichtet, bei der er groß aufspielte. Hätte Dortmund später zugeschlagen, läge die Ablösesumme wahrscheinlich deutlich über den bezahlten 12 Mio. Euro. Auch im BVB-Dress wusste der polyvalente Spieler bereits zu überzeugen. In seinen neun Pflichtspielen erzielte der Portugiese drei Tore und bereitete fünf weitere Treffer direkt vor.
· Ein anderer Spieler, der sich praktisch in die Herzen der Dortmunder Fans gedribbelt hat, ist Ousmane Dembélé. Nach nur einer Saison in der französischen ersten Liga beim Stade Rennes wurde der Franzose mit mauretanischen Wurzeln bereits als eines der größten Talente Frankreichs gehandelt und Dortmund konnte sich auch seine Dienste für 15 Mio. Euro sichern.
Wie lange der Dribbelkünstler beim BVB bleiben wird, ist aber bereits jetzt fraglich. Dortmund konnte zwar Vereine wie den FC Barcelona oder den FC Bayern bei den Verhandlungen im Sommer ausstechen, jedoch wird das Interesse an Dembélé durch dessen Leistungen (12 Spiele, 1 Tor, 5 Vorlagen) nicht geringer. Dembélé selbst sagte, er werde irgendwann für Barcelona spielen. Und wie ESPN berichtet, sollen die Königlichen von Real Madrid bereits ihre Fühler nach dem Franzosen ausgestreckt haben. Beruhigend für BVB-Fans ist indes der langfristige Vertrag. Dembélés Kontrakt läuft noch bis 2021. Zeit genug also, noch das eine oder andere Dribbling anzusetzen.
Gerüchte um mögliche Abgänge
Aufgrund drohender Abgänge wird es für die sportliche Leitung des BVB auch in Zukunft kaum eine Verschnaufpause geben. Seit längerem schon spielt sich Aubameyang in den Fokus anderer europäischer Top-Klubs. Guardiola soll im Sommer die Verpflichtung des Gabuners angestrebt haben und wird voraussichtlich am Saisonende einen weiteren Versuch unternehmen. Hinzu kommt das kolportierte Interesse des FC Chelsea. Sollte es zu einem Transfer kommen, liefe dies auf einen Mega-Deal hinaus. Der Stürmer hat einen Marktwert von 45 Mio. und sein Vertrag läuft noch bis 2020.
Bereits sicher schien der Abschied von Neven Subotic. Sein Wechsel zum FC Middlesbrough scheiterte im Sommer an einer komplizierten Rippenverletzung. Auf der Innenverteidigerposition hat Dortmund momentan mit vielen Ausfällen zu kämpfen, weshalb ein Verkauf nicht sicher ist. Allerdings ist Galatasaray Istanbul interessiert. Vor allem im Hinblick auf die bevorstehende Verpflichtung von Ömer Toprak könnte ein Wechsel für Subotic die bessere Wahl darstellen.
Julian Weigl hat nach seinem Durchbruch in der letzten Saison, garniert mit der EM-Teilnahme, ebenfalls deutlich an Aufmerksamkeit gewonnen. PSG soll im Sommer mit einem 40-Millionen-Angebot gescheitert sein. Nun sollen auch die „Citizens“ und Real Madrid interessiert sein, den zentralen Mittelfeldspieler für sich zu gewinnen. Höchste Zeit für die BVB-Verantwortlichen, den Vertrag des 21-Jährigen aufzubessern.
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