Ländle-Tristesse
Fünf Vertreter stellt Vorarlberg als kleinstes Bundesland der Regionalliga West in dieser Saison. Zumindest im Herbst gab es dabei für die Fans im Ländle nicht viel zu lachen. Die einzige Ausnahme bildet hier der FC Dornbirn, der mit 27 Punkten und dem fünften Tabellenplatz mit dem bisher Erreichten durchaus zufrieden sein kann. Doch wer die restlichen Vorarlberger Klubs in der Tabelle sucht, muss ganz weit nach hinten blicken.
Quartett am Ende
Gleich vier Mannschaften liegen nämlich auf den letzten vier Tabellenplätzen. Mit Aufsteiger FC Bizau konnte durchaus im hinteren Tabellendrittel gerechnet werden, auch der FC Hard aufgrund von vielen Ausfällen steht nicht überraschend am vorletzten Tabellenplatz. Schon eher enttäuschend war hingegen die bisherige Performance des FC Höchst, auch wenn die Erkinger-Elf gegen Ende des Herbstes besser in die Gänge kam. Nur zehn Tore erzielte die Höchster-Offensive in 17 Spielen, ein absolut katastrophaler Wert. Trainer Bernhard Erkinger und die restlichen Verantwortlichen im Verein werden wissen, wo im Winter der Hebel anzusetzen ist, ein Torjäger wird verzweifelt gesucht.
Eine schlechtere Torausbeute in der Regionalliga West zum selben Zeitpunkt gab es schon lange nicht mehr, da muss man in der Statistik weit zurück blicken. In der Saison 2009/10 traf der spätere Absteiger VFB Hohenems in 17 Spielen lediglich sechs Mal. Die Vorarlberger hatten damals eine echte Horrorsaison und stiegen am Ende mit nur einem Punkt ab. Insofern ist es sogar durchaus beachtlich, wie viele Punkte der FC Höchst aus den lediglich zehn Toren machen konnte. Positiv formuliert hält die Erkinger-Elf sogar einen Rekordwert in der Liga. Im Schnitt holte sie pro erzielten Tor 1,7 Punkte, der mit Abstand beste Wert in der Liga in dieser Statistik. Den nächstbesten Wert in dieser Statistik hält der Tabellenvierte SV Seekirchen, der 1,25 Punkte pro erzielten Tor holen konnte. Mit acht Remis liegt der FC Höchst übrigens auch in dieser Statistik unangefochten in Führung.
Altach Amateure als negative Überraschung
Die vielleicht größte Enttäuschung in diesem Herbst für viele Experten sind die SCR Altach Amateure. Die Mannschaft von Trainer Werner Grabherr ging durchaus als Aspirant für einen Top-Fünf Platz in die Saison und liegt nach 17 Runden mit lediglich 15 Punkten auf dem 14. Tabellenplatz. Eine Ursache ist schnell gefunden, die Amateure kassieren einfach zu viele Gegentore. Mit 41 die meisten – gemeinsam mit FC Bizau – der gesamten Liga. Ebenfalls ein Grund könnte auch die „Top oder Flop“-Mentalität der jungen Talente in dieser Saison sein. Fünf Siege stehen zwölf Niederlagen gegenüber, als eine von zwei Mannschaften der Liga (neben Eugendorf) teilten sich die Altach Amateure nie mit dem Gegner die Punkte.
Noch ist nichts verloren
Am Ende noch ein paar positive Worte an das Vorarlberger Schlussquartett: Noch ist für keine Mannschaft die Lage aussichtslos, in der hinteren Tabellenhälfte geht es ja durchaus spannend zu. Schlusslicht Bizau fehlen etwa auf den elftplatzierten FC Pinzgau nur sechs Punkte. Es gibt auch durchaus für alle Vereine positive Signale fürs Frühjahr. Der FC Bizau hat sich mittlerweile an die Liga gewöhnt und wird im Frühjahr wohl stärker auftreten, beim FC Hard kehren die Verletzten wieder in die Mannschaft zurück, der FC Höchst wird über die Winterpause sein Stürmerproblem wohl am Transfermarkt lösen und die Altach Amateure werden wohl – wie alle Regionalliga-Amateurmannschaften zumeist – wohl in der Rückrunde ohnehin noch stärker sein, da die junge Truppe um fast ein halbes Jahr gereift sein wird.
