Fünf unparteiische Hoffnungsträger

24.03.2015

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Am vergangenen Wochenende erfolgte in Niederösterreich der Startschuss für „König Fußball“. Nicht nur alle Kicker, Trainer & Vereine haben in den zähen Wintertagen den Saisonstart herbeigesehnt, auch die Referees brennen auf den Saisonstart.
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5 Niederösterreichische Schiedsrichtertalente im Interview
Das dem so ist untermauern fünf junge Referees aus Niederösterreich, denen allesamt eines gemeinsam ist – das Potential für höhere Schiedsrichterehren. Lukas Gnam, Gabriel Gmeiner, Michael Obritzberger, Michael Nemetz und Maximilian Weiß sprechen im fanreport.com Interview über den Start der Saison, die Wintervorbereitung, sowie ihre Ziele und Wünsche an die Vereine:

fanreport.com: Die Frühjahrssaison startet - wie steht es um eure Vorfreude? 
Lukas Gnam: Nach fast 4 Monaten Winterpause, unzähligen Freundschaftsspielen auf Kunstrasen und den vielen harten Trainingseinheiten ist die Vorfreude natürlich riesig. Mit jedem Tag wird das Kribbeln größer, endlich wieder auf dem Rasen zu stehen. 
Gabriel Gmeiner: Nachdem die Winterpause im Landesverband immer um einiges länger dauert als die Sommerpause, ist die Vorfreude natürlich sehr groß. Ich freue mich darauf, viele bekannte Gesichter wieder zu sehen.
Hameter Stangl Hofer
Markus Hameter ist im Moment die Nummer 1 der niederösterreichischen Referees - diese Schiris sind auf seinen Spuren
Michael Obritzberger:
Die Winterpause ist enorm lange und die Vorbereitung in dieser Zeit sehr wichtig. Um zu Meisterschaftsbeginn auf den Punkt genau seine Leistung abrufen zu können, muss man zur ersten Runde auf der Leistungsspitze der Vorbereitung angelangt sein. Natürlich sind auch Vorbereitungsspiele ein gutes Training und oft schön zu leiten, das Wettkampf-Feeling ist aber schon nochmals eine andere Kategorie.

Michael Nemetz: Wie bei Spielern geht es auch bei uns im Frühjahr "um Alles". Die Vorbereitung dauert lange, da fällt es oft schwer, die Spannung zu halten. Umso glücklicher bin ich, dass es jetzt endlich losgeht.
Maximilian Weiß: Die Frühjahrssaison ist immer geprägt von guten, spannenden Spielen.  Ich freue mich besonders auf die meisterschaftsentscheidenden Spiele. Die sind für mich immer das Highlight der Saison. Egal ob es um den Aufstieg oder Abstieg geht, solche Spiele locken viele Zuschauer an, die Atmosphäre ist einmalig.  Die Verantwortlichen, Spieler und wir Schiedsrichter sind ganz geil auf diese Spiele. Die Spieler werden von allen Seiten gepusht, die Anspannung steht allen Beteiligten ins Gesicht geschrieben. Das erfordert Top-Leistung vom Referee, das sind die besten Spiele für die es sich lohnt Schiedsrichter geworden zu sein!  

fanreport.com: Wie habt ihr euch auf die Saison vorbereitet? 
Lukas Gnam: Die Vorbereitung begann für mich mit dem Trainingsstart am 13. Jänner, mit bis zu 6 Trainingstagen pro Woche. Zusätzlich zur körperlichen Arbeit war auch die Auseinandersetzung mit dem Regelwerk ein Schwerpunkt, da zu Meisterschaftsbeginn die obligatorischen Fitness- und Regeltests abzulegen sind. Wichtig ist auch die Analyse der persönlichen Leistungen aus der Herbstsaison, um noch besser ins Frühjahr starten zu können.
Gabriel Gmeiner: In der Vorbereitung gehe ich mehrmals wöchentlich Laufen oder in die Kraftkammer. Außerdem hält der Talente- und Sichtungskader jedes Jahr im Februar ein mehrtägiges Trainingslager in Lindabrunn ab, das sowohl körperliche als auch theoretische Trainingseinheiten beinhaltet. Dort werden unter anderem, zusammen mit Schiedsrichtergrößen wie Thomas Steiner oder Fritz Stuchlik, Spielsituationen analysiert und deren Regelauslegung diskutiert. Natürlich zählt aber auch das häufige Anschauen von Fußballspielen zur Vorbereitung, um stets am aktuellen Stand zu bleiben. 
Michael Obritzberger: Sehr wichtig finde ich direkt nach der Herbstsaison eine ausgiebige Pause, denn die Sommerpause ist ja praktisch nicht vorhanden und man ist im Prinzip vom Frühjahr bis in den November hinein durchgehend im Einsatz. Früh genug sollte man sich aber mit der Saisonvorbereitung auseinandersetzen. Das beste Training sind Spiele, denn da simuliert man den "echten Ablauf", darum nehme ich Freundschaftsspiele vor allem in läuferischen Belangen sehr ernst. Wer nach oben will, muss aber ohnehin im Bereich Regeltechnik und Fitness auf höchstem Level agieren, dazu diente auch unser Trainingslager in Lindabrunn im Februar.
Wie bei den Spielern geht es auch für uns "um alles"!
Michael Nemetz über das Frühjahr
Michael Nemetz: Die Vorbereitung im körperlichen Bereich fällt mir recht leicht. Wir haben ja im Winter ein freiwilliges Training. Außerdem gehe ich regelmäßig laufen bzw kicken, und ich habe noch meinen persönlichen Trainingsplan. Zusätzlich haben wir, wie die letzten Jahre auch, ein freiwilliges Trainingslager (welches wir grundsätzlich aus eigener Tasche bezahlen) in der Türkei abgehalten. Was das "Pfeifen" betrifft, war meine Vorbereitung auch sehr gut, da ich einige sehr gute Vorbereitungsspiele hatte. Trotzdem leitet man die Spiele meistens "mit angezogener Handbremse", daher ist die Standortbestimmung eher schwer. 
Maximilian Weiß: Ich versuche die Saisonvorbereitung im Winter immer auf ein erforderliches Minimum zu reduzieren. Das klingt allerdings leichter, als es letztendlich ist. Es gibt quasi so gut wie keine Sommerpause. Hier reden wir von zwei Monaten, wobei bereits nach einem Monat die neue Saison mit dem ÖFB-Cup startet, auf den ich mich immer sehr freue, da ich hier bisher immer das Glück hatte bei sehr guten Spielen dabei zu sein. Die Pause von Mitte November bis Mitte März kommt daher sehr gelegen. Im Winter trumpft der Hallenfußball groß auf, wo ich in der ÖFB Futsal Bundesliga Spiele leite. Aus diesem Grund, um die unbedingt notwendige Erholung und Entlastung zu erfahren, meide ich es in Freundschaftsspielen aktiv zu werden. Hier stehe ich immer erst ab Anfang März zur Verfügung, da ich ansonsten lustlos und leer bin, wenn ich keine längere Erholungsphase habe. Dass sich auch wir Schiedsrichter, die ambitioniert sind, über den Winter fit halten, ist ohnehin klar.   

