St. Peters Enengl im Pech

Der UFC "möbelpolt" St. Peter/Au verliert bereits vor dem Saisonstart einen wichtigen Spieler. Patrick Enengl musste sich am Mittwoch erneut einer Operation unterziehen und fehlt der Zach-Elf nahezu die gesamte Herbstmeisterschaft. Wir sprachen mit Enengl einen Tag nach seiner OP über Vergangenes, aber vor allem über eine hoffentlich verletzungsfreie Zukunft.

fanreport.com: Du hast in Ardagger mit dem Fußballspielen begonnen, wie ging's dann im Anschluss für dich weiter?

Patrick Enengl: Das ist richtig! Mit ca. sieben Jahren habe ich mit dem Fußballspielen in Ardagger begonnen.
Nach ein paar Jahren durfte ich in der Auswahl der JHG-West als Kapitän auflaufen, über die ich später zur Landesauswahl Niederösterreich kam. Als 14-Jähriger wechselte ich dann in die Akadamie des SKN St.Pölten.

fanreport.com: Wie war der Start für dich in der Akademie bzw. wann hast du dich das erste Mal doch schwerer verletzt?
 
Patrick Enengl: Der Start im BNZ war super! Ich konnte das komplette erste Ausbildungsjahr ohne Verletzungen absolvieren. Besonders hervorheben möchte ich hier den Gewinn des internationalen "Cordial Cups", wo wir im Finale Borussia Dortmund besiegen konnten. Das zweite Jahr begann dann eher träge, immer wieder hatte ich Probleme mit meinem Schleimbeutel im Knie. Mitte des zweiten Jahres passierte es dann, in einem Spiel des BNZ riss mir als 16 Jähriger (!) das vordere Kreuzband im rechten Knie.

fanreport.com: Wie ging es nach der Verletzung weiter und was denkst du, wäre möglich gewesen ohne diesen Kreuzbandriss?
 
Patrick Enengl: Natürlich glaube ich, dass einiges im Bereich des Möglichen gewesen wäre, ich wurde zu einer echten Stütze in unserer Mannschaft. Sich als 16-Jähriger das Kreuzband zu reißen ist natürlich das Ungünstigste was man sich vorstellen kann. Nach einer Pause von ca. einem dreiviertel Jahr ging ich zurück zu meinem Stammverein, dem SCU Ardagger. Im Nachhinein betrachtet war dies auf jeden Fall der richtige Schritt um wieder Fuß zu fassen. Mit 17 Jahren absolvierte ich beinahe jedes Spiel in der Kampfmannschaft des SCU, woraufhin andere, auch höherklassige Vereine auf mich aufmerksam wurden. Ich entschied mich aber, bei meinem Stammverein zu bleiben - bis vergangenen Sommer.

fanreport.com: ... wo du ja bekanntlich zur Union St. Florian in die Regionalliga Mitte gewechselt bist. Wie verlief dort der Start für dich bzw. warum hast du dich dann doch für den Schritt, in eine höhere Liga zu wechseln entschieden?
 
Patrick Enengl: Ich fühlte mich einfach wieder bereit. Mein Knie hielt bis dato zwei Jahre im Erwachsenenfußball ohne Probleme. Ich hatte keine Schmerzen und konnte mich voll auf meine Aufgaben konzentrieren. Der Start in einem Regionalligateam ist für jeden jungen Spieler nicht leicht. Zu Beginn der Saison hatte ich einige Kurzeinsätze zu verzeichnen bis zum Spiel gegen Blau Weiß Linz. Der Trainer wechselte mich in der Halbzeitpause ein und bereits acht Minuten nach meiner Einwechslung ging ich nach einem unglücklichen Schritt, ohne Fremdeimwirkung zu Boden. Für mich war schnell klar, dass im rechten Knie etwas gerissen war. Zwei Tage später bekam ich dann auch die Diagnose - Kreuzbandriss.

fanreport.com: Du hast dir also mit 19 Jahren bereits zweimal das Kreuzband gerissen. Gab es für dich je einen Zeitpunkt, wo du an ein Karriereende gedacht hast?
 
Patrick Enengl: Nein daran dachte ich nie! Ich arbeitete einfach nach jeder Verletzung ehrgeizig an meinem Comeback. Dabei haben mich auch meine Eltern immer toll unterstützt. Ich denke mir immer, dass man im Leben manchmal auch Pech hat, ich halt öfters. (lacht) Aber mein Motto lautet, immer das Beste aus jeder Situation zu machen und einfach immer nach vorne zu schauen.

fanreport.com: Wie war für dich der Trainingsstart in St. Peter, bist du von der Mannschaft gut aufgenommen worden?
 
Patrick Enengl: Ich kann keine negativen Dinge über das Team sagen. Ich bin super von der Mannschaft aufgenommen worden, ein paar Spieler kannte ich auch schon vorher. Wir haben ein junges, hungriges Team und der Trainer leistet bis dato auch eine klasse Arbeit.

fanreport.com: Wie kam es zu deiner jetzigen Verletzung?
 
Patrick Enengl: Ich hatte nach meiner zweiten Kreuzband-OP immer wieder kleinere Probleme mit dem Knie. Mein Arzt in Linz konnte auch nicht zu 100% sagen woher das kommt. Nach dem Freundschaftsspiel gegen Vorwärts Steyr waren diese Probleme wieder da. Ich spürte leichte Schmerzen und mein Knie war stark geschwollen. Ein Bekannter hat mir dann Dr. Lugscheider in Wien empfohlen. Nach einer Untersuchung in Wien bekam ich die Diagnose, dass mein Außenmeniskus eigentlich komplett "zerbröckelt" ist. Glücklicherweise bekam ich sofort einen Termin und gestern wurde unter Vollnarkose eine Athroskopie durchgeführt.

fanreport.com: Wann steigst du wieder ins Mannschaftstraining ein? Was sind deine persönlichen Ziele und was willst du mit St. Peter noch erreichen?
 
Patrick Enengl: Mein Ziel ist Mitte bis Ende September wieder voll ins Mannschaftstraining einzusteigen. Mein persönliches Ziel lautet auf jeden Fall noch 5-6 Spiele im Herbst für St. Peter zu absolvieren. Mit der Mannschaft will ich heuer einen Cup-Platz erreichen.

fanreport.com dankt für das Gespräch und wünscht Patrick alles Gute für eine hoffentlich komplett verletzungsfreie Zukunft.

Wordrap

Meine Hobbies außer Fußball sind ... Kino und Freunde treffen
Meine Lieblingsmannschaft ist ... der Sk Rapid Wien
Mein Lieblingsspieler ist ... Bastian Schweinsteiger, "der is' mörderisch"
Der UFC St. Peter ist für mich ... ein geiler Verein mit lässigen Spielern
Meister in der 1. Landesliga wird ... der SV Leobendorf