Danach begab sich der damals 17-Jährige auf fußballerische Wanderschaft und landete nach dreijährigem Engagement bei den Sturm Amateuren in Hartberg. Nach 15 Auftritten und einem Treffer in der Sky Go Ersten Liga kehrte er dem Profidasein den Rücken und dockte bei Regionalligist Kalsdorf an. Über den SV Oberwart und die Burgenlandliga zog es den ehemaligen U17-Teamspieler dann wieder zurück in die grüne Mark, wo Landesliga-Engagements in Lebring und Mettersdorf folgten. Nach zwei sensationellen Spielzeiten, in denen Rother 30 mal knipste, endet seine Wanderschaft dort, wo alles begonnen hat: In Graz-Weinzödl.
fanreport.com: Alexander, drei Monate ist es nun her, als du Ligakonkurrent Mettersdorf in Richtung GAK verlassen hast. Wie wurdest du damals von den Jungs aufgenommen?
Sehr, sehr gut. Ich kannte ja schon den ein oder anderen Spieler, auch alle anderen sind super auf mich zugekommen.
fanreport.com: Wirft man einen Blick auf dein sportliches Abschneiden, hast du definitiv keine lange Eingewöhnungszeit gebraucht. Hättest du gedacht, dass es von Anfang an so gut für dich laufen wird?
Ich wollte mich langsam einleben und natürlich meine Tore schießen. Dass dann alles so schnell und so gut funktioniert, hofft man natürlich, erwartet man aber nicht. Daher war es eine positive Überraschung für mich.
fanreport.com: Kommen wir zur Meisterschaft: Mit einem 7-Punkte-Rückstand auf Winterkönig St. Anna seid ihr in die Rückrunde gestartet und steht nun, fünf Spiele und fünf Siege später, an der Spitze. Was macht euch momentan so stark?
Mentalität und Siegeswille!
fanreport.com: Dass der GAK in der steirischen Landesliga einen besonderen "Stellenwert" hat, ist über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Merkt man das auch als Spieler, dass der Gegner doppelt motiviert zu Werke geht, wenn der GAK vor der Haustüre steht?
Am meisten merke ich es an den Zusehern, die uns auch auswärts zahlreich unterstützen. Das ist natürlich etwas anderes als beispielsweise in Mettersdorf, wenn 1500 Zuseher beim Auswärtsspiel in Kapfenberg mit dabei sind. Daher ist es auch nicht abzustreiten, dass unsere Kulisse oft auch den Gegner motiviert.
fanreport.com: Als du im Winter Gespräche mit den Verantwortlichen des GAK geführt hast, wurde da der Meistertitel als klares Ziel festgelegt?
Der Meistertitel war nicht ganz vom Tisch, wurde aber auch nicht als fixes Saisonziel festgelegt. Es ist ja so, dass der Verein das erste Jahr in der Landesliga spielt, da wäre ein Abschneiden unter den ersten drei Teams schon ein Erfolg. Aber wir sprechen hier vom GAK - nach so einer erfolgreichen Vergangenheit ist es natürlich erwünscht, Meister zu werden und aufzusteigen.
fanreport.com: Erster gegen Zweiter, Live-Übertragung im Fernsehen und ein Doppelpack, mit dem du den Sieg eingeleitet hast: Das Spiel gegen St. Anna vom vergangenen Wochenende wird dir wohl noch länger in Erinnerung bleiben. Ihr wusstet danach, dass ihr mit einem Sieg im Nachtrag gegen Kapfenberg die Tabellenführung übernehmen könntet. Ging nach diesem Spiel ein regelrechter Ruck durch die Mannschaft?
Das Spiel an sich war natürlich etwas Besonderes. Nach Abpfiff war es aber nicht so, dass wir uns überschwänglich gefreut haben. Die Meisterschaft ist noch lange und in dieser Liga kann jeder jeden schlagen. Das haben wir dann schon am Mittwoch in Kapfenberg, wo wir uns enorm schwer getan haben, zu spüren bekommen. Der angesprochene Ruck ist meiner Meinung schon nach dem Spiel in Voitsberg durch die Mannschaft gegangen. Durch den Dreher (Anm.: aus einem 0:1-Rückstand wurde ein 2:1-Sieg) und den Last-Minute-Sieg hat jeder gewusst, dass alles möglich ist.
fanreport.com: Dass im Fußball vieles möglich ist, zeigt auch eure wahnsinnige Aufholjagd. War spätestens am Mittwoch der Zeitpunkt, an dem sich das Wort "Meistertitel" in den Köpfen der Spieler und Fans fest verankert hat?
Werden alles daran setzen!
fanreport.com: Begleiten werden euch auf diesem Wege eure Fans, die auf Landesliga-Ebene definitiv einzigartig sind. Ist es für dich als Spieler jedes mal aufs Neue etwas besonderes, vor so einer Kulisse aufzulaufen?
So viele Spiele für den GAK hatte ich leider noch nicht, die Kulisse war aber einfach jedes Mal ein Wahnsinn. Der Moment, wo bei mir oft die Gänsehaut einsetzt ist, wenn wir zum Aufwärmen rausgehen und von den Fans mit Applaus empfangen werden. Das taugt mir am meisten. Zu diesem Zeitpunkt ist die Konzentration zwar schon hoch aber du nimmst alles viel mehr wahr als im Spiel selbst.
fanreport.com: Würdest du auch der Fangemeinde einen gewissen Anteil an der Tabellenführung zusprechen? Als Außenstehender kann man sich vorstellen, dass man vor so einer Kulisse automatisch den ein oder anderen schmerzenden Meter mehr macht...
Auf alle Fälle. Ich möchte nicht behaupten, dass ich bei anderen Vereinen weniger Einsatz gezeigt hätte aber wenn du von so vielen Menschen gepusht wirst, gibst du automatisch mehr. Natürlich auch um den Fans etwas für ihre Unterstützung zurückzugeben.
Im zweiten Teil spricht der Shootingstar über seine persönliche Zukunft, ob der Gang in die 2. Liga für ihn noch in Frage käme und was er dem GAK in den kommenden Jahren noch zutraut. HIER geht´s zum zweiten Teil.
Eine unglaubliche Fan-Gemeinde trieb den GAK zuletzt zu Höchstleistungen an.
Fotocredit: Michael Hierzmann