Früher Grödig, jetzt Profi in Neuseeland

14.11.2016

Pirmin Strasser Fotocredit: Pirmin Strasser Facebook / Instagram
Pirmin Strasser wagte den Sprung von Österreich nach Neuseeland!
11teamsports Beat The Cold
Fünf Runden sind in der Stirling Premiership, der neuseeländischen 1. Liga, gespielt. Mittendrin hütet ein österreichischer Keeper, den man durchaus als Exoten auf der Nordinsel Neuseelands bezeichnen kann, den Kasten für Waitakere United. Ex-SV Grödig-Torhüter Pirmin Strasser (26) wechselte im Sommer zum fünffachen Meister auf die mehr als 18.000 Kilometer von Salzburg entfernte Kiwi-Insel. Wir haben uns mit dem sympathischen Linzer, der auch schon für das U19- und U21-Nationalteam auflief, unter anderem über den neuseeländischen Fußball, sein Leben in einer neuen Umgebung, seine erlebnisreichen, herausfordernden Zeiten bei UD Almeria in Spanien sowie in der österreichischen Bundesliga unterhalten.

fanreport.com: Waitakere United - wie kam dieser doch etwas exotische Wechsel zustande?

Pirmin Strasser: Ein Torhüterkollege - Michael Gspurning - hat mir den Kontakt hergestellt und dann ist das alles relativ schnell gegangen. Waitakere hat sich über mich informiert, meine Spiele angeschaut und war sofort schwer beeindruckt von mir! Mein Berater Frank Schreier hat dann alles geklärt und dann war das auch schon durch. Sehr easy! Das Visum hat dann noch einige Wochen auf sich warten lassen. Jetzt bin ich aber hier und es ist wirklich lässig!

fanreport.com: Du warst diesen Sommer auch kurzzeitig im Kader des VdF-Camps für vereinslose Spieler - eine gute, hilfreiche Erfahrung bis zur Finalisierung des Wechsels?

Pirmin Strasser: Das Camp ist eine super Sache. Es herrschen richtig gute Trainingsbedingungen und man wird von Top-Trainer betreut. Also mir hat es sicher viel gebracht.


Ich wollte etwas Neues ausprobieren. Einfach weg. Die letzten zwei Jahre in Grödig waren nicht immer leicht für mich.
Pirmin Strasser über seine Beweggründe nach