Eine Reise, die sich lohnte

17.06.2015

Russland - Oesterreich, 14.6.2015, 44
Österreich gewann auswärts in Russland das wichtige Match in der EM-Qualifikation mit 1:0. Der Hauptfanklub Hurricanes Österreich berichtet über die Erlebnisse bei diesem Sieg.
11teamsports Beat The Cold
Die Russen ließen sich lange Zeit um den Spielort für dieses Match auszuwählen. Erst Mitte Februar wurde das neue Spartak-Stadion in Moskau ausgewählt. Für uns eine willkommene Wahl, wären doch beispielsweise auch St. Petersburg, Kasan oder Sotschi möglich gewesen. Flug und Hotel wurden sofort gebucht; für das Visum wurde alles in die Wege geleitet. Insgesamt konnten etwa 750 Karten an Herrn und Frau Österreicher gebracht werden. Bei so einer großen Anzahl ist ein Megaphon und eine Trommel absolut notwendig um die Stimmung gewünscht zu koordinieren und dadurch unsere Nationalelf zum Sieg zu treiben. Nachdem keiner, den wir kannten, mit dem Auto anreiste, mussten wir Megaphon und Trommel per Flugzeug transportieren. Bereits in Stockholm 2013 haben wir das getan, nahmen damals jedoch eine kleine Trommel mit, die in ihrer Wirkung leider viel zu schwach war. Wir brauchten – auch im Hinblick auf die Zukunft – eine stärkere Trommel. Damit wir nicht herbe Mehrkosten durch Sondergepäck in Kauf nehmen mussten, präparierten wir eine unserer Standard-Trommeln so, dass sie genau in einen dazu passenden Koffer passte. Zusätzlich nahmen wir noch vier Fahnen mit: zwei 1,7 Meter Fahnen und zwei 1,2 Meter Fahnen, die freilich ebenfalls so präpariert wurden, dass sie ins normale Gepäck passten. Die Überlegungen für eine Choreografie waren natürlich vorhanden. Wir entschlossen uns jedoch nichts zu organisieren, was sich schließlich als vollkommen richtig herausstellte. Eine Choreografie wäre wohl in einem Desaster geendet, auch wenn grundsätzlich mit 750 Leuten und diesem Block etwas gegangen wäre.
Russland - Oesterreich, 14.6.2015, 45
 

Auf der Reise zum Match
Wir Hurricanes beanspruchten 20 Matchkarten, wir reisten jedoch in separaten Reisegruppen nach Moskau an. Der Hauptkern mit den Fanutensilien traf sich am Freitag-Abend am Flughafen Wien-Schwechat. Wir nahmen einen Direktflug mit der russischen Linie Transaero. Quartier bezogen wir im Hotel Cosmos beim Raumfahrtsmuseum. Nach Stadtbesichtigungen am Samstag und am Sonntag-Vormittag wurde es ernst. Der Transport zum Stadion war unterschiedlich. Der ÖFB organisierte im Rahmen des offiziellen Reiseangebotes eine Busfahrt vom Hotel Holiday Inn zum Stadion. Wir nahmen an dieser wie auch andere Fanklubs ebenfalls teil, jedoch fuhren die Busse erst um 17:00 weg und um 17:00 war bereits Stadioneröffnung. Daher machten sich zwei Hurricanes schon früher auf den Weg um rechtzeitig zur Stadion-Eröffnung dort zu sein. Hier wurden gleich einmal sämtliche Banner abgelehnt, weil nur Österreich-Flaggen erlaubt waren. Nach einigem Hin und Her wurden aber schließlich alle Banner durchgelassen und auch später hatten wir mit Trommel, Megaphon und den Fahnen keine Probleme. Da der Sektor (2. Rang in der Ecke) dreimal so groß war, wie die Anzahl der Österreicher und Österreicherinnen befürchteten wir – deshalb auch keine Choreo diesmal – dass sich die Leute sehr aufteilen würden. Wir versuchten dem entgegenzuwirken. Was am Ende herauskam war eine Zwischenlösung. Unsere Idee war, dass die Banner etwas weiter hinten auf dem Geländer fixiert werden hätten sollen. Dann wäre genug Platz gewesen, dass alle Banner in einer Reihe hängten. Und die 750 Leute hätten sich dann alle dahinter hinstellen können, sodass wir einen kompakten Block gehabt hätten. Für die Stimmung und für Fotos/Video wäre das die beste Lösung gewesen. Leider fehlte es an Überzeugungskraft. Zumindest – und das ist sehr löblich – platzierten sich neben uns auch die Fanclubs Pielachtal, Blutgruppe und Fürstlich weiter hinten, sodass es zwar einen kompakteren Block gab, aber alle anderen Österreicher und Österreicherinnen im Sektor verstreut waren. Bedauerlicherweise konnten wir es auch nicht verhindern, dass die paar Reihen vor diesem kompakten Block frei standen. Immer wieder wollten Leute den Sitzplatz auf ihrer Matchkarte unbedingt in Anspruch nehmen. Das ist auch absolut verständlich: Wenn man das erste Mal im Stadion ist und dann sagt dir einer, dass du dich nicht auf „deinen“ Platz hinsetzen darfst, wirst du dir auch was dabei denken. Es ist nur schade, dass es an Kooperation fehlte und sich genau diese Leute mit fremden Federn schmücken. Der Erfolg der Mannschaft hat so gesehen seine Vor-, aber auch seine Nachteile. Das liegt auf der Hand.

