Der Wiener Sportklub feierte am Wochenende gegen Traiskirchen den ersten vollen Erfolg. Wir haben uns mit Daniel Seper über den Ligastart, warum der WSK heuer nicht um den Abstieg spielen wird und was den Verein so besonders macht unterhalten.
fanreport.com: Am Wochenende war es endlich soweit und ihr konntet den ersten Sieg in dieser Saison einfahren. Wie wichtig ist dieses Erfolgserlebnis für die Mannschaft?
Extrem wichtig, weil wir ja bislang immer ganz gute Spiele abgeliefert haben, nur mit dem Siegen wollte es noch nicht ganz klappen. Wir waren in den meisten Spielen die bessere Mannschaft, haben es aber leider nie geschafft, diese Überlegenheit auf dem Feld in Punkte umzumünzen und mussten oft als Verlierer vom Platz gehen. Ich traue mich sagen, dass wir in dieser Saison einen ganz ansehnlichen Fußball spielen, was im letzten Jahr vielleicht nicht immer der Fall war. Aus diesem Grund bin ich davon überzeugt, dass der Bann nun gebrochen ist und wir nun regelmäßig Punkten werden.
fanreport.com: Im Sommer gab es erneut einen Umbruch, braucht die Mannschaft einfach noch Zeit um sich zu finden?
Im Sommer gab es einen Umbruch ja, mittlerweile glaube ich aber, dass sich die Mannschaft gefunden hat. Wir haben eine gute Mischung aus jungen, gut ausgebildeten ehemaligen Akademiespielern, aber auch einige gestandenen RLO Spielern, die auf zentralen Positionen Verantwortung übernehmen.
fanreport.com: In den letzten Jahren musste der Sportklub bis zum letzten Tag um den Ligaverbleib zittern, warum wird das heuer nicht mehr passieren?
Weil wir heuer einen besseren Fußball spielen als letztes Jahr und ich von der Qualität der Mannschaft überzeugt bin. Auch letztes Jahr hatten wir eine gute sehr Mannschaft, aber aus verschiedenen Gründen lief es das ganze Jahr hindurch nicht wirklich nach Wunsch. Auch wenn der Start in dieser Saison nicht optimal war, weiß jeder, der in den letzten Wochen regelmäßig am Sportclub-Platz war, dass wir uns ganz klar unter unserem Wert geschlagen haben. In den vergangenen Runden wären mehr Punkte für uns drinnen gewesen. Beispielsweise fällt mir hier unsere 2:0 Halbzeitführung gegen die Admira ein, wo wir klar überlegen waren und am Ende 2:2 spielten. Also hoffe ich, dass wir uns in den nächsten Wochen für die tägliche Arbeit auf dem Trainingsplatz belohnen und dann wird das Thema Klassenerhalt hoffentlich einige Runden vor Ende der Meisterschaft geklärt sein.
fanreport.com: Der Wiener Sportklub genießt einen Kultstatus, was macht den Verein so besonders?
Der Wiener Sportklub genießt absolut Kultstatus! Ein besonderer Verein, der auch einem „normalen“ Regionalliga Kicker Woche für Woche das Gefühl gibt, an der Anfield Road oder sonst wo aufzulaufen. Die Stimmung, das Ambiente, die Tradition, die Freundlichkeiten der Fans, all das macht den Wiener Sportklub zu einem der sympathischsten Vereine der Welt. Ich habe keine Ahnung ob es solche Fans sonst wo gibt, aber den Sportklub und seine Anhängerschaft muss man einmal erlebt haben. In den letzten Monaten habe ich so einige Highlights selbst erfahren dürfen. Nicht nur die Freundlichkeit und der Rückhalt der Fans, sondern auch fußballerische „Leckerbissen“ gegen Paris-Saint Germain, Valencia, St. Pauli oder das Derby gegen die Vienna vor jeweils ausverkaufter Kulisse (Anm. 8000 Zuseher), werden mir ewig in Erinnerung bleiben.
fanreport.com: Wie fühlt es sich an die Mannschaft als Kapitän im eigenen Stadion aufs Feld zu führen?
Wie bereits erwähnt, für den Wiener Sportklub auflaufen zu dürfen ist schon etwas ganz Besonderes. Den Verein dann noch ab und an als Kapitän auf das Feld führen zu dürfen, ist eine unglaubliche Ehre für mich. Vor allem wenn man daran denkt, welche Geschichte hinter dem Verein steckt, welche Größen des österreichischen Fußballs bereits für den Sportklub aufgelaufen sind und diese Binde getragen haben. Ein absolutes Highlight und eine riesen Anerkennung für mich.
fanreport.com: Du hast mittlerweile über 160 Spiele in der RLO absolviert, blickst du auch eine Liga weiter nach oben bzw. für welchen Verein würdest du in Zukunft gerne auflaufen?
Ja mittlerweile bin ich schon länger im Geschäft der RLO. Mein Ziel war es immer der Spieler mit den meisten Regionalliga Spielen zu werden (lacht). Ich bin zwar auf einem guten Weg, da ich mit meinen 26 Jahren noch nicht zu den ältesten in der Liga zähle, aber man muss abwarten was die Zeit bringt. Seit September bin ich Lehrer in einem Gymnasium in Oberschützen (Südburgenland) mit den Fächern Sport und Geschichte und ich muss nun schauen, wie sich zukünftig Fußball und Beruf vereinbaren lassen. Natürlich würde es mich reizen, einmal in einer höheren Liga zu spielen, jedoch hat es bislang aus verschiedensten Gründen nicht klappen wollen. Ich bin aber mit meiner Karriere, so wie sie bisher verlaufen ist, sehr zufrieden. In den nächsten Jahren muss ich mich natürlich nach meinem Beruf richten und schauen was sich fußballtechnisch ergibt.
fanreport.com: Am Wochenende geht’s zum schweren Auswärtsspiel nach Ritzing. Was erwartest du dir von dieser Partie?
Wir sind froh, dass der Bann jetzt endlich gebrochen wurde und wollen unsere Siegesserie fortsetzen. Jedoch ist uns auch bewusst, dass es gerade in Ritzing immer sehr schwer ist. Ich glaube aber auch, dass die Liga sehr ausgeglichen ist und wir an einem guten Tag jeden Gegner schlagen können. An einem schlechten Tag wiederum kann man auch gegen jeden verlieren. Demnach hoffen wir natürlich auf einen guten Tag von uns und wollen auch in Ritzing gewinnen.
fanreport.com: Vielen Dank für das Interview und weiterhin viel Erfolg!
