Der "Schattenfußballer" spricht

11.02.2015

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Der Schattenfußballer/-coach ist die Verkörperung mehrerer Trainer sowie Spieler, die ihre Erfahrungen mit Fanreport teilen möchten, jedoch anonym bleiben möchten. Wenn auch du etwas zu erzählen hast, melde dich bitte per Mail an davidgoigitzer@fanreport.at Dieses Mal ist es ein Jugendtrainer, der eine Geschichte zu erzählen hat.
Der Trainer unserer Kampfmannschaft ist von der alten Schule. Er legt Wert auf militante Disziplin, so scheint es zumindest. Außer Schreien und Runden laufen als Strafe fällt ihm jedoch nichts ein. Dagegen habe ich prinzipiell nichts einzuwenden, Disziplin muss sein. Er misst jedoch mit zweierlei Maß, und das ist für jeden offensichtlich. Wir haben einen Stürmer, der eigentlich ziemlich wichtig ist und wahrscheinlich der beste Spieler. Potentiell. Dieses Potental ruft er jedoch selten ab, und vor allem im Training tut er dies nie. Er kommt zu spät, er geht früher und hat immer eine Ausrede, die vom Trainer akzeptiert wird. Viele Spieler sind unzufrieden, denn die, die sich wirklich bemühen und auf gut Deutsch den "Arsch"aufreißen, die werden links liegen gelassen. Um sie bemüht sich der Trainer nicht, da er weiß, dass er sich sowieso auf sie verlassen kann. Er ist keine gute Führungsperson, ob er Ahnung hat von Fußball, darüber möchte ich gar nicht sprechen.

Der Moment, in dem ich mich endgültig dazu entschieden habe, gegen diesen Trainer zu protestieren, kam im letzten Vorbereitungsspiel. Da im Internet auch schon auf Amateurspiele gewettet werden kann, setzte der Trainer Geld gegen seine Mannschaft. Er wettete mehrere Hundert Euro auf Niederlage. Da wir zur Halbzeit aber führten, nahm er nach einigen Minuten nach der Pause die zwei besten Spieler raus. Diese zwei spielen normalerweise immer durch, egal ob Meisterschaft oder Testspiel. Nach dem Match erwähnte er der Mannschaft, wie als wäre es eine Belanglosigkeit, dass er gegen seine Mannschaft gespielt hatte. Die Spieler waren sprachlos, wussten nicht was sie tun oder sagen hätten sollen. Auch als er die Kabine verließ sprach keiner ein Wort. Vielen war unbeschreiblicher Ärger ins Gesicht geschrieben. Die Frage kommt auf: Wie oft hat er seine Mannschaft denn schon so betrogen?  Wir haben erfahren, dass er spielsüchtig ist. Er braucht eindeutig Therapie, aber er darf auch nicht mehr Trainer sein, denn Drogensüchtige werden doch auch nicht überall angestellt, oder? Sucht ist meiner Meinung nach Sucht, und es ist vor allem schlimm, wenn man anderen damit schadet.


Ich frage mich, wer noch unter diesem Trainer spielen will, ich würde es nicht wollen. Meine Befürchtung jedoch ist, dass viele der Spieler zu feig sind, um Entscheidungen zu treffen. Zu feig, um zu sagen: "Ja, gehen wir gemeinsam zum Obmann und sagen: Entweder der Trainer, oder wir".


























































 
David Goigitzer
David Goigitzer - Redakteur
david.goigitzer@fanreport.at

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