Kein Glück in der Regionalliga
Leitner begann seine Karriere beim SK Kleinzell, ehe er mit 18 zur SU St. Martin wechselte. Nach einem weiteren kurzen Gastspiel in Kleinzell zog es den Goalgetter in die Regionalliga zur Union St. Florian. Dort schaffte er es immerhin zu acht Einsätzen und einem Treffer, ganz in der Stiftsgemeinde anzukommen wollte ihm aber nicht gelingen. So schnürt Leitner also seit 2008 wieder die Stiefel für die Blau-Gelben, schaffte mit ihnen gemeinsam den Aufstieg von der Bezirks- in die Landesliga und erzielte in den letzten vier Jahren sensationelle 113 Treffer für sein Team.
Wegbereiter des Erfolgs
1160 der 1170 Spielminuten im Herbst absolvierte der 25-jährige Student im Trikot der Blau-Gelben - laut Adam Rise ergibt dies alle 77 Minuten einen Treffer für sein Team. Mit sieben seiner 15 Saisontore schoss der Kleinzeller seine Truppe in Führung und avancierte somit zum Mann für die ganz wichtigen Tore. Nämlich jene, die den Spielverlauf zu Gunsten seiner St. Martiner kippen lassen konnten. Beeindruckend ist vor allem seine Vielseitigkeit: Sowohl mit Rechts, als auch mit Links und natürlich per Kopf war St. Martins Nummer 18 ein ständiger Gefahrenherd für seine Gegner. Aber Leitner trat nicht nur selbst als Torschütze in Erscheinung, zumindest sieben weitere Male war er direkt oder indirekt als Assistgeber an Treffern der Mühlviertler beteiligt. Dies alles fügt sich zu einem Bild von einem jungen, hungrigen Offensivspieler, der vor allem durch seine Flexibilität, aber auch als jemand, für den das Team an erster Stelle steht, zu überzeugen weiß. Selten agierte er als der klassische Strafraumstürmer. Sein Jagdgebiet findet sich ebenso rund um den 16er, ließ er sich doch auch oftmals gerne zurückfallen um als Vorlagengeber zu fungieren.
Wir haben Lukas Leitner gleich im Anschluss vor das Mikrofon gebeten und ihn ein wenig zur abgelaufenen Halbsaison, aber auch zur kommenden Rückrunde befragt.
fanreport.at: Lukas, welche Bedeutung hat diese Auszeichnung für dich persönlich?
Lukas Leitner: Es freut mich natürlich, dass ich zum Spieler der Hinrunde gewählt worden bin. Auch wenn ich persönlich nicht allzu viel Wert auf Auszeichnungen lege, zeigt es, dass meine Leistungen in Ordnung waren und darauf kann ich schon stolz sein.
Du hast mit deinen 15 Toren maßgeblich zum Gewinn der Herbstmeisterkrone beigetragen. Welches war dein schönstes, welches dein wichtigstes Tor im bisherigen Saisonverlauf?
LL: Das war meiner Meinung nach dasselbe Tor, nämlich das 1:0 gegen St. Magdalena. Zum einen war es schön, da ich den Ball mit dem Rücken zum Tor annahm und aus der Drehung Halbvolley mit einem scharfen Schuss von ca. 20 Meter genau ins Eck traf. Zum anderen war es für uns enorm wichtig, da wir die beiden Spiele zuvor gegen Rohrbach und Marchtrenk unsere schlechtesten Saisonleistungen zeigten und nicht gerade siegessicher nach Magdalena fuhren. Das Tor und der Sieg bei Magdalena gaben uns schließlich einen enormen Schub und waren sehr wichtig für den Rest der Saison. Aber auch das 3 zu 2 in der 93 Minute gegen Weißkirchen am Anfang der Saison war sehr wichtig für uns.
Welche Bedeutung hat es für dich, dass du das 150. Tor der SU St. Martin erzielen konntest?
LL: Hab
jetzt nachgesehen. Genau genommen sind es 147 Meisterschaftstore. Nimmt
man den Cup mit dann sind es etwas mehr. Es freut mich natürlich, dass
ich regelmäßig treffe, aber es bedeutet mir jetzt nicht sonderlich viel.
Ich spiele Fußball weil es mir Spaß macht, bin froh wenn es gut läuft
und freu mich wenn ich regelmäßig Tore schieße. Nicht mehr und nicht
weniger.
Wenn euch vor der Saison jemand gesagt hätte, dass ihr Herbstmeister werdet, was hättest du geantwortet?
LL: Ich
hätte geantwortet, dass es möglich wäre, wenn alles passt. Bin von
unserer Qualität überzeugt, allerdings hätte ich niemals darauf getippt,
da ich die Liga mit den OÖ-Liga Absteigern kaum einschätzen konnte.
Was ist euer Erfolgsrezept?
LL: In
erster Linie ist die Stimmung in der Mannschaft einfach lässig. Wir
haben es heuer, wie auch die letzten Jahre, wieder sehr gut geschafft,
dass jene Spieler, die wir geholt haben, menschlich perfekt zu uns
passen. Der Kern der Mannschaft ist sowieso schon über Jahre zusammen
und versteht sich außerordentlich gut. Dies zeigt sich auch in der
Weißbierbilanz nach dem Training. Darüber hinaus haben wir unsere
fußballerische Qualität erhöht. Wir sind in der Abwehr und im Mittelfeld
stabiler. In der Offensive haben wir mehr Leute, die wissen wo das Tor
steht. Das macht uns schwer ausrechenbar. Was sich noch verbessert
hat gegenüber den letzten Jahren ist die Quantität. Wir haben einen
ganzen Haufen guter Fußballer und können Verletzungen, die leider immer
wieder passieren, sehr gut kompensieren.
Welche Ziele habt ihr euch jetzt für die Rückrunde gesetzt?
LL: Noch
keine eigentlich. Schauen, das wir fit über den Winter kommen, in der
Vorbereitungszeit gut trainieren und dann ein ähnlich gutes Halbjahr
spielen wie dieses. Dann schauen wir was rauskommt.
Welche Mannschaften sollte man in der Rückrunde ganz besonders auf der Rechnung haben?
LL: Natürlich
Marchtrenk und Naarn. Marchtrenk verfügt über einen sehr guten rechten
Außenverteidiger, den ich vom Studieren kenne. Mayr heißt dieser Kerl,
der kann Spiele im Alleingang entscheiden. Die beiden Mannschaften
stehen auch nicht um sonst so weit oben in der Tabelle. Nicht vergessen
darf man auf Sankt Magdalena und Gallneukirchen, die spielerisch sehr
gute Mannschaften sind und denen ich auch noch viel zutraue. Pregarten
darf man auch nicht vergessen, da sie immer wieder das Zeug haben am
Weihnachtsmarkt ordentlich einzukaufen.
Lukas, vielen Dank für das Interview!
Die Herbstsaison im Überblick
Teil 1: Die Halbjahresbilanz - eineRetrospektive (13.11.2012)
Teil 2: Das Team der Hinrunde (14.11.2012)
Teil 3: Der Spieler der Hinrunde (16.11.2012)
Teil 4: Der Herbstmeister (19.11.2012)