Der Herbstmeister - eine Bilanz!

19.11.2012

allgemein
Nach einem spannenden Finish stehen die Jungs aus dem oberen Mühlviertel mit drei Punkten Vorsprung auf die Konkurrenz ganz oben. Wir lassen die Hinrunde des Herbstmeisters, gemeinsam mit ihrem Trainer Franz Hofer Revue passieren.

Erst am letzten Spieltag war der Kampf um den Herbstmeistertitel endgültig entschieden. Mit einem souveränen 2:0 Erfolg über den SV Traun holte sich die SU St. Martin mit drei Punkten Vorsprung auf den ersten Verfolger Marchtrenk die Krone. An acht von vierzehn Spieltagen stand die Truppe von Franz Hofer ganz vorne, nur der SK St. Magdalena für eine Runde, sowie die Union Naarn für vier Wochen konnten die Blau-Gelben vom Spitzenplatz verdrängen. Am vorletzten Spieltag kam es dann schließlich zum Kracher zwischen Leader Naarn und St. Martin, den die Kicker der SU mit 2:0 für sich entscheiden und wieder an den Machländern vorbeiziehen konnten. Jetzt überwintern die Jungs aus dem oberem Mühlviertel in der Poleposition und ihre Bilanz unterstreicht das: Die meisten Siege (9), die wenigsten Niederlagen (2), die meisten Tore (35), die zweitwenigsten Gegentore (14) und die mit Abstand beste Tordifferenz (+21) sprechen eine klare Sprache. Die SU St. Martin steht nicht umsonst ganz vorne. Aber lassen wir die Saison einmal Revue passieren.

Die Herbstsaison im Überblick
Es war ein echter Bilderbuchstart, den die Mühlviertler hinlegten. 13 Punkte konnten sie aus den ersten fünf Partien mitnehmen. Nur einmal konnten die Blau-Gelben in diesem Zeitraum nicht gewinnen, am dritten Spieltag reichte es nur zu einem 2:2 gegen Pichling. Nicht unerheblichen Anteil an diesem Ergebnis hatte mit Sicherheit der Cupfight gegen Freistadt unter der Woche, wo sich St. Martin erst im Elfmeterschießen geschlagen geben musste und sich unter anderem Goalgetter Alex Katzmaier verletzte.

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Auswärts in Naarn legte St. Martin den Grundstein für den Titel
Am sechsten Spieltag setzte es für den, bis zu diesem Zeitpunkt erfolgsverwöhnten Tabellenführer die erste Niederlage. Eine 2:3 Heimpleite gegen Aufsteiger ASK St. Valentin. Nach einem erneuten Sieg kam so etwas wie die „Durststrecke“ im Herbst, denn St. Martin blieb gleich an zwei Wochenenden hintereinander sieglos. Zuerst musste man sich auswärts in Rohrbach mit 1:2 geschlagen geben, eine Woche später spielte man 1:1 gegen Marchtrenk. Danach ging es aber wieder Schlag auf Schlag. Der 3:1 Sieg gegen St. Magdalena war vermutlich der wichtigste Sieg im bislang laufenden Bewerb, denn es war ein dickes Ausrufezeichen an die übrigen Mannschaften. Drei Siege später, darunter ein beeindruckendes 5:1 gegen Sattledt, überwintern die St. Martiner jetzt auf Tabellenplatz Eins und starten mit 29 Punkten als großer Gejagter in die Rückrunde. Interessantes Detail am Rande: Als Trainer Hofer seine Elf zur Spielzeit 2010/11 übernahm, hatten die Blau-Gelben nach Saisonende auch 29 Punkte. Im Jahr darauf waren es dann bereits 41.

