Müller-Urteil mit Auswirkungen auf Amateurfußball

13.05.2019

schiedsgericht
Das Urteil im Verfahren von Skispringer Lukas Müller gegen den ÖSV könnte sich auf den heimischen Amateurfußball auswirken.
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Müller erlitt einst bei einem Sturz während der Skiflug-WM 2016 einen inkompletten Querschnitt und bekam nun vom Verwaltungsgericht Recht, dass es sich bei dem Vorfall um einen Arbeitsunfall – und nicht wie vom ÖSV angegeben um einen Freizeitunfall – handelte.

Das Urteil könnten nun auch Folgen für den Amateurfußball haben, wie Jurist Rudolf Novotny gegenüber laola1.at angab. Denn durch dieses Urteil sei die Trennung zwischen Spaß und einem dienstähnlichen Verhältnis nah aneinander gerückt. So kenne Novotny keinen Regionalliga-Kicker, der umsonst spielt. Daher gebe es auch gegenseitige Rechte und Pflichten. Novotny spricht deshalb in diesem Fall bereits von einem Dienstverhältnis – und keiner Freizeit mehr.

Verletzt sich ein Sportler wie im Fall Lukas Müller beim Ausüben seiner Sportart, ist dies rechtlich nun als Arbeitsunfall einzustufen. Es gehe aber auch darum, was passiert, wenn einer zum Training fährt. „Im Arbeitsleben ist das ein Arbeitsunfall, weil man ja zum Dienst fährt“, weiß der Experte. Allerdings würden diese Themen immer erst dann diskutiert werden, wenn sich zuvor ein dramatischer Vorfall ereigne, wie im Fall Lukas Müller.

Vereinen rät Novotny, seine Spieler zu versichern: „Ich habe einmal eine Diskussion mit einem 2. Klasse-Klub aus der Steiermark geführt und habe ihnen gesagt, dass der slowenische Spieler, der für sie spielt, zu versichern ist. Der bekommt ein Gehalt, der kommt zum Training.“ So hätten Vereine Verantwortung zu übernehmen. „Ich kann nicht sagen, dass ich zwar gerne den Erfolg mit ihm hätte, aber übernehme dafür gar keine Verantwortung, wenn irgendetwas passiert“, so der Jurist weiter, der zudem Vereine dazu auffordert, Zahlungen transparent vorzunehmen.

Kritik äußert Novotny auch am ÖFB. So sei die Bundesliga durch den Kollektivvertrag juristisch eindeutig geregelt, in der dritten Liga sage der ÖFB jedoch, dass es sich hierbei lediglich um Amateure handle, die in ihrer Freizeit aus Spaß an der Freude spielen. "Wenn einer zum Training erscheinen muss und Geld dafür bekommt, habe ich alle typischen Merkmale eines Dienstverhältnisses. Der Verband wiegt die Vereine in einer Schein-Sicherheit“, vertritt der Experte auch hier eine andere Meinung. Durch das Urteil in der Causa Lukas Müller könnte sich in Zukunft nun einiges ändern.

Johannes Posani
Johannes Posani - Administrator
johannes.posani@fanreport.at

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