"Schiri, ich habe mich fallen lassen. Das war kein Elfmeter." Trotz sportlicher Krise und 0:1-Rückstand bewies Jakob Gleirscher, Spieler in Diensten des Tiroler Landesligisten Neustift, am Samstag, dass er den Fair-Play-Gedanken in sich trägt. Damit verhinderte der Offensivmann neben dem ungerechtfertigten Straßstoß auch noch eine Rote Karte für den gegnerischen Torwart.
Im Vorjahr noch in Tirols höchster Spielklasse stationiert, aktuell nach dem Abstieg und zehn gespielten Runden Tabellenletzter in der um eine Spielklasse tieferen Landesliga West. Der SSV Neustift, der in der laufenden Saison erst eine Begegnung gewinnen konnte und acht weitere verlor, steckt in einer handfesten Krise.
Umso mehr Respekt muss man Jakob Gleirscher zollen. Der Offensivmann der Stubaier bekam am Samstagnachmittag kurz vor der Halbzeit des Gastspiels in Mils beim Stand von 1:0 für die Hausherren einen Elfmeter zugesprochen.
"Er war alleine vor Mils-Torwart Simon Fili, aus meiner Sicht hat Fili ihn klar gelegt", schilderte Schiedsrichter Manfred Haas, der sich gezwungen sah, auf den Straftstoß zu zeigen. Der Unparteiische stand kurz davor, Fili wegen Torchancenverhinderung zudem noch die Rote Karte zu zeigen, als Gleirscher dem Schiedsrichter mitteilte: "Ich habe mich fallen gelassen, das war kein Foul."
"Hut ab vor seinem ehrlichen Sportsgeist"
Daraufhin nahm Haas seine Entscheidung zurück, ließ Fili freilich weiterspielen. "Hut ab vor so einem ehrlichen Sportsgeist", drückt Haas verbal auf den Gefällt-mir-Button. Internationale Fair-Play-Vertreter wie die beiden deutschen Profis Miroslav Klose (Lazio Rom) und Christoph Kramer (Borussia Mönchengladbach) haben es vorgemacht, Gleirscher tat es ihnen gleich.
"Ich habe eigentlich gedacht, dass ich wegen meiner Schwalbe die Gelbe Karte bekomme. Aber dann hat der Schiedsrichter die Rote Karte in der Hand gehabt. Das wäre zu viel und einfach unfair gewesen", begründete der in dieser Aktion binnen Sekunden vom Schwindler zum Fair-Play-König avancierte Gleirscher seine Ehrlichkeit.
Keeper Fili dachte sich sich unmittelbar nach dem Elfmeterpfiff nur eines: "Bitte nicht schon wieder!". Zumal Mils vor wenigen Wochen in Zams durch eine gegnerische Schwalbe um wichtige Punkte gebracht worden war. "Eine sehr schöne Geste", ließ Fili via fanreport.com ausrichten.
Die Begegnung endete letztlich übrigens mit einem 1:1-Unentschieden. Unabhängig vom Spielverlauf haben sich die Neustifter diesen einen Zähler angesichts der menschlich überragenden Geste von Gleirscher redlich verdient. Eine Kiste Bier von Gegner Mils gab's obendrauf.
TAGS: SSV Neustift, Jakob Gleirscher
Im Vorjahr noch in Tirols höchster Spielklasse stationiert, aktuell nach dem Abstieg und zehn gespielten Runden Tabellenletzter in der um eine Spielklasse tieferen Landesliga West. Der SSV Neustift, der in der laufenden Saison erst eine Begegnung gewinnen konnte und acht weitere verlor, steckt in einer handfesten Krise.
Umso mehr Respekt muss man Jakob Gleirscher zollen. Der Offensivmann der Stubaier bekam am Samstagnachmittag kurz vor der Halbzeit des Gastspiels in Mils beim Stand von 1:0 für die Hausherren einen Elfmeter zugesprochen.
"Er war alleine vor Mils-Torwart Simon Fili, aus meiner Sicht hat Fili ihn klar gelegt", schilderte Schiedsrichter Manfred Haas, der sich gezwungen sah, auf den Straftstoß zu zeigen. Der Unparteiische stand kurz davor, Fili wegen Torchancenverhinderung zudem noch die Rote Karte zu zeigen, als Gleirscher dem Schiedsrichter mitteilte: "Ich habe mich fallen gelassen, das war kein Foul."
Neustifts Jakob Gleirscher (rechts) zeigte sich am Samstag beim 1:1-Remis in Mils ganz von seiner menschlichen Seite.
Fotocredit: Killinger
Daraufhin nahm Haas seine Entscheidung zurück, ließ Fili freilich weiterspielen. "Hut ab vor so einem ehrlichen Sportsgeist", drückt Haas verbal auf den Gefällt-mir-Button. Internationale Fair-Play-Vertreter wie die beiden deutschen Profis Miroslav Klose (Lazio Rom) und Christoph Kramer (Borussia Mönchengladbach) haben es vorgemacht, Gleirscher tat es ihnen gleich.
"Ich habe eigentlich gedacht, dass ich wegen meiner Schwalbe die Gelbe Karte bekomme. Aber dann hat der Schiedsrichter die Rote Karte in der Hand gehabt. Das wäre zu viel und einfach unfair gewesen", begründete der in dieser Aktion binnen Sekunden vom Schwindler zum Fair-Play-König avancierte Gleirscher seine Ehrlichkeit.
Keeper Fili dachte sich sich unmittelbar nach dem Elfmeterpfiff nur eines: "Bitte nicht schon wieder!". Zumal Mils vor wenigen Wochen in Zams durch eine gegnerische Schwalbe um wichtige Punkte gebracht worden war. "Eine sehr schöne Geste", ließ Fili via fanreport.com ausrichten.
Die Begegnung endete letztlich übrigens mit einem 1:1-Unentschieden. Unabhängig vom Spielverlauf haben sich die Neustifter diesen einen Zähler angesichts der menschlich überragenden Geste von Gleirscher redlich verdient. Eine Kiste Bier von Gegner Mils gab's obendrauf.
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