SV Grödig: Nur der Kapitän blieb an Bord!

26.09.2016

strobl
Robert Strobl trotzte dem Abstieg in die Regionalliga und hielt dem Verein die Treue!
11teamsports Beat The Cold
Robert Strobl - ein Vorbild durch und durch! Der Grödiger Kapitän hat Charakterstärke bewiesen, indem er das sinkende Schiff nicht verlassen hat, und mit seinem SV Grödig zurück in den Amateurfußball gegangen ist. In einem langen Exklusivinterview erläutert der sympathische Steirer die Beweggründe für seine Entscheidung.

fanreport:
"Von der ersten Klasse bis zur Bundesliga hast du in jeder Spielklasse gespielt und dich sozusagen Schritt für Schritt sogar zum Kapitän in der höchsten österreichischen Liga hochgearbeitet. Wie hast du deine bisherige Laufbahn erlebt? Welche Höhen und Tiefen sind dir in Erinnerung geblieben?"


Robert Strobl: "Ja das ist richtig, ich habe, zumindest in der Steiermark, alle Spielklassen durch - ein eher ungewöhnlicher Weg in der heutigen Zeit, aber man sieht, dass es trotzdem funktionieren kann. Für mich war es im Nachhinein betrachtet genau das Richtige, so konnte ich mich immer mit jeder neuen Aufgabe steigern. Leider habe ich es ausgerechnet in der letzten Klasse nicht geschafft, ein Tor zu erzielen (lacht).
Ich habe meine ganze Laufbahn und alle meine bisherigen Stationen sehr gut in Erinnerung. Jeder Verein hat mir ein sehr familiäres Gefühl gegeben, und wir hatten immer, sowohl menschlich als auch sportlich, eine gute Mannschaft. Ich verspürte überall das nötige Vertrauen, das man auch braucht, um gute Leistungen zu bringen. Man erlebt als Fußballer viele Höhepunkte, aber leider auch Rückschläge. Im Prinzip war für mich jeder Wechsel in eine höhere Liga ein wichtiger Meilenstein und zur damaligen Zeit auch ein Höhepunkt, aber meine absoluten sportlichen Höhepunkte habe ich hier in Grödig erlebt: Zuerst der sensationelle Aufstieg in die Bundesliga, dann mein Bundesligadebut gegen Red Bull Salzburg vor 17.000 Zusehern. Noch dazu erreichten  wir als Aufsteiger den dritten Platz und waren somit für die internationalen Bewerbe qualifiziert, wo ich dann auch vier Europa League Qualifikationsspiele bestreiten durfte. Solche Erlebnisse vergisst man nicht so schnell! Als bisherigen Tiefpunkt muss ich leider den Abstieg aus der Bundesliga im letzten Jahr nennen. Es war mein einziger Abstieg bis jetzt - eine Erfahrung, die ich nie machen wollte. Aber so etwas gehört auch zum Fußballerleben und man muss trotzdem immer nach vorne schauen."

fanreport: "Was kannst du den jungen Spielern, welche von einer ähnlichen Karriere träumen, raten? Gibt es etwas, das für deine persönliche Entwicklung besonders ausschlaggebend war?"
 

Egal wo ich gerade gespielt habe, ich wollte immer noch weiter nach oben.
Robert Strobl

Robert Strobl: "Ich kann ihnen nur raten, niemals aufzugeben und daran zu glauben, in jedem Training und vor allem im Spiel Leistung zu bringen und immer mehr zu machen als die anderen. Es kann sehr schnell gehen im Fußball. Die körperliche Fitness ist enorm wichtig, das ist die Grundlage, die man haben muss. Vor allem wenn es Richtung Profibereich geht, sollte man über 90 Minuten körperlich und im Kopf topfit sein. Für meine Entwicklung war sicher wichtig, dass ich immer viele ältere Spieler um mich hatte, die an mich glaubten und mir auch in der einen oder anderen Situation Tipps gegeben und geholfen haben. Das versuche ich heute selber weiterzugeben. Als junger Spieler muss man dann aber auch auf die Älteren hören, sie haben ganz einfach mehr Erfahrung. Auch wenn man das nicht immer wahrhaben will, aber irgendwann kommt dann die Einsicht. Außerdem habe ich immer sehr viel an mir selbst gearbeitet, war immer sehr selbstkritisch. Egal wo ich gerade gespielt habe, ich wollte immer noch weiter nach oben. Es wäre für mich auch nie in Frage gekommen, in eine niedrigere Liga bzw. innerhalb der Liga zu wechseln. Das habe ich nur einmal gemacht (beim Wechsel von Hartberg zu Grödig), da war ich aber schon in einer Profiliga. Mein Ziel war es immer, ganz nach oben zu kommen und das ist mir auch gelungen."

fanreport: "In der Vorsaison gab's den bitteren Abstieg aus der Bundesliga und kurz darauf folgte mit der Rückziehung des SV Grödig aus dem Profifußball die nächste Hiobsbotschaft. Wie hast du diese schwierige Phase erlebt?"
 
Robert Strobl: "Ich habe es vorher schon angesprochen, das zählt natürlich zu den Tiefpunkten in meiner bisherigen Karriere. Nachdem der Abstieg besiegelt war, hat man schon immer wieder mal davon gehört, dass sich der Verein eventuell ganz aus dem Profigeschäft zurückziehen will. Als Spieler hofft man natürlich, dass das nicht passiert, aber es war für mich dann nicht mehr so eine große Überraschung, als wir es

Es ist schon sehr unangenehm, vom einen auf den anderen Tag arbeitslos zu sein, aber auch das gehört zum Geschäft.
Robert Strobl über den Rückzug aus dem Profibereich

erfahren haben. Es hat sich irgendwie schon abgezeichnet und mittlerweile verstehe ich die Entscheidung des Vereines voll und ganz. Bevor man sich in wirtschaftliche Schwierigkeiten begibt und das Fortbestehen des Vereins riskiert, ist es sicher besser, einen Schritt zurück zu machen. Es ist schon sehr unangenehm, vom einen auf den anderen Tag arbeitslos zu sein, aber auch das gehört zum Geschäft, es hat eben nicht nur positive Seiten. Es hat ja auch alle meine Mitspieler getroffen. Die meisten haben mittlerweile schon einen neuen Verein, den anderen wünsche ich, dass sie bald einen finden. Man hat gesehen, wie schwierig es ist, irgendwo unterzukommen, denn es gibt sehr viele Spieler am Markt."

>>> Weiter geht's mit Teil 2: Robert Strobl über sein Weiterengagement bei Grödig, Chancen im Titelkampf sowie seine Karrierepläne! <<<
Sascha Stocker
Sascha Stocker - Administrator
sascha.stocker@fanreport.at

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