„Da hinken wir den Bullen um nichts hinterher“

20.12.2021

Andreas Scherer Tobias Scherer Stefan Scherer Fotocredit: Fussball-Impressionen vom Salzburger Unterhaus
Im zweiten Teil unseres Interviews spricht Coach Andreas Scherer vom TSV St. Johann 1b über veränderte Anforderungen für Trainer, den Einfluss von Corona auf den Breitensport und erklärt, wo er Parallelen zwischen seinem Team und dem FC Red Bull Salzburg sieht.
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fanreport.com: Wie steht es aktuell um deine Trainerausbildung? Und wie um deine Trainerkarriere generell?

Scherer: Ich besitze derzeit die UEFA-B-Lizenz und will im nächstmöglichen Schritt auch die Ausbildung zum A-Diplom absolvieren. Zusätzlich zum TSV St. Johann bin ich auch bereits seit mehr als zwei Jahren im LAZ Bischofshofen als Trainer tätig. Ich bin nun mit 27 Jahren seit mittlerweile zwölf Jahren im Trainergeschäft tätig, habe alle Altersgruppen von U7 bis U17, LAZ und drei verschiedene Kampfmannschaften trainiert oder coache diese aktuell.

fanreport.com: Du hast mittlerweile etwas an Erfahrung gesammelt: Hast du seit deinen Anfängen als Trainer etwas verändert und wenn ja: Was genau? Wo siehst du bei dir selbst noch Luft nach oben?

Scherer: Natürlich entwickelt sich man selbst von Jahr zu Jahr weiter und lernt auch immer weiter dazu. Ich habe klare Ziele und bin mir auch darüber im Klaren, wo meine Stärken und Schwächen liegen. Meiner Meinung nach wird beispielsweise die Kommunikationsfähigkeit als Trainer immer wichtiger. Hier und auch in vielen anderen Bereichen gilt es, sich immer weiterzuentwickeln.

fanreport.com: Im Spätherbst hat uns Corona wieder eingeholt. Wie optimistisch bist du, dass die Saison im Frühjahr wie geplant fortgesetzt werden kann. Wie bitter wäre ein erneuter Abbruch aus deiner Sicht?

Scherer: Ich gehe davon aus, dass wir im Frühjahr die Meisterschaft fortsetzen. Ein erneuter Abbruch wäre für die Vereine und den Breitensport fatal und darf keine Lösung sein. Unsere Politiker sind mittlerweile mit keiner neuen Situation mehr konfrontiert. Es ist höchste Zeit, Lösungen zu finden, um den Sport – und da spreche ich nicht nur in Bezug auf Fußball – keinen Riegel mehr vorschieben zu müssen. Das Verbieten von Sport, Training und Bewegung darf keine Option sein.

fanreport.com: Welche Ziele hast du für diese Saison ausgegeben bzw. was muss im Frühjahr passieren, damit du von einer gelungenen Saison sprechen würdest?

Scherer: Für unseren Verein ist es durch die sensationelle Leistung unserer Regionalliga-Mannschaft im Herbst bereits jetzt eine großartige Saison.

Mich freut es, dass immer wieder auch junge Spieler von unserer 1b-Mannschaft den Sprung nach oben schaffen und auch bereits in dieser Saison zu einigen Einsatzminuten kamen. Der größte Erfolg für uns in der 1b ist es, wenn ein Talent den Sprung in die erste Mannschaft schafft. Mein Ziel ist es, die Spieler weiterzuentwickeln und an die nächsten Aufgaben und Schritte heranzuführen.

fanreport.com: Gibt es ein tabellarisches Ziel?

Scherer: Tabellarisch sehe ich einen einstelligen Tabellenplatz als realistisch an. Wir sind hier natürlich auch abhängig von unserer ersten Mannschaft. Wir hatten im Herbst drei Spiele in Folge, wo ich den gesamten Kader für uns zur Verfügung hatte und ohne größere Umstellungen in die Spiele gehen konnte. Diese drei Spiele gewannen wir mit 4:1, 6:1 und 8:1. Dann gibt es natürlich Spiele, bei denen viele unserer Spieler bei der ersten Mannschaft dabei sind und da kann es passieren, dass wir wieder mit einer besseren U18 Mannschaft antreten. Ich sehe diesen Umstand aber nicht als negativ an. Mich freut es, wenn Spieler die Möglichkeit bekommen, in der Regionalliga-Mannschaft Erfahrung sammeln zu können. Wichtig ist mir, dass wir im Frühjahr an Konstanz und Entschlossenheit dazugewinnen und dies deutlich erkennbar ist.

fanreport.com: Nachdem gerade im Unterhaus kein Ball rollt, ein kurzer Ausflug in den Profifußball: Gibt es einen Trainer, dem du als Vorbild nacheiferst? Oder gibt es eine Mannschaft, der du gerade besonders gerne zusiehst?

Scherer: Jürgen Klopp, Christian Streich, Julian Nagelsmann und Matthias Jaissle. Das sind Trainer, die mir imponieren. Ein einziges Vorbild, dem ich gezielt nacheifere, habe ich nicht.

Gerade wurde durch den Einzug in das Achtelfinale der Champions League vom FC Salzburg Historisches erreicht. Es ist beeindruckend mit welcher Intensität diese junge Mannschaft agiert. Mir gefällt hier vor allem der eingeschlagene Weg. Zumindest im Durchschnittsalter hinken wir hier den Bullen um nichts hinterher. Spaß bei Seite. Ich glaube wir können stolz sein, so einen Fußball quasi vor der Haustüre mitverfolgen zu dürfen.

fanreport.com: Vielen Dank für das Gespräch.

 
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Fanreport Redaktion
Fanreport Redaktion - Chefredakteur

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