Im Portrait: Juan Bohensky "Glück muss man sich erarbeiten"

13.03.2012

Juan Bohensky
Fanreport stellt ab sofort wöchentlich einen Spieler, Trainer oder Funktionär der BezirksRundschauliga Süd vor. Diese Woche: Juan Bohensky, Trainer und Sportdirektor des WSC Hertha Wels.
Als „Alex Ferguson der OÖ-Liga“ wurde Juan-Francisco Bohensky einmal in Anspielung auf seine damalige Doppelrolle als Trainer und Sektionsleiter bei Union Weisskirchen bezeichnet. Seit Ende Februar bekleidet er nun wieder beide Ämter, diesmal beim Tabellenzweiten der Bezirksliga Süd, WSC Hertha. „Für mich ist das keine Doppelbelastung, ich sehe mich einfach nur als Verantwortlicher für den gesamten sportlichen Bereich“, so der 64jährige, der im Oktober 2011 als Sportdirektor zum Verein kam.
In einem Gespräch mit dem Pensionär merkt man auch schnell, warum er seine neue (Doppel-)Rolle nicht als Belastung sieht. Er lebt und liebt Fussball. Voller Begeisterung spricht er über Taktik, bisherige Stationen als Trainer und Manager sowie vor allem über sein Steckenpferd, die Entwicklung und Integration von Nachwuchsspielern in die erste Mannschaft.
Dabei blickt Juan Bohensky auf eine lange und erfolgreiche Karriere als Fussballtrainer/Funktionär zurück. Insgesamt sieben Meistertitel konnte er im österreichischen Profi- und Amateurfussball - darunter der Meistertitel in der 2. Division (1992/93) mit LASK Linz sowie der zweimalige Aufstieg in die OÖ-Liga mit seinem vorherigen Verein Union Weisskirchen (2000 und 2007) - einfahren. Neben Stationen bei Weisskirchen, WSC Hertha, TUS Kremsmünster und Steyr war Höhepunkt seiner Laufbahn mit Sicherheit das dreijährige Engagement (1992-1995) beim damaligen Bundesligisten Linzer ASK. Als U21 Trainer vom damaligen Team-Chef Helmut Senekowitsch angeheuert, wurde er im darauffolgenden Jahr von Trainer-Ikone Didi Constantini zum Manager und Co-Trainer befördert. Zu seinen Aufgaben zählte unter anderem der Aufbau und die Weiterentwicklung einer Jugendakademie.Unter Cheftrainer Walter Skocik gelang 1994 der Meistertitel in 2.Bundesliga  und damit der Aufstieg in die 1.Bundesliga.  „Ich kann mich glücklich schätzen von diesen Trainern gelernt zu haben“, gibt sich Bohensky bescheiden. Aber Glück alleine reicht eben nicht. Bohensky will nichts dem Zufall überlassen und entwickelt sich bei Trainerfortbildungen und zahlreichen Hospitationen in England, Frankreich, Spanien, Deutschland sowie den USA weiter.

Nach Wels kam er erst im zweiten Anlauf. „Der WSC Hertha hatte 2008 schon mal angefragt, damals stand ich aber noch bei Weisskirchen unter Vertrag.“ Bohensky empfahl dem Verein aber seinen guten Freund Wolfgang Stary. Die Welser hörten auf seinen Rat und verpflichteten Stary, der beim WSC 2,5 Jahre gute Arbeit ablieferte. Die Trennung von Stary erfolgte im Februar auf Beschluss des Vorstands. Man war der Meinung, Stary erreiche die Mannschaft nicht mehr. Ein weiterer Grund war  - nach Ansicht des Vereins - der von Stary zu spät terminierte Trainingsauftakt für die Rückrunde.
Bei der Frage nach seiner Nachfolge trat der Vorstand sofort an Bohensky ran. „Zunächst war ich mir nicht sicher, ob ich es machen will, da ich Wolfgang schon lange kenne. Letztendlich habe ich mich dann aber im Sinne des Vereins dazu entschieden, die Mannschaft bis zum Saisonende zu betreuen.“ Ab der kommenden Saison will sich Bohensky aber wieder voll und ganz seiner Aufgabe als Sportdirektor widmen. Sein Vertrag läuft noch bis 2013.

Für die Rückrunde gibt es ein klares Ziel - Platz eins. Dabei sind sich Vorstand, Mannschaft und der neue Trainer einig. „Ich will jedes Spiel gewinnen. Das Ziel ist ganz klar die Meisterschaft und der Aufstieg in die Landesliga“, gibt sich Bohensky überzeugt.
Um auch dieses Unterfangen nicht dem Zufall zu überlassen, hat er in seiner 4wöchigen Amtszeit bereits einige Veränderungen vorgenommen. „Wir wollen die Mannschaft und das gesamte Umfeld professionalisieren“, so der in Venezuela geborene Linzer. Neben einem neuen Physiotherapeuten und Leistungsdiagnostiker wird auch das Trainingsgelände durch die Stadt Wels ausgebaut. So wird es ab Herbst dem Sommer einen neuen Rasenplatz auch einen Kunstrasenplatz geben. Auch in der Mannschaft gibt es Veränderungen. Neben hochkarätigen Neuzugängen aus der OÖ Liga wie Mario Kastner, Patrick Pilic und Boris Lugonja werden zukünftig alle Spieler nach sportwissenschaftlichen Methoden trainiert. Leistungsdiagnostik und Konditionstests gehören ab sofort zum Trainingsalltag. „Die Spieler haben die Umstellungen im Trainingsbereich sehr gut aufgenommen. Die Mannschaft ist motiviert und arbeitet 4x die Woche sehr konzentriert und professionell“, klingt Bohensky begeistert.
Wer ab dem Sommer in seine Fussstapfen tritt, ist noch nicht entschieden. Es wird auch davon abhängig sein, ob die Mannschaft den Sprung in die Landesliga schafft. Jedenfalls soll es ein Übungsleiter sein, der in der Lage ist, die Mannschaft weiterzuentwickeln, das vorgegebene Sportkonzept umzusetzen und die Eigengewächse zu integrieren.
Mit Öberösterreichs „Sir Alex“ an seiner Seite sollte dies möglich sein.


Redakteur
florian.geheeb@sjbet.at

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