"Es war ein klassisches Derby mit allem Drum und Dran" nahm Ronald Angerer, Trainer des heimischen ASV Gutenbrunn bereits eingangs vorweg. Dem Langzeittrainer sowie den zahlreichen Derby-Zuschauern am Gutenbrunner Fußballplatz, präsentierte sich von der ersten Minute an ein Duell auf Augenhöhe. Diese mussten bei herrlichem Sonnenschein nicht lange auf die erste Chance im Spiel warten, welche den angereisten Gästen gehörte. Stefan Schulmeister stellte ASV-Goalie Thomas Bauernfried mit einem strammen Schuss auf die Probe und kam so dem ersten Treffer gefährlich nahe. Selbiger kam nach der Abwehrtat seines Gegenübers - der im Übrigen bis zu diesem Zeitpunkt noch keinen Verlusttreffer in der neuen Saison hinnehmen musste - nochmals an die Kugel, setzte diese aber über den Kasten und ließ somit die große Chance auf die frühe Führung aus. Mit Fortdauer der Begegnung zeigten sich der SV Waldhausen als das spielerisch stärkere Team, das Tor machten aber dennoch die Hausherren. "Wir haben bereits vor dem Spiel besprochen, dass wir viel schießen müssen" gab Angerer seinen Schützlingen mit auf den Weg, da nicht die verletzungsbedingt fehlende Nummer eins, Philip Kitzler, sondern Zweier-Goalie Daniel Müller den Waldhausner Kasten hütete. Dies nahm sich Jakub Pavuk zu herzen und hielt in Minute 21 aus rund zwanzig Metern Entfernung drauf. Der abgefälschte Ball kam in hohem Bogen auf das Tor der Gäste und senkte sich anschließend, trotz allem das der 19-jährige Müller noch dran war, zum 1:0 unter die Latte. Während der SVW immer wieder durch Standardsituationen Gefahr ausstrahlte, aber keine zwingende Tormöglichkeit für sich verbuchen konnte, setzte Lewis Mukalenga - nach Pass von Roman Grudl

 - zu einem Haken auf links Außen an. Mit diesem ließ er Werner Honeder alt aussehen und schloss anschließend mit einem überlegten und platzierten Schuss ins lange Eck ab - 2:0 (44.). "So knapp vor der Halbzeitpause war das natürlich der ungünstigste Zeitpunkt, den man sich vorstellen kann" haderte Waldhausen-Coach Günter Öhlzelt mit dem Gegentor so knapp vor dem Kabinengang.

Waldhausen kommt zurück

Wir haben Moral bewiesen und das letzte aus uns rausgeholt - ich bin mit dem Punkt zufrieden

Günter Öhlzelt, Trainer SV Waldhausen

"In der Kabine haben wir uns nicht aufgegeben, sondern gesagt, dass man auch einen Zwei-Tore-Rückstand noch locker aufholen kann" berichtete Öhlzelt von den Halbzeitgesprächen in der Waldhausner Kabine. Nur sechs Minuten nach Wiederbeginn war es schließlich auch schon soweit und 

Michal Nanias vollendete nach einer Eckballvariante, bei der Michal Niederle auf Michael Doppler abspielte und dieser eine Flanke in den Strafraum schlug, aus kurzer Distanz - 2:1 (51.). Der ASV Gutenbrunn zog sich in der Anfangsphase etwas zurück und ließ den Gegner kommen, um mit schnellen gefahrenen Kontern über Mukalenga und Schibany zum Torerfolg zu kommen. Anstatt mit diesem Vorhaben Treffer Nummer drei zu erzielen, mussten sie nach 63 absolvierten Spielminuten mit einem weiteren Gegentreffer vorlieb nehmen. Ausgehend von einem Outeinwurf, nutzte Benjamin Zeilinger, der erneut aus kurzer Distanz frei zum Abschluss kam, die Gelegenheit und stellte den Ausgleich her - 2:2. "Beide Treffer waren vermeidbar. Sowohl beim Ersten, wo wir bereits den Eckball verhindern hätten können als auch beim Ausgleichstreffer, haben wir nicht miteinander geredet und uns so um die Führung gebracht" war Gutenbrunn Trainer Angerer sauer ob der mangelnden Kommunikation innerhalb der Mannschaft. Der Coach hätte sich aber beinahe noch über einen Treffer seiner Mannen erfreuen dürfen, welche mit einer tollen Kombination zwischen Mukalenga und Schibany bis ins letzte Angriffsdrittel vordrangen, zweitgenannter sich beim Abschluss die Kugel jedoch um den Tick zu weit vorlegte und so die Möglichkeit auf die erneute Führung ausließ. Zum Abschluss des Zwettler Bezirks-Derbys ging es in der vierten Minute der Nachspielzeit ein letztes Mal hoch her, da Jürgen Boden seinen Gegenspieler Lewis Mukalenga im Strafraum niederstreckte, die Anerkennung des fälligen Elfmeters der Unparteiische jedoch verwehrte. "Da wurde uns ein glasklarer Elfmeter vorenthalten. Lewis hat sogar noch die Abdrücke der Stoppeln am Oberschenkel" konnte Angerer die Entscheidung des Schiedsrichters absolut nicht nachvollziehen.

Fazit
In einem Spiel mit zwei unterschiedlichen Halbzeiten - der erste Durchgang gehörte dem ASV Gutenbrunn, der Zweite dem SV Waldhausen - verabsäumten es die Hausherren, den Sack bereits frühzeitig zuzumachen. Am Ende steht jedoch ein leistungsgerechtes Unentschieden, mit dem beide Seiten gut leben können, zu Buche.