Nach den rassistischen Beleidigungen in Richtung Altach´s Bernard Tekpetey, auf die der 20-jährige mit einer 'Kopf-ab-Geste' antwortete und folglich rot sah, meldeten sich nun mehrere Parteien zu Wort. "Unser Verein steht für Integration und ein freundliches Miteinander", stellt die Union Gurten klar. "Unsere Mannschaften setzen sich aus Spielern unterschiedlichster Nationen zusammen, die egal aus welchem Land sie kommen respektvoll miteinander umgehen. Zuschauer die meinen, sie müssten durch rassistische und beleidigende Wortmeldungen auf sich aufmerksam machen erteilen wir eine klare Absage.
Wir werden alles daran setzen diese Personen ausfindig zu machen und ein entsprechendes Stadionverbot auszusprechen."
ALTACH STINKSAUER
"Ich schätze das Publikum dort normalerweise. Aber dass ein Spieler auf so eine Art und Weise beschimpft wird, ist unglaublich. Angefangen von Bimbo, Neger bis hin zu schwarzes Arschloch", zeigt sich Sportdirektor Georg Zellhofer im Gespräch mit Laola1 stinksauer. "Es gab schon nach zehn Minuten ein schweres Foul an ihn, das ist normalerweise Rot. Man sieht im Video, dass sie ihn über den Platz gejagt haben. Er hat nicht einmal irgendetwas zurückgesagt. Dann kommt diese Geste" - die laut dem 20-jährigen nicht das bedeute, was es darstelle. "Er hat mir gesagt, in Ghana jubelt man so. Er hat keinen Gurgelschnitt gezeigt. Mit Sicherheit nicht. Es ist eine Kreuzbewegung, damit will er signalisieren: Schluss, entschieden."
Letzten Endes entschied am Donnerstag der Strafsenat des ÖFB und sperrte den 20-jährigen für ein Spiel plus ein weiteres Spiel auf Bewährung. "Für mich ist das noch nicht entschieden. Das lasse ich nicht so stehen. Ganz sicher nicht. Für mich ist die Geste nicht klar. Wir werden Protest einlegen", so Zellhofer weiter. "Wir sehen im Fernsehen die Werbungen gegen Rassismus, wir stellen uns hundertmal mit Plakaten auf. Wir geben Millionen aus. Dann kriegt er Rot. Da brauche ich nicht mehr mitmachen. Das ist alles sinnlos."
"DAS IST KOMPLETTER BLÖDSINN"
"Es ist schade, dass von Rassismus und Affengesängen geschrieben wird. Das ist kompletter Blödsinn. Es war nach drei Minuten wieder vorbei", erklärte Gottfried Weinberger, stellvertretender Obmann der Union Gurten, gegenüber Laola1. Seiner Meinung nach kochten erst nach Tekpeteys Gesten die Emotionen hoch. "Wenn er nicht so provokant zu den Zuschauern läuft und die Kopfabschneide-Geste macht, dann hätte es nichts gegeben. Ich kenne dieses Zeichen nicht, aber so hat es begonnen. Nach der Geste sind wahrscheinlich Worte gefallen, die nicht passen. Dann hat ihn der Schiedsrichter ausgeschlossen. Sonst war es komplett ruhig und friedlich."