Der Star ist die Mannschaft
Mit Kontinuität zum Erfolg – so oder so ähnlich lautet das Rezept beim frischgebackenen Herbstmeister. Ein Großteil jener Spieler, die maßgeblichen Anteil am Titel haben, schnüren bereits seit mehreren Jahren ihre Stiefel für die Mühlviertler. Rund um Jürgen Elmer, Richi Schmaranzer, Michi Eckerstorfer, Hans Schürz und Luki Leitner, um nur einige zu nennen, wuchs eine schlagkräftige Truppe zusammen, die nur noch punktuell verstärkt werden musste. Etwa durch Ex-Profi Thomas Gröbl, der sich seit diesem Sommer das Trikot der St. Martiner überstreift, davor bei Vorwärts Steyr, Sturm Graz, dem LASK, Wiener Neustadt und zuletzt in der Regionalliga bei St. Florian kickte. Die Stärke bei St. Martin liegt klar im Kollektiv. Selbst der Toptorschütze der Liga Lukas Leitner (15 Saisontreffer) war noch an sieben weiteren Treffern direkt oder indirekt beteiligt, hier spielt jeder für jeden.

Aus dem vollen Schöpfen
In einer Herbstsaison, in der viele Mannschaften mit zum Teil großen Verletzungssorgen kämpfen mussten, kam St. Martin glimpflich davon. Mit Ausnahme der mehrwöchigen Pause von Stürmer Alex Katzmaier blieb die Hofer-Elf von längeren Ausfällen verschont. Aber auch was Sperren bedingte Ausfälle betrifft dürfen sich die St. Martiner zu Recht auf die Schulter klopfen. Lediglich Michi Eckerstorfer musste einmal ein Spiel nach einer Gelb-Roten Karte pausieren, zudem gab es lediglich vierzehn weitere Gelbe Karten. Somit sind die Mühlviertler auch in der Fair Play Wertung Spitzenreiter.

Zum Abschluss haben wir Trainer Franz Hofer vor das Mikrofon gebeten, der ein Resümee über die abgelaufene Hinrunde zieht und auch einen Ausblick auf das Frühjahr gibt.

Fanreport.at: Herr Hofer, wie würden sie den Herbst in einem Wort zusammenfassen?
Franz Hofer: Geil! Einfach ein Wahnsinn, ein positiver Wahnsinn.

Wenn man euch vor der Hinrunde gesagt hätte, dass ihr Herbstmeister werdet – was hättet ihr ihm geantwortet?
FH: Ich hätte ihn vermutlich abgebusselt. Nein im Ernst, unser Ziel war es an die gute Leistung aus dem abgelaufenen Frühjahr anzuschließen und einfach attraktiven Fußball zu spielen. Die letzte Rückrunde war unser bestes Ergebnis ever, und das wollten wir bestätigen. Dass uns das trotz einiger Verletzungen so aufgegangen ist, das hat aber sogar mich überrascht. Die letzten vier Runden, wo wir zwei Mal auswärts gegen direkte Konkurrenten gewinnen konnten war da mit Sicherheit ausschlaggebend.

Was war heuer euer Erfolgsrezept?
FH: Da gibt es mehrere Aspekte. Mit Sicherheit die Kontinuität, denn wir haben seit langem einen im Großen und Ganzen unveränderten Kader beisammen. Dann natürlich auch der Wille sich ständig zu verbessern. Weiters der Teamgeist, dass jeder für jeden spielt und denkt. Natürlich haben wir auch diverse Einzelspieler, die einfach über eine individuelle Klasse verfügen. Aber auch das Umfeld ist unglaublich wichtig. Beim Vorstand angefangen, die tollen Fans, sicherlich auch unser Sportplatz, der ja eigentlich schon ein richtiges Stadion ist und wo auch die Stimmung großartig rüber kommt. Aber natürlich haben wir auch das nötige Quäntchen Glück gehabt. Der letzte wichtige Punkt ist die Konzentration auf die Arbeit. Trainer und Spieler arbeiten hart und konzentriert auf ein gemeinsames Ziel hin, jeder tut auf dem Feld genau das, was von ihm erwartet wird.

Was war eure beste Leistung in diesem Herbst?
FH: Das war wahrscheinlich auswärts gegen Magdalena und Katsdorf, sowie zuhause gegen Gallneukirchen. Das waren eigentlich unsere drei besten Spiele in diesem Herbst.

