
Fanreport: Es geht wieder sehr eng zu in der Tabelle. Was ist euer Ziel fürs kommende Frühjahr?
Leo: Ziel für das Frühjahr ist für mich persönlich, dass wir so schnell wie möglich von den unteren Plätzen loskommen und uns weiter vorne festsetzen. Doch die Liga ist so eng, da geht es schnell, dass man heute vorne dabei ist und die Woche darauf schon fast wieder im Abstiegskampf. Aber wir hatten letztes Jahr so eine ähnliche Situation und haben dann ein saustarkes Frühjahr gespielt. Ich hoffe, das schaffen wir kommendes Frühjahr auch wieder.
Fanreport: Du bist im fanreport-Team des Herbstes, warst Spieler der Woche. War das deiner Meinung nach deine persönlich beste Hinrunde? Und hast du mit deinen Leistungen Begehrlichkeit bei anderen Vereinen geweckt?
Leo: Ich finde es war eine solide Hinrunde, die ich gespielt habe. Mit einigen Ausreißern nach oben und wenige bis gar keine nach unten. Also kann ich eigentlich sehr zufrieden mit meiner Leistung in der Hinrunde sein. Ob es die beste Hinrunde war, kann ich so jetzt nicht sagen. Aber sicher nicht die schlechteste. Es gibt ein, zwei Angebote, mit denen beschäftige ich mich aber nicht. Ich habe im Juni zugesagt, dass ich bis zum Sommer 2014 in Piesendorf spiele, daher kommt etwas anderes sicher nicht in Frage. Mein Karriereziel ist und bleibt die Salzburger Liga. Dort oder noch eine Liga höher hätte ich im Sommer bei einem Wechsel landen können, doch man muss immer das Gesamtpaket sehen und das stimmt in Piesendorf.
Fanreport: Das heißt ein Wechsel im Sommer ist aber auch nicht ausgeschlossen?
Leo: Das kann man nie ausschließen. Bis zum Sommer kann viel passieren. Aber mein erster Ansprechpartner ist sicher Piesendorf.
Fanreport: Mit Piesendorf und Leogang überwintern beide Pinzgauer Landesligisten derzeit im unteren Tabellendrittel. Mit Mittersill und Maria Alm gab es bereits im Vorjahr zwei Absteiger aus dem Pnzgau. Zufall oder was sind die derzeitigen Probleme im Pinzgau?
Leo: Das Problem ist meiner Meinung nach die Qualität und Quantität der Spieler aus dem Nachwuchsbereich in den Landbezirken. Es ist schwierig, an gute junge Spieler zu kommen. In Salzburg und Umgebung ist das bestimmt leichter. Wenn wieder eine Tranche Spieler aus der Akademie von Red Bull kommt, werden diese mit offenen Armen von den Vereinen in Salzburg und Umgebung aufgenommen. Das ist meiner Meinung nach ein geografisches Problem, wenn man sich so die Wechselaktivitäten in den Bezirken und dann die in der Stadt Salzburg und Umgebung ansieht und diese vergleicht.
Fanreport: Wo müsste man deiner Meinung nach den Hebel ansetzen?
Leo: Das ist schwierig zu sagen und wird auch weiterhin ein großes Problem sein. Den Hebel kann man nur in der Nachwuchsarbeit ansetzen. Da passiert in letzter Zeit aber Gott sei Dank schon viel. Wenn man in die LAZ schaut, tummeln sich da sehr sehr viele gute Talente. Einige müssen lediglich den Sprung vom Nachwuchs- in den Erwachsenenbereich "überstehen".
Fanreport: Zurück in die Landesliga: Wer wird heuer Meister und welche Teams werden gegen den Abstieg spielen?
Leo: Meister wird meiner Meinung nach Union Hallein. Müssen sie auch, mit diesem Kader. Gegen den Abstieg werden einige Teams spielen. Die Entscheidung wird wie letzte Saison in den letzten Runden fallen. Wer dabei ist, kann ich nicht sagen.
Fanreport: Mit Golling, Leogang, Adnet und Bad Hofgastein sind heuer wieder vier Teams neu dabei in der Landesliga. Wer hat die positiv überrascht, wer negativ?
Leo: Positiv überrascht war ich insgesamt gesehen von Golling, obwohl sie nur aufgrund von drei Standards gegen uns gewonnen haben. Hofgastein hat sich auch ganz gut zurecht gefunden in der Liga. Negativ überrascht war ich, wenn man das so sagen kann, von Adnet. Beim Spiel gegen uns waren wir um einiges besser. Ich hätte den Aufsteiger der 2. Landesliga Nord stärker erwartet. Gegen Leogang haben wir gut gespielt und unsere Chancen sehr gut genutzt. Sie sind aber nicht so schlecht, wie es in der Tabelle aussieht.
Fanreport: Vielen Dank für das Interview und gute Genesung!
Hannes Leo im Interview - Teil I
Hannes Leo im Interview - Teil II