Obwohl die österreichische Nationalmannschaft aktuell wieder einige Spieler zur Auswahl hat, die bei guten Klubs zu den Leistungsträgern zählen, stellt sich die Frage, ob es ein Sturm-Problem im ÖFB-Team gibt. Einige Legionäre spielen bei Klubs in der deutschen Bundesliga eine wichtige Rolle: Marcel Sabitzer und Stefan Ilsanker laufen für RB Leipzig – eines der aktuell formstärksten Teams – auf. Mit Micheal Gregoritsch und Guido Burgstaller spielen sogar zwei Angreifer für Augsburg, beziehungsweise Schalke. Keiner von ihnen fällt jedoch in die Kategorie „Top-Stürmer“. Der hochkarätigste von allen ist wohl West Ham’s Marko Arnautovic. Österreichs Rekordtorschütze Toni Polster äußerte sich im Oktober zur Stürmer-Situation. In diesem Zusammenhang kritisierte Polster die Nominierung von Marc Janko. Polster ist mit 44 Toren der beste Torjäger in der Geschichte der Nationalmannschaft. Er sah es als alarmierendes Zeichen, dass man auf den 35-Jähren Janko, der für den FC Lugano spielt, angewiesen sei. Polster bezeichnete es sogar als „Armutszeugnis für die österreichischen Stürmer.“ Es ist sehr unwahrscheinlich, dass Janko noch auf genügend Einsätze im ÖFB-Trikot kommen wird, um die 16 Treffer zu erzielen, die ihm fehlen, um Polsters Rekord einzustellen.
Arnautovic zum Stürmer umfunktioniert
Einige Konkurrenten in Reichweite Obwohl Arnautovic aus fußballerischer Sicht kein ganz junger Spieler mehr ist, sollte es für ihn durchaus möglich sein, in der Liste der ewigen Torschützen den ein oder anderen höherplatzierten Spieler – oder eher gesagt Ex-Spieler – zu überholen. Mit Theodor Wagner (22 Tore), Walter Schachner (23) und Andreas Herzog (26) sind gleich drei ehemalige Spieler in Reichweite. Man darf davon ausgehen, dass es Arnautovics Anspruch ist, alle drei in den nächsten Jahren hinter sich zu lassen. Marc Jankos 28 Treffer – vorausgesetzt dabei bleibt es für ihn – wären dann ein weiteres realistisches Ziel. Für Arnautovic wäre das ganz sicher kein Armutszeugnis.