fanreport.com: Du warst vor kurzem noch Teilnehmer des VdF-Camps im Burgenland. Wie ist das Ganze abgelaufen und welche Eindrücke konntest du von dort mitnehmen?
Stefan Mitmasser: Im Viva-Camp in Steinbrunn im Burgenland hat alles stattgefunden. Wir trainierten dort zwei Mal pro Tag und konnten währenddessen noch Krafträume nutzen, also eigentlich alles wie in einem Trainingslager. Unser Trainer in dieser Zeit war Herbert Gager. Die Situation war so, dass Spieler immer wieder durchgetauscht wurden, es war ein ständiges Kommen und Gehen. Man wusste nicht wer schon einen Verein gefunden hat, wer gerade auf Probetraining ist und wer neu dazukam, also wie gesagt, ein ständiges Kommen und Gehen. Beim anschließenden Vierländerturnier in Draßburg war ich verhindert, dort nahm ich nicht teil.
fanreport.com: Wie ist die aktuelle Situation für dich? Hattest du auch außerhalb des VdF-Camps diverse Probetrainings oder Gespräche?
Stefan Mitmasser: Es ist natürlich bitter, aber sonst geht es mir gut. Die Situation kann man sowieso nicht mehr ändern. Probetrainings hab ich keine gemacht, aber zahlreiche Gespräche mit Vereinen geführt. Es gab eigentlich genug Interessenten, großteils aus der Regionalliga. Für viele war es aber finanziell einfach nicht machbar, es ist meiner Meinung nach zur Zeit in Österreich leider nicht sehr berauschend.
fanreport.com: Wie schwierig is es für dich, bis 31. August noch einen Profi-Verein zu finden?
Stefan Mitmasser: Zur Zeit ist es für mich ausgeschlossen, dass ich noch unterkomme. In Österreich ist alles dicht, nahezu alle Plätze sind besetzt. Es gibt generell sehr wenige Möglichkeiten für Torhüter in Österreich. Mit der neuen Regelung, dass man in den Amateurbereich jetzt nicht mehr wechseln kann ist es nun vorbei, zum Beispiel noch in die Regionalliga zu wechseln, obwohl dort noch etwas möglich gewesen wäre.
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Um uns über die Beziehung zwischen dem ASK Ybbs und Stefan Mitmasser genauer zu informieren, sprachen wir auch mit dem Ybbser Obmann Christian Eplinger. Er schilderte uns die Entstehung dieses gescheiterten Transfers und spricht über die Rolle, die Stefan beim ASK eingenommen hätte.
fanreport.com: Der Wechsel von Stefan Mitmasser zum ASK Ybbs wäre eine Woche vor Saisonbeginn über die Bühne gegangen. Die Transferfrist-Interpretation des Niederösterreichischen Fußballverbands machte dem Wechsel jedoch einen Strich durch die Rechnung. Wie genau ist dieser Fall abgelaufen und warum scheiterte der Transfer?
Christian Eplinger: Wir kennen Stefan schon lange. Er ist aus unserer Nachbargemeinde aus Hofamt Priel und kickte schon im Nachwuchs bei uns. Wir waren eigentlich ständig in Kontakt, auch als er bei Horn war. Als bei den AMS-Kickern Urlaub war, meldete er sich bei uns und trainierte in Ybbs mit. Er ist natürlich davon ausgegangen, dass er einen Verein finden wird, schlussendlich kamen aber keine Angebote. Da unser zweiter Tormann aufgrund einer Schulterverletzung ausfiel und Christoph Zwölfer eigentlich nur ein Backup für uns gewesen wäre, wollten wir Stefan anmelden und erkundigten uns bei der Spielergewerkschaft. Dort erfuhren wir, dass es noch möglich ist als Profi zu einem Amateurverein zu wechseln. Es gibt ja seit heuer eine Vereinbarung zwischen Landesverband, ÖFB und Spielergewerkschaft, dass man einen Profi bis eine Woche vor Meisterschaftsbeginn im Amateurbereich anmelden kann. Als sich für Stefan nichts anderes ergeben hat, hat sich eine Privatperson gefunden, die diesen Wechsel finanziert hätte, da wir uns als Verein natürlich keinen Profispieler hätten leisten können. So wären also für den Verein keine Kosten entstanden und Stefan wäre weiterhin als Profi gemeldet, was natürlich auch für die Verhandlungen im Winter von Bedeutung ist. Wir haben ihm aber klar gesagt, dass bei uns die Position im Tor dreifach vergeben ist. Er wäre also nur zum Einsatz gekommen, wenn Not am Mann gewesen wäre. Da wir aber davon ausgehen, dass Stefan im Winter einen Profiverein findet, können wir natürlich nicht auf ihn aufbauen.
Auf diesem Wege wünschen wir Stefan natürlich alles Gute für seine Zukunft!