Captain Felix beendet seine Karriere

26.07.2015

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Nach zahlreichen Verletzungen beendete Felix Werle in diesem Sommer seine fußballerische Laufbahn. Wir haben mit ihm über die Gründe und Karrierehighlights gesprochen.
11teamsports Beat The Cold
Felix Werle beendet seine Karriere
Der Generali-Sektor - kein Product Placement sondern der "harte Kern" der Waidhofner Fußballfans -  beklatscht seinen Kapitän. Zu Recht. Bereits im letzten Heimspiel der vergangenen Saison gegen den SC Retz wurde Felix Werle beim SV Waidhofen/Th. in die Fußballpension verabschiedet, Überredungsversuche waren ebenso zwecklos, wie manch unmoralisches Angebot von umliegenden Vereinen.

Zwei Meistertitel und ein Cupsieg als Karrierehighlights
Zu groß waren die Verletzungsprobleme des Mittelfeldstrategen, die ihn speziell in den vergangenen zwei Spielzeiten quälten. Und damit eine Karriere beendeten, die Werle bereits mit 15 Jahren in der Kampfmannschaft des SV Horn debütieren ließ. Auch der mittlerweile verstorbene ÖFB-Kultnachwuchstrainer Ernst Weber erkannte das Potential von Werle, ließ ihn ohne Fußballakademie-Zugehörigkeit zwei Mal im U17 Nationalteam auflaufen. Ein Meistertitel und der Sieg im nur einmalig ausgetragenen ÖFB-Amateurfußballcup sollen als Highlights zu Buche stehen, ehe für eine Saison der Wechsel zum Kremser SC und dann weiter nach Waidhofen/Thaya folgte. Auch im grün-weißen Trikot der Waldviertel Bezirkshauptstadt übernahm Werle innerhalb von wenigen Wochen die Leaderrolle und das Kapitänsamt, und stieg unter Coach Helmut Lamatsch in der zweiten Saison in die 1. Landesliga auf.

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Felix Werle beendete im Sommer seine Karriere


Im fanreport.com Interview haben wir mit Felix Werle über sein frühes Karriereende sowie die Highlights auf und abseits des Platzes gesprochen:

fanreport.com: Felix, dein – nun ehemaliger – Vereinskollege in Waidhofen/Thaya, Petr Svancara hat sein Abschiedsspiel in Tschechien vor 35.000 Fans sehr pompös gefeiert. Wirst du das toppen?
Felix Werle: (lacht) Nein, ich bin vom Verein bereits beim letzten Heimspiel gegen den SC Retz verabschiedet worden, auch von unseren Fans aus dem „Generali Sektor“. Auch die Fans vom USC Mank waren da. Das war schon ein mehr als würdiger Abschied. 

fanreport.com:
Du hast nun mit „nur“ 29 Jahren deine fußballerische Karriere beendet – was war schlussendlich der Grund dafür?

Felix Werle: Die Summe an Verletzung hat es schlussendlich ausgemacht. Ich bin in den vergangenen drei Jahren nie verletzungsfrei gewesen, musste immer zusätzlich Therapien machen oder Übungen vor dem Spiel und teilweise ist ohne zusätzliche Medikamente auch nichts mehr gegangen. In letzter Zeit hatte ich ja hauptsächlich beim Flanken und Schießen Schmerzen – im Moment bin ich ganz happy, dass ich ohne Probleme laufen kann. Ich wollte es ganz einfach nicht riskieren, dass ich mit 40 keinen Sport mehr betreiben kann. 

Ich wollte nicht riskieren, dass ich mit 40 keinen Sport mehr machen kann.
Felix über den Grund für das frühe Ende
fanreport.com: Ein Comeback ist ausgeschlossen – auch wenn es unmoralische Angebote aus unteren Klassen gibt?
Felix Werle: Die hat es schon jetzt im Sommer gegeben, aber damit habe ich mich nicht beschäftigt, weil es mir wirklich um meine Gesundheit geht, und nicht etwa darum, dass ich keine Zeit mehr fürs Kicken finde. 

fanreport.com: Wirst du dem Fußball erhalten bleiben – in welcher Form auch immer – als Funktionär oder Trainer beispielsweise?

Felix Werle: Im Moment habe ich diesbezüglich nichts geplant. Andreas Hanisch (Anm.d.Red. Obmann des SV Waidhofen) ist auf mich zukommen und hat gemeint, dass er sich freuen würde, wenn ich im Verein in welcher Form auch immer in Zukunft mitarbeiten möchte. Er versteht aber auch, dass ich jetzt einmal ein wenig Abstand gewinnen will. Auch Trainer könnte mal ein Thema werden, ich habe aber noch keine Kurse absolviert, weil ich momentan sehr mit meinen Fortbildungen als Physiotherapeut eingedeckt bin. 

fanreport.com: Wenn du auf deine Jahre in Horn, Krems und Waidhofen zurückblickst, was waren deine Highlights?
Felix Werle: Mit Sicherheit die beiden Meistertitel in Horn (1.Landesliga) und Waidhofen/Thaya (2. Landesliga/West), wobei man die beiden Erfolge nur schwer miteinander vergleichen kann. Auch der Amateur-Cupsieg mit dem SV Horn war ein tolles Erlebnis. Und natürlich die Nationalteam-Einberufung damals mit 16 Jahren.  

fanreport.com:
Bereust du es im Nachhinein, dass du beim SV Horn auf deine Chance in Richtung Profitum freiwillig verzichtet hast?

Felix Werle: Es war damals so, dass es nicht direkt die Option war Profi zu werden, sondern eher die Chance ein, zwei Jahre reinzubeißen, um es dann vielleicht zu schaffen. Ich wollte aber lieber die Sicherheitsvariante wählen, mit der ich auch im Nachhinein nicht hadere. Vor allem deshalb, weil mir mein Beruf als Physiotherapeut auch sehr viel gibt und ich hier auch mal mit Sportlern zusammenarbeiten möchte. 

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Zu oft plagten die Nummer 8 der Waidhofner Verletzungen
fanreport.com:
Du warst einige Jahre Kapitän des SV Horn – wie beurteilst du aus der Ferne die sagen wir „japanische“ Entwicklung?

Felix Werle: Ich bin natürlich nicht mehr allzu nahe dran am Geschehen, aber soweit es mir bekannt war, war der Verein schon länger auf der Suche nach einem Investor. Insofern kann man wohl nur gratulieren, dass sich jemand so namhafter gefunden hat. Bei solchen Investoren besteht natürlich immer das Risiko was mit dem Verein passiert, wenn sie ihr Engagement beenden. Ich hoffe natürlich, dass es klappt – es wäre für das ganze Waldviertel top, einen Bundesliga-Verein zu haben. 

fanreport.com: Zum Abschluss – wenn du die Top-Episoden aus deinem Fußballerleben erzählen müsstest – welche wären das?
Felix Werle: Da gibt es sicher die ein oder andere amüsante Geschichte. Um aber hier niemanden zu vernachlässigen oder zu Nahe zu treten, belassen wir es dabei, dass mir in keiner Phase meiner Laufbahn langweilig war. Ein absolutes Highlight waren aber mit Sicherheit die geschmeidigen Hüften von so manchen Mitspielern. 

fanreport.com: Vielen Dank für das Gespräch.
Patrick Mostböck
Patrick Mostböck - Administrator
patrick.mostboeck@fanreport.at

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