Der Meister im Portrait: UFC Obritz

11.06.2014

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Die Saison 2013/14 in der 1. Klasse Nordwest ist Geschichte. Am Ende einer langen Spielzeit geht der UFC Obritz als höchst verdienten Meister hervor und darf sich zudem über den Aufstieg in die Gebietsliga Nord/Nordwest freuen!
11teamsports Beat The Cold
Eine Erfolgsstory geht in die Verlängerung
Es ist noch gar nicht einmal so lange her, da feierte ein Team, angeführt von Trainer Johann Wolf, die Meisterschaft in der 2. Klasse Pulkautal. Genauer gesagt: 2011/12 stürmten die "Wölfe" mit 67 Punkten aus 21 Siegen und vier Remis zum Titelgewinn in der 2. Klasse Pulkautal. Schon damals überzeugte die Wolf-Truppe mit der besten Defensive der Liga und kaltschnäuzigen Torjägern, wie Klaus-Jürgen Spätauf oder Radek Lapes. Danach folgte der erste Auftritt der Obritzer in der 1. Klasse Nordwest. Als Liganeuling und unbekannter Gegner machte sich Obritz schnell einen Namen und stellte Ligaoldies und ambitionierte Titelkandidaten in gleicher Weise vor schwierige Aufgaben. 2012/13 sollte es für die "Wölfe" noch nicht zum ganz großen Wurf reichen. Allerdings landete Obritz hinter sensationell spielenden Ernstbrunnern und starken Neudorfern auf Platz drei. Die Richtung, in die es gehen würde, war schon damals zu erkennen. Der Kader wurde im Sommer für die gerade abgelaufene Meisterschaft nochmals umstrukturiert. So stieß unter anderem Filip Petr zum UFC Obritz, der im System von Trainer Wolf eine wichtige Rolle einnehmen sollte. Im Angriff hingegen blieb vieles beim Alten. Lapes, Spätauf, Stefan Ruhdorfer und Ismar Karic, der 2012/13 das Engagement mit seinem Vater in Obritz suchte, bildeten die Speerspitze. Nach fünf Runden musste sich die Konkurrenz wohl eingestehen, dass Obritz 2013/14 ein heißer Kandidat auf die Meisterschaft ist. So besiegte Obritz nicht nur Grabern (Meister 2. Klasse Schmidatal) und Bisamberg, sondern auch Mauerbach und remisierte gegen Neudorf. Bereits in dieser Phase der Saison avancierte der USV Niederleis zum schärfsten Konkurrenten der Obritzer. Im Spitzenspiel der siebten Runde übernahm der UFC Obritz mit einem Sieg gegen den Tabellendritten Stronsdorf aber schließlich die Tabellenspitze und sollte sie im Verlauf der gesamten Meisterschaft nicht mehr hergeben. Ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zum Titelgewinn war ein knapper und hart umkämpfter 1:0 Heimsieg der "Wölfe" über Niederleis. Klaus Jürgen Spätauf erzielte damals in der 55. Minute das "Golden Goal" für seinen Verein. Obritz beendete den Herbst schlussendlich klar vor den Kontrahenten und hatte sich nach 13 Spieltagen einen Vorsprung von sieben Zählern erkämpft.

Ein Ziel vor Augen
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Die Meister!
In der Winterpause hatten die "Wölfe" ihr Ziel nicht aus den Augen verloren. Auch am Transfermarkt hatte sich Obritz umgesehen und verpflichtete mit Mario Scharka einen Offensivspezialisten. Der Auftakt in die Rückrunde verlief aus Sicht der Obritzer nicht optimal. Gegen den Tabellenletzten Grabern konnte der Spitzenreiter nur ein schmeichelhaftes 1:1 Remis erzielen. Doch schon einen Spieltag später kehrte der Obritzer Erfolgszug auf die Siegesschiene zurück. Der Sieben-Punkte-Vorsprung auf das Verfolgerfeld konnten dementsprechend gehalten und zeitweise sogar ausgebaut werden. In den Partien gegen Neudorf und Stronsdorf, die neben Niederleis am ehesten nach der Trophäe strebten, musste Obritz nicht mehr volles Risiko eingehen. Ein 1:1 Unentschieden gegen Neudorf und eine 0:0 Punkteteilung gegen Stronsdorf reichten dem Tabellenersten vollkommen aus. Die nächsten Runden wurden von überzeugenden Kantersiegen des Titelfavoriten geprägt - 6:0 gegen Purkersdorf und ein 5:1 in Stetten. Obritz stand am 24. Spieltag der 1. Klasse Nordwest einen Schritt vor dem Titelgewinn. Der Gegner war aber niemand geringeres als der Tabellenzweite und hartnäckigste Konkurrent Niederleis. Scharka, der im Frühjahr einige wichtige und entscheidende Treffer für Obritz beisteuerte, schoss seine Farben in Minute 31 in Führung. Herbert Toifl und Ismar Karic legten noch in Halbzeit eins nach. Drei Tore konnte Niederleis gegen eine dermaßen stabile Abwehr, die im Verlauf der gesamten Saison nur 26 Gegentore erhalten sollte, nicht aufholen und so durfte sich Obritz nach dem Schlusspfiff Meister der 1. Klasse Nordwest nennen.

