Rapid: Andi Dober sagt 'Adieu'

17.05.2018

Andreas Dober Fotocredit: Foto by Hofer / Christian Hofer
Der 32-Jährige verkündete am Donnerstag seinen Abschied vom SK Rapid.
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Mit den Worten "meine Zeit beim SK Rapid neigt sich dem Ende zu", verkündete Vereinsikone Andreas Dober am Donnerstagmittag seinen zeitnahen Abschied aus dem grün-weißen Trikot. Im selben Atemzug ließ der 32-Jährige seine Fans wissen: "Jetzt ist Zeit für Neues. Ich habe vom Fußball noch lange nicht genug und freue mich auf eine spannende Herausforderung für die Zukunft." Wie diese genau aussehen soll, verriet uns Dober, der zuletzt für die Amateure in der Regionalliga Ost auf dem Platz stand, im ausführlichen Interview.

fanreport.com: Andreas, du hast heute verlautbart, dass die "Zeit für etwas Neues" gekommen ist. Was kann man sich darunter vorstellen?

Ich bleibe auf jeden Fall noch als Spieler aktiv. Ich bin "erst" 32, hatte in meiner Karriere keine schweren Verletzungen und bin top motiviert, im Fußball noch einmal etwas zu erreichen. Die 32 Jahre hören sich für manche vielleicht etwas alt an, aber ich fühle mich durch die letzten eineinhalb Jahre, in denen ich ja nur mit jungen Spielern gearbeitet habe, nochmal um einiges jünger. Es gibt auch schon etwas Konkreteres, zu 100% fix ist aber noch nichts.

fanreport.com: "Etwas Konkreteres" - in welche Richtung bzw. Liga könnte es dich verschlagen?

Es ist "von bis" eigentlich alles hereingekommen. Die Liga ist mir da prinzipiell egal, ich möchte zu einem Verein, der noch Ambitionen hat und etwas erreichen möchte.

fanreport.com: Wäre auch das Trainergeschäft in der Zukunft ein Business, das dich interessieren würde?

Möchte mit dem Ball sterben.
Andreas Dober immer noch top motiviert.
Auf jeden Fall! Ich möchte dem Fußball erhalten bleiben, egal in welcher Funktion. Ich bin mit dem Ball aufgewachsen und möchte mit dem Ball sterben. Was genau die Zukunft bringen wird, kann ich noch nicht sagen. Mein jetziger Fokus liegt auf den kommenden zwei bis drei Jahren, in denen ich noch aktiv sein möchte. Bei Rapid war es eigentlich geplant, dass ich nach der Karriere im Verein als Trainer bleibe, das hat sich durch den jetzigen Wechsel etwas zerschlagen. Aber mein Ziel ist es, die UEFA-B-Lizenz zu starten und irgendwann meine Trainerprüfung zu machen.

fanreport.com: Wenn du auf die letzten eineinhalb Jahre bei den Rapid Amateuren zurückblickst: Wie war es für dich als langjähriger Profi, wieder ausschließlich mit jungen Spielern auf dem Platz zu stehen?


Ich bin selbst noch relativ jung geblieben, daher hat mir die Zeit bei den Amateuren irrsinnig Spaß gemacht und mich extrem weitergebracht. Es war eigentlich alles so, wie ich es mir nach meinem Wechsel aus St. Pölten vorgestellt habe.
 
fanreport.com: Inwiefern hat sich die Arbeit mit jungen Spielern - im Vergleich zu der damaligen Zeit, in der du die Akademie verlassen hast - geändert?

Heutzutage geht natürlich alles viel schneller. Es wird im Training mit GPS-Systemen gearbeitet und die Laufdistanz und Sprint-Geschwindigkeit analysiert. So etwas gab´s zu meiner Zeit gar nicht. Man hatte Laktattests - aber das auch nicht unter jedem Trainer.

fanreport.com: Die Rapid Amateure waren eines von fünf Teams aus der Ostliga, die um die Lizenz für die 2. Liga angesucht hatten. Wäre der Aufstieg in das neue Ligaformat gelungen, hättest du deine Zeit bei Rapid noch verlängert?

 
Dafür bin ich noch zu fußballverrückt.
Die Arbeit als Trainer muss noch warten.
Als ich im Winter von St. Pölten gekommen bin, war eigentlich der Nichtabstieg mit den Amateuren das Ziel. Dann haben wir aber eine sehr, sehr gute Rückrunde gespielt, wonach die Devise im Sommer lautete, dass wir in die 2. Bundesliga wollen. Im Trainingslager im Februar wurde mir dann aber gesagt, dass der Aufstieg doch nicht das oberste Ziel ist und man vermehrt auf junge Spieler setzen möchte. Ich war top fit und habe eine gute Saison gespielt, daher war das für mich ein kleiner Schlag ins Gesicht. Der Plan Rapids war, dass ich als verlängerter Arm des Trainers eingesetzt werde, dafür bin ich aber noch zu jung und zu fußballverrückt. Hätte man mir das mit 36 Jahren vorgeschlagen, hätte ich gesagt: Super, mache ich sofort! Aber jetzt bin ich einfach noch zu gierig auf Erfolge.

fanreport.com: Etwa die Hälfte deines Lebens hast du bislang beim SK Rapid verbracht, standest dabei 179 mal für die Profis und 67 mal für die Amateure in Pflichtspielen auf dem Platz. Was waren die schönsten Momente in der Ära des Andreas Dober?

Das war ein Gänsehaut-Moment.
Dober über seinen 150. Auftritt in der Bundesliga.
Natürlich die Meistertitel und der Einzug in die Champions League. Wir kamen damals zum Flughafen zurück und wurden von tausenden Fans empfangen, daran erinnert man sich gerne zurück. Auch der 150. Bundesliga-Einsatz im vorigen Jahr war noch einmal ein Gänsehaut-Moment. Nicht zu vergessen sind auch die Spiele in der Europa League-Qualifikation, in der wir mit Aston Villa zwei mal einen Premier League-Klub rausgekickt haben.

fanreport.com: Du hast vorhin bereits erwähnt, dass sich Rapid eine gemeinsame Zukunft mit dir vorstellen könnte. Gab es bereits konkretere Pläne oder wurden die Gespräche durch deinen jetzigen Wechsel vorerst ad acta gelegt?

Der jetzige Wechsel musste sein, ich will einfach noch fußballspielen. Was in ein paar Jahren mit mir und Rapid sein wird, hängt von vielen Faktoren ab. Man weiß ja nicht, wer Rapid in fünf Jahren als Sportdirektor führen wird. Jetzt liegt mein Fokus auf den nächsten ein bis zwei Jahren als aktiver Fußballer. Ich bin jetzt auch Innenverteidiger - das ist eine Position, die man noch länger spielen kann und auf der ich mich pudelwohl fühle. Solange ich also noch gesund bin und mir der Fußball Spaß macht, möchte ich auch auf dem Platz stehen!

fanreport.com: Danke für das ausführliche Interview und weiterhin alles Gute auf deinem Weg!

Andreas Dober alt
Andreas Dober in seiner ersten Bundesliga-Saison (5.5. 2004 im Spiel gegen den FC Kärnten).
Fotocredit: Foto by Hofer / Christian Hofer















Lukas Mitmasser
Lukas Mitmasser - Administrator
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