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Support war solala
Die Russen waren mit der Getränkeplanung überfordert: Schon vor Ankick war der Bestand leer gekauft. Es gab später zwar Nachschub, aber der war in kürzester Zeit ebenfalls weg. Es war an diesem Tag weiter heiß und zusätzlich schien die Sonne genau in unseren Sektor hinein. Die Stimmung war klassisch für das Nationalteam, aber auch bedingt dadurch, dass es von den 750 Österreicher und Österreicherinnen nur einen Bruchteil Supportwillige gab. Viele wohnen in Moskau und nutzten die Gunst der Stunde. Die ersten 10-12 Minuten liefen wie immer sehr gut, es sah nach einem super Spiel aus. Die Stimmung flachte dann ab. In der 33. Minute schoss Janko das 1:0 und damit war das Spiel perfekt. Die Stimmung ging nur kurzzeitig hinauf und flachte dann wieder ab. Die zweite Halbzeit war unzufrieden; wir ließen die Mannschaft leider im Stich, wobei sie gerade da die Unterstützung am Notwendigsten brauchte. Erst als Fuchs um die 75. Minute herum mehr Support forderte ging es nochmal bergauf und die letzten 15 Minuten waren wieder anständig. Der neue Chant „Von Bregenz bis nach Wien“ war noch immer sehr träge, „Rot-Weiß-Rot, das sind die Farben“ ging recht gut und ist mittlerweile schon Standard. Österreich gewann mit 1:0 und sicherte sich damit so gut wie das EM-Ticket. Demzufolge gab es auch Sprechchöre „Frankreich wir kommen“. Marcel Koller lief lang nach Spielende noch einmal auf den Rasen und bedankte sich bei den Fans. Er hat es fast geschafft, das damals marode österreichische Team zu einer Endrunde zu bringen und das womöglich als Gruppensieger. Die österreichischen Fans mussten noch einige Minuten länger im Stadion bleiben, was uns Zeit gab ein Gruppenfoto mit allen Hurricanes zu machen. Mit den Bussen ging es zurück in die Stadt und bis 3:00 wurde der Sieg im Hotel gefeiert. Der Montag stand ganz im Zeichen der Abreise.
 
"Moskau war jeden „Rubel“ wert – super Stadt, geniales Match, perfektes Ergebnis. Die Stimmung im Stadion war gut. Leider konnten wir in der für das Team kritischen Phase nicht die Euphorie nutzen und die Mannschaft so wie es sich gehört lautstark unterstützen. Dennoch sind wir mit drei wichtigen Punkten von Moskau nach Wien zurückgeflogen und können vorsichtig beginnen für Frankreich 2016 zu planen", sagt Obmann und Vorsänger der Hurricanes Österreich, Bernhard Wastyn.

 
Stephan Wastyn
Stephan Wastyn - Redakteur
stephan.wastyn@fanreport.at

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