Der Weg von Mauerwerk Sport Admira unter neuer, finanzkräftiger Präsidentschaft sollte auf lange Sicht bis in die Bundesliga führen. Das erste, erfolgreiche Kapitel dieser Reise begann unter der Regie von Wolfgang Prochaska, dauerte aber lediglich sieben Monate...VIKTORIA ALS SARGNAGEL?
Nach der zweiten Niederlage im 17. Pflichtspiel (!) ertönte für den Bullen und sein Team am Donnerstag der Schlusspfiff. Präsident Elnimr, zu dem Prochaska stets einen guten Draht hatte, bestellte seinen Headcoach für eine Vertragsauflösung in den 1. Bezirk, tauchte selbst aber nicht auf. "Es gab bis jetzt keine Begründung. Wir sind erster in der Rückrunden-Tabelle, vielleicht sollte jemand ausrichten, dass es ober dem 1. Platz nichts mehr gibt."
BÖSE VORAHNUNG
Die Schnelllebigkeit im Fußballsport kennt Prochaska, dass diese in einem Investor-Verein wie Mauerwerk noch deutlicher an den Tag gelegt werden könnte, wusste der 50-Jährige. "Wenn du einen schwerkranken Menschen zu Hause hast, weißt du, dass irgendwann der Tag kommen wird. Man kann sich zwar darauf einstellen, ist aber trotzdem traurig, wenn es so weit ist." Dennoch zieht er seine Lehren daraus, möchte die Zeit mit einer "tollen Mannschaft" nicht missen. "Es war wunderschön und zugleich ein Lernprozess für mich als Mensch. Die Sieben Monate bei Mauerwerk haben sich aber gleichzeitig angefühlt wie vier Jahre bei einem anderen Verein. Ich war das Duracell-Häschen für alles..."
ABSCHIED SCHWEREN HERZENS
Am Freitag verabschieden sich Prochaska und sein Team von der Mannschaft, ziehen somit einen Schlussstrich unter eine siebenmonatige Erfolgsstory. "Es fühlt sich an, wie wenn du einem kleinen Kind sein Spielzeug wegnimmst. Die Chemie mit der Mannschaft hat immer hervorragend gepasst", betont der Bulle. Den Glauben an das Projekt Mauerwerk hat er jedenfalls nicht verloren, seinen ehemaligen Schützlingen wünscht er daher nur das Beste. "Ich habe es gerne, wenn Menschen Visionen haben. Diese können aber nur erreicht werden, wenn die Grundbasis und Aufgabenverteilung im Verein stimmen. Ich wünsche den Jungs aber weiterhin alles Gute."
Wer sich dem Projekt Mauerwerk als neuer Cheftrainer annimmt, steht noch in den Sternen. Viele Niederlagen wird sich auch der Nachfolger Prochaskas nicht leisten dürfen, so viel steht fest.