fanreport.com: Welche Ziele setzt ihr euch für das Frühjahr?
Lukas Gnam: Oberstes Ziel für mich ist in jedem Spiel eine möglichst fehlerfreie Leistung zu bringen, um Spiele nicht durch Fehler zu beeinflussen. Die Spieler und Mannschaften sollen für die sportliche Entscheidung am Platz sorgen.
Gabriel Gmeiner: Als Schiedsrichter sehe ich mich als Dienstleister, dessen Aufgabe es ist, jede Partie zur Zufriedenheit aller Beteiligten zu leiten. Dass dies aufgrund des Interessenskonfliktes zwischen Schiedsrichter und Vereinen leider nicht immer möglich ist, ist mir klar. Trotzdem ist es mein Ziel, jedes Match so unauffällig wie möglich zu leiten und soweit es geht im Hintergrund zu bleiben. Das gilt für jedes Spiel, in jeder Liga und Klasse.
Mein Ziel ist mein Traum - Assistent in der Bundesliga.
Michael Obritzberger
Michael Obritzberger: Mein Ziel ist mein Traum gleichzeitig. Seit mehreren Jahren mittlerweile arbeite ich darauf hin und habe ein klar definiertes Ziel: Assistent in der Bundesliga. Dafür bin ich bereit alles zu geben.
Michael Nemetz: Mein Ziel ist klar: ich will mit allen meinen Leistungen zeigen, dass ich bereit für neue Aufgaben bin. Abgerechnet wird am Ende der Saison.
Maximilian Weiß: Ich möchte immer gute Leistung bringen und mich so für höhere Aufgaben empfehlen.   

fanreport.com: Was wünscht ihr euch von den Vereinen & Spielern?

Lukas Gnam: Persönlich wünsche ich mir, dass sich der Umgang zwischen Spielern, Funktionären und Schiedsrichtern noch weiter verbessert. Auch mehr Verständnis und Anerkennung für die harte Arbeit die Schiedsrichter Woche für Woche leisten wäre schön.
Gabriel Gmeiner:  Mir ist es wichtig, dass sich Schiedsrichter und Vereine auch nach dem Match noch mit gutem Gewissen die Hände schütteln können. Voraussetzung dafür ist mit Sicherheit ein respektvoller Umgang miteinander und eine Kommunikation auf sachlicher Ebene, wenn es zu Schwierigkeiten kommt. Solang beide Seiten das berücksichtigen, wird es am und neben dem Spielfeld auch kaum Probleme geben.
Michael Obritzberger: Einen Umgang auf Augenhöhe und das gemeinsame Ziel, den geilsten Sport der Welt zu leben, den Fußball. Fehler und Ausrutscher oder Ausraster passieren sowohl uns, als auch den Spielern und Funktionären. Wichtig ist aber, dass man respektvoll miteinander umgeht und beim nächsten Zusammentreffen ein Händeschütteln nicht schwer fällt!
Michael Nemetz: Zuerst wünsche ich den Vereinen und Spielern eine erfolgreiche, und vor allem verletzungsfreie Saison. Ansonsten wünsche ich mir, dass alle Beteiligte - da nehme ich uns Schiedsrichter nicht aus - die richtige Balance zwischen Ernst und Spaß am Hobby finden.
Maximilian Weiß: Ich bin in der falschen Position um mir von Vereinen und Spielern etwas zu erwarten bzw. zu wünschen.  

fanreport.com: Vielen Dank für das Gespräch & Alles Gute für die Frühjahrssaison!
Patrick Mostböck
Patrick Mostböck - Administrator
patrick.mostboeck@fanreport.at

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