Und was war euer wichtigster Sieg? Welcher der schönste?
FH:
Für mich waren drei Siege ganz wichtig: Der wichtigste war mit Sicherheit auswärts in Magdalena. Wir hatten zu diesem Zeitpunkt auf Grund einiger Verletzungen eine kurze Durststrecke und dann konnten wir Magdalena zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate mit 3:1 schlagen. Das hat der Mannschaft sicherlich einen ordentlichen Push in die richtige Richtung gegeben. Daneben aber auch der Sieg gegen Katsdorf zum Auftakt, weil wir so mit einem Erfolgserlebnis in die Saison starten konnten. Außerdem haben wir noch nie in Katsdorf gewonnen, ganz egal wie viele Verletzte sie hatten. Als wir gegen Gallneukirchen gewonnen haben, da wussten wir endgültig, dass wir auch mit starken Mannschaften nicht nur mithalten, sondern diese auch schlagen können.

Ihr seid erster in der Fair Play Wertung. Wie stolz macht so etwas einen Trainer?
FH:
Es ist prinzipiell ein zweischneidiges Schwert. Anfangs waren wir auch schon vorne mit dabei, aber dann einfach zu unroutiniert. Mittlerweile ist es aber so, dass sich das gelegt hat und wir nicht mehr so oft zu Fouls greifen müssen. Das ist auch ein Beweis, dass die Mannschaft hinten gut steht, somit ist es ein positives Nebenprodukt. Wir arbeiten da nicht direkt drauf hin intelligent in einen Zweikampf zu gehen, das hat sich eher so ergeben. Aber natürlich ist es eine super Sache, da man nicht ständig Spieler vorgeben muss und diese auch länger verwenden kann.

Was wird sich in der Winterpause in St. Martin tun? Müsst ihr euch überhaupt verstärken?
FH: Prinzipiell ist es so, dass ich mich erst mit dem Vorstand zusammensetze. Aber wir gehen davon aus, dass wir mit demselben Kader in die Frühjahrsmeisterschaft gehen. Natürlich kann immer etwas passieren, aber Änderungen sind nicht geplant. Das Wintervorbereitungsprogramm wird sich auch nicht großartig anders gestalten als in den letzten beiden Jahren, da steige ich von meinem Weg auch nicht herunter. Der Herbstmeistertitel ist hoffentlich noch einmal ein weiterer Schub für die Motivation die Vorbereitung erfolgreich anzugehen.

Wie sehen jetzt eure Ziele für die Rückrunde aus?
FH: Ich habe bereits mit dem Vorstand gesprochen, die Ziele haben sich nicht groß geändert. Wir sind unserem Plan momentan voraus, aber trotzdem wollen wir weiterhin von Spiel zu Spiel denken. Wir werden uns außerdem sicher keinen Druck machen. Natürlich wollen wir erfolgreichen Fußball spielen, aber es ist nunmal kein Wunschkonzert. Zwar sind wir froh, dass wir jetzt etwas abschalten können, aber im Prinzip freuen wir uns jetzt schon wieder auf das Frühjahr.

Wer wird im Frühjahr euer größter Konkurrent werden?
FH: Von den ersten sechs kann im Prinzip jeder noch Meister werden. Natürlich klingen neun Punkte nach viel, aber das geht ganz schnell. Freistadt war letztes Jahr auch zurück und dann sind sie Meister geworden.

Herr Hofer, vielen Dank für das Interview!

Die Herbstsaison im Überblick
Teil 1:
Die Halbjahresbilanz - eineRetrospektive (13.11.2012)
Teil 2:
Das Team der Hinrunde (14.11.2012)
Teil 3:
Der Spieler der Hinrunde (16.11.2012)
Teil 4: Der Herbstmeister (19.11.2012)

Philip Hirsch
Philip Hirsch - Chefredakteur
philip.hirsch@fanreport.at

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