'Ich bin kein Zauberer'

13.11.2014

Karl-Vietz Fotocredit: http://www.uvb-fussball.at
Als bereits dritter Trainer versucht sich mittlerweile Karl Vietz beim Tabellenschlusslicht UVB Vöcklamarkt, wir haben uns mit dem 55-jährigen unterhalten.
11teamsports Beat The ColdKatastrophale Punkteausbeute

Mit lediglich fünf Punkten hat UVB Vöcklamarkt die Hinrunde auf dem letzten Tabellenplatz abgeschlossen. Die Grün-Gelben haben somit die schlechteste Hinrunde seit dem SV Bad Aussee vor fünf Jahren hingelegt, die Steirer hatten damals gar nur vier Punkte auf dem Konto, der Verein war aber bereits mehr oder weniger in Auflösung und sorgte am Ende für einen Negativrekord, der wohl nie mehr gebrochen wird in der Regionalliga Mitte. Fünf Punkte holte man in der gesamten Saison und kassierte dabei unglaubliche 119 Tore.

Die vielen, vielen knappen Niederlagen

Von solchen Statistiken ist Vöcklamarkt derzeit zum Glück noch weit entfernt, die Tordifferenz wäre jetzt mit 11:30 gar nicht mal so erschreckend schwach, einzig die magere Punkteausbeute gibt den Oberösterreichern Rätsel auf. Mit Karl Vietz sitzt nun seit Oktober der bereits dritte Trainer in dieser Saison an der Seitenlinie. Auch der ehemalige Erfolgscoach konnte derzeit noch keine Wende herbeiführen, zumindest verliefen die Spiele allerdings meist sehr knapp und zwei Remis waren immerhin auch dabei.

Rückkehr zum Herzensklub

Der 55-jährige war sich der schwierigen Aufgabe natürlich bewusst als er das Zepter in Vöcklamarkt übernommen hat, für ihn ist der Verein aber eine Herzensangelegenheit, der Verein und er teilen schon eine lange Erfolgsgeschichte. „Ich bin 1980 als junger Spieler nach Vöcklamarkt gekommen und in die zweite Bundesliga aufgestiegen. Bin dann aber nach Ried gewechselt. Für einen Ort wie Vöcklamarkt war das damals natürlich eine Riesensache in einer Liga mit Austria Salzburg oder dem LASK zu spielen.“ Vietz zog dann zwar weiter nach Ried, die Wege fanden aber schlussendlich wieder zueinander, 2008 heuerte er bei den Hausruckviertlern als Trainer an und stieg mit der Mannschaft in die Regionalliga Mitte auf. „Im ersten Jahr waren wir noch Zweiter hinter Pasching und im zweiten Jahr haben wir dann den Aufstieg geschafft. Vier Jahre war ich Trainer, dann sind leider einige auch private Sachen passiert, wodurch ich zwei Jahre lang nicht mehr Trainer war.“

Nun zweieinhalb Jahre – und unglaubliche sieben Trainer später – schwingt Karl Vietz also erneut das Zepter bei den Grün-Gelben.  Auch unter seiner Regie hat sich bisher der Erfolg noch nicht eingestellt, auch wenn die Fans im Stadion sehr wohl merken, dass sich am Auftritt der Mannschaft doch etwas verändert hat. „Ich bin jetzt seit fünf Wochen beim Verein, auch ich kann nicht zaubern. Der Verein hat mir als junger Spieler sehr viel gegeben und ich versuche jetzt dem Verein natürlich etwas zurück zu geben. Ich kann nicht zaubern, aber wir versuchen natürlich die Negativspirale zu stoppen. Die Hinrunde mit fünf Punkten war natürlich nicht gut, da gibt es nichts zu beschönigen, aber es waren zuletzt auch gute Spiele dabei. In Graz haben wir nicht schlecht gespielt, da hatten wir eben Pech. Die Chancen für einen Treffer waren da, auch der Elfmeter ist unglücklich zu Stande gekommen.“

Zweigleisige Planungen im Winter

Wer mit fünf Punkten am Tabellenende steht, muss im Winter natürlich zweigleisig planen. Einerseits wird der Verein noch alles daran setzen, die Klasse doch noch zu halten, andererseits muss bei den Planungen wohl auch schon ein Auge auf die OÖ-Liga geworfen werden. „Wir brauchen auch erfahrene und routinierte Spieler, nur mit jungen Talenten ist es in dieser Situation natürlich doppelt schwer.“, erklärt Vietz. Selbst ein Abstieg wäre für ihn kein Beinbruch, er findet sogar eine sehr schöne Metapher dafür: „Um etwas Großes entstehen zu lassen, muss erst etwas zusammenbrechen. Wo wir dann spielen, ist schlussendlich nicht so wichtig.“

Kontinuität finden – Aufgabe reizvoll

In den letzten Jahren, also nach dem Abgang von Karl Vietz im Frühjahr 2012 wurde Vöcklamarkt zum Trainerfriedhof, kein Trainer konnte eine ganze Saison werkeln, auch so kam natürlich Unruhe in den Verein, auch wenn Vietz dies nicht als Entschuldigung gelten lassen will. „Das kann und will ich nicht beurteilen. Mir geht es einfach darum, die Negativspirale zu stoppen. Ich kann der Mannschaft eigentlich nichts vorwerfen von der Einstellung und den Leistungen, wir haben die Spiele meist unglücklich verloren. Ich hatte solche Erfahrungen als Trainer bisher auch noch nicht, genau das ist aber auch durchaus der große Reiz an der Aufgabe.“

Martin Löscher
Martin Löscher - Administrator
ml@regionalliga.com

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