Cheftrainer mit 22 Jahren im Interview!

14.07.2016

Patrick Enengl Fotocredit: FCU Neustadtl Facebook
Wir haben uns mit Jungtrainer Patrick Enengl über sein schmerzhaftes, frühes Karriereende als Spieler und seine neue Aufgabe unterhalten.
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Nach der fußballerischen Ausbildung in der AKA St. Pölten, wo der Schleimbeutel im Knie von Patrick Enengl schon früh für Probleme sorgte und es schließlich zum ersten Kreuzbandriss kam, zog es ihn als 17-Jährigen zurück zum SCU Ardagger in die 1. Landesliga. Nach zwei erfolgreichen Jahren folgte er dem Ruf der Union St. Florian und machte den nächsten Schritt auf der Karriereleiter: Regionalliga Mitte. Doch schon bald der nächste Rückschlag - Kreuzbandriss Nummer 2! In weiterer Folge versuchte der Allrounder wieder in der 1. Landesliga beim UFC St.Peter/Au sein Glück. Aber auch dort setzte ihm eine Verletzung des Außenmeniskus zu und zeitgleich außer Gefecht. Wenig später beendete er in jungen Jahren seine Karriere als Spieler und landete nun im Trainergeschäft. Mit uns hat Patrick Enengl über die schwere Entscheidung seines Karriereendes gesprochen, die Motivation nach Rückschlägen und seine Vorfreude, auf das, was kommt!

fanreport.com: Du bist jetzt mit jungen 22 Jahren zum Cheftrainer beim FCU Neustadtl beordert worden. War das dein ausgegebenes Ziel, ehestmöglich nach deinem Karriereende Trainer zu werden?

Patrick Enengl: Ja, das war es schon. Ich wollte so schnell als möglich allgemein ins Trainergeschäft einsteigen. 

Kurz darauf wollte ich gar nichts von Fußball wissen.
Patrick Enengl nach Karriereende zu seinem Verhältnis zum runden Leder
fanreport.com: Zu deinem angesprochenen Karriereende - es gab eine Phase, in der dich häufige Verletzungen schwer zurückgeschlagen haben. Wie hast du die Zeit sowie die Rückschläge in Erinnerung und wann kam der Punkt, an dem du wusstest, dass es so nicht mehr weitergehen kann?

Patrick Enengl: Es waren einige negative Ereignisse dabei, wobei ich aber sagen muss, dass ich im Endeffekt aus jeder Situation etwas Positives mitnehmen konnte. Ich hatte ja einige Operationen hinter mir, aber als ich meinen dritten Kreuzbandriss - diesmal auf meinem gesunden Knie - hatte, ist es bei mir nicht mehr gegangen und es war für mich ein Zeichen, dass ich sage: Leider war es das, ich kann nicht mehr!

fanreport.com: Wieviel Überwindung, begleitet von Gesprächen mit Freunden, Eltern und Ärzten hat dir diese Entscheidung abverlangt?

Patrick Enengl: Natürlich waren das ein paar Tage, an denen ich viel mit meiner Familie und dem Doktor gesprochen habe, aber im Endeffekt war es zu 100% meine Entscheidung. Ich wusste, dass es für mich die bessere Entscheidung ist. Es war auch so, dass ich körperlich komplett leer war zu dieser Zeit.

fanreport.com: Wie ist es dir mit der Entscheidung in den ersten Tagen und Wochen danach gegangen? Hattest du sofort einen fußballerischen Plan B?

Patrick Enengl: Kurz darauf wollte ich gar nichts von Fußball wissen. Aber als mich damals Ardagger-Trainer Markus Allerstorfer gefragt hat, ob ich es mir vorstellen kann, sein Co-Trainer zu werden, war ich selbst wieder soweit. Ich habe gewusst, das könnte etwas werden, was mir riesig Spaß macht. Dazu kam auch noch, dass ich seit vergangenem Jahr im LAZ Amstetten tätig bin. Da möchte ich auf dem Weg natürlich ein großes Dankeschön an die Herren Allerstorfer (Ardagger) und Maischberger vom LAZ richten.

fanreport.com: Im Nachhinein betrachtet: Gab es deiner Meinung nach auch Fehler, zum Beispiel ein "zu frühes Wiedereinsteigen" oder nimmst du die Verletzungen als Schicksal bzw. Pech hin?

Patrick Enengl: Nein, ich hab mir viele Gedanken gemacht, ob ich zu früh wieder begonnen habe bzw. warum die Verletzungen passiert sind. Aber ich muss ehrlich sagen, ich hätte mich nie besser vorbereiten können nach den Rehas.

fanreport.com:
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Kurz und schmerzhaft: Patrick Enengls Zeit in der Regionalliga bei Union St. Florian
Wie konntest du dich nach den ersten Rückschlägen immer wieder motivieren weiterzumachen?


Patrick Enengl: Ich glaube, dass mich meine Einstellung immer geprägt hat. Ich war immer mit 100% Leidenschaft dabei bzw. war es für mich einfach ohne Wenn und Aber so hinzunehmen - so ist der Sport. Mein Motto war immer: Ich komme wieder stärker zurück!

fanreport.com: Deine schönste fußballerische Erinnerung bisher?

Patrick Enengl: Meine schönste fußballerische Erinnerung war, als wir mit der AKA St. Pölten in Kitzbühel den alljährlichen Cordial Cup gewonnen haben.

fanreport.com: Apropos AKA: War es mit der Akademie in St. Pölten dein Ziel, Profifußballer zu werden oder hattest du stets auch ein Auge auf eine Karriere im Berufsleben fern des Fußballs?

Patrick Enengl: Natürlich war für mich wichtig, eine gute Ausbildung neben dem Fußball zu haben. Priorität hatte für mich aber schon der Fußball, denn ich bin mit gewissen Zielen in die AKA nach St. Pölten gegangen.

fanreport.com: Neustadtl war zuletzt immer wieder in den unteren Regionen der Tabelle der 1. Klasse West zu finden. Wie würdest du deinen Trainerstil beschreiben und wie sieht die Zielsetzung aus? Könnte dein Alter in puncto Autorität ein Nachteil sein?

Patrick Enengl: Die Zielsetzung liegt für mich darin, sich im gesicherten Mittelfeld zu positionieren. Meinen Trainerstil würde ich als sehr willig beschreiben. Wichtig ist mir, einen attraktiven Fußball spielen zu lassen.

fanreport.com: Könnte dein Alter in puncto Autorität ein Nachteil sein?

Patrick Enengl: Nein gar nicht! Ich bin mir sicher, dass es immer an der jeweiligen Person liegt, welche Autorität er besitzt und wie er das ganze Team führt.

fanreport.com: Hast du Vorbilder im Trainerbereich und wo siehst du dich in fünf Jahren?

Patrick Enengl: Vorbilder sind so Typen wie Conte, Klopp, Simeone! Was in fünf Jahren ist, kann ich nicht sagen. Wie es kommt, so kommt's!

fanreport.com: Herzlichen Dank für das Gespräch und viel Erfolg in deiner Trainerlaufbahn!

Paul Reiter
Paul Reiter - Administrator
paul.reiter@fanreport.at

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