Für den Fortbetrieb notwendige Geldmittel sind im Verein nicht vorhanden.
Einen Verein, den es 90 Jahre gibt, gibt man nicht leichtfertig auf!
Die notwendigen Geldmittel, die Masseverwalter Dr. Nusterer im Telefonat anspricht, wären unabhängig von den offenen Forderungen im Konkursverfahren aufzustellen gewesen, um ein Antreten bei den nächsten Spielen zu ermöglichen. Selbst dieses Budget fehlt, die finale Einstellung des Spielbetriebs ist die Folge, es bleibt beim Ausschluss des ATSV und der 0:0-Wertung (mit 0 Punkten) sämtlicher Spiele. Auch der NÖFV wurde vom Masseverwalter diesbezüglich informiert, mit Geschäftsführer Heimo Zechmeister hat man sich auf "das Weiterbetreiben der Nachwuchs- bzw. Jugendmannschaften", verständigt. Präsident des ATSV und Bürgermeister von Ober-Grafendorf, Rainer Handlfinger, betonte schon gestern, auf diese Entscheidung wartend, im Gespräch: "Einen Verein, den es 90 Jahre gibt, gibt man nicht leichtfertig auf, vor allem wenn man bedenkt, wieviel Herzblut und Engagement vieler ehrenamtlicher Mitarbeiter in den Verein geflossen sind. Aus Sicht der Gemeinde ist natürlich speziell die Fortführung der Jugendarbeit ein ganz großes Anliegen. Es gibt dahingehend auch positive Signale des NÖFV, schließlich können die Nachwuchsspieler am wenigsten für das Debakel. Andernfalls müssen wir einen neuen Verein gründen, solange vieles in der Schwebe ist, macht es aber wenig Sinn, sich damit im Detail auseinanderzusetzen." Somit scheint zumindest die Nachwuchsabteilung des ATSV keinen Schaden aus der jahrelangen Misswirtschaft der Vereinsführung zu ziehen - soweit die gute Nachricht.
Vom Insolvenz- zum Konkursverfahren des ATSV Ober-Grafendorf
Aus dem eingeleiteten Insolvenzverfahren mit dem Ziel der Unternehmensfortführung wurde mangels dazu notwendiger Befriedigung der 20%-Quote der offenen Forderungen bald ein Konkursverfahren. Wie aus dem Akt des Alpenländischen Kreditorenverbands hinsichtlich des Insolvenzverfahrens hervorgeht, sieht der Verein den Grund für die finanzielle Situation in der Tatsache, "dass die finanziellen Aufwendungen durch sportliche Erfolge zunächst gestiegen sind. Nachdem weitere Erfolge jedoch ausblieben, sind auch die Einnahmen (Eintrittskarten, Kantineneinnahmen und Sponsorenmittel) ausgeblieben, was zu Umsatzrückgaben führte. In weiterer Folge ist es zu Unstimmigkeiten im Vorstand gekommen." Dem Bericht des Kreditorenverbands zufolge sind rund 45 Gläubiger mit Gesamtforderungen von EUR 324.579,00 betroffen.