International wird unser Aufstieg sicher keine hohen Wellen schlagen. Für die Fußballregion Pulkautal und für den Verein und unser Dorf, das ja nur 500 Einwohner hat, ist es ein riesen Ding.
Trainer Johann Wolf
Interview mit Meistertrainer Johann Wolf:

fanreport.com: Der 24. Spieltag gegen Niederleis war eure Sternstunde. Ihr wusstet, dass ihr nur noch einen Punkt braucht. Wie groß war die Anspannung und Vorfreude auf das Spiel?
 
Trainer Johann Wolf: Die Freude war natürlich sehr groß, es selbst in der Hand zu haben und die Meisterschaft frühzeitig entscheiden zu können. Das hat extrem motiviert. Es war natürlich auch Anspannung vorhanden, die einige nervös gemacht hat. Aber ich denke, es war eher positive Anspannung. Alle haben sich noch einmal voll konzentriert und fokussiert und das hat uns den Sieg gebracht!

fanreport.com: Trat die Erleichterung dann ein, als Mario Scharka, Herbert Toifl und Ismar Karic ihre Tore erzielten?
 
Trainer Johann Wolf: Zu Beginn habe ich bemerkt, dass die Nervosität schon sehr groß war. Das hätte auch schief gehen können. Ich hatte aber im Hinterkopf, dass noch drei Partien zu spielen sind. Deswegen war ich irgendwie darauf eingestellt, falls es schief gehen würde. Wir wollten aber unbedingt in Niederleis gewinnen. Das hat man stets gemerkt. Als dann die Tore in der 35., 40. und 45. Minute gefallen sind, war ich voll fokussiert und habe meine Mannschaft in der Pause noch einmal angespornt. Erst als ich gemerkt habe, dass Niederleis in der zweiten Halbzeit nicht mehr nachlegen kann, war die Erleichterung riesig - größer als die Freude. Wir wurden ja schon lange zum Titelfavoriten gemacht und hatten einen großen Vorsprung. Diesen aus der Hand zu geben, wäre eine Schmach gewesen. Die Freude kam erst ein bisschen später.

fanreport.com: Was bedeutet der Aufstieg in die Gebietsliga für den Verein, für dich, für die Spieler?
 

Feier 2
Es darf natürlich auch gefeiert werden...
Trainer Johann Wolf:
Unser Ziel war es ja, dass wir uns in der 1. Klasse etablieren und den Klassenerhalt schaffen. Meiner Meinung nach ist aber der beste Weg, um nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben im Titelkampf mitzumischen. Dann hat es sich so entwickelt und alle haben gesehen, dass mehr geht! International wird unser Aufstieg sicher keine hohen Wellen schlagen. Für die Fußballregion Pulkautal und für den Verein und unser Dorf, das ja nur 500 Einwohner hat, ist es ein riesen Ding. Es bringt uns in der Region Ansehen und auch Respekt. Ich glaube auch, dass der Herr Obmann in Zukunft nur noch mit Krawatte herumrennen wird. Wir streben nicht nach der Bundesliga, aber die Gebietsliga ist für uns eine große Ehre.

fanreport.com: Und das wurde oder wird auch ausführlich gefeiert?
 

Trainer Johann Wolf: Ja, ab dem Zeitpunkt in Niederleis wurde eigentlich gefeiert. Als Vorgabe war einzuhalten, dass der Körper nicht nachträglich beschädigt wird. Es gab bereits einige Einladungen, Feiern und eine offizielle Meisterfeier. Unsere richtige Meisterfeier findet aber erst am 4. Juli statt, wenn wir auch vom Verband geehrt werden. Danach geht die Vorbereitung los.

fanreport.com: Die Zielsetzung bleibt in der Gebietsliga gleich der Zielsetzung in der 1. Klasse?

Trainer Johann Wolf:
Natürlich wird es schwieriger werden. Die Zielsetzung bleibt aber gleich. Wir wollen den Klassenerhalt schaffen und keine Touristen sein. Am liebsten wäre mir ein Platz im Tabellenmittelfeld, damit wir uns auch einen Durchhänger erlauben können, ohne gleich in Panik zu verfallen! Das wäre der Idealfall!

fanreport.com: Vielen Dank und nochmals herzliche Gratulation!

Hard Facts:
 
Punkte: 60
Siege: 18
Remis: 6
Niederlagen: 2 (jeweils eine Niederlage in der Hinrunde, SV Stetten, und eine in der Rückrunde, SC Muckendorf)
Torverhältnis: 68:26 (+42)
Bester Torschütze: Ismar Karic mit 16 Toren
Höchster Sieg: 6:0 gegen Purkersdorf, 21. Runde
Längste Serie ohne Niederlage: 16 Spiele (Runde zehn bis Runde 25)

Teil 1: Der Meister
Teil 2: Das war die Rückrunde
Teil 3: Das Team der Saison
Teil 4: Der Spieler des Saison
 
 
Philipp Heindl
Philipp Heindl - Redakteur
philipp.heindl@fanreport.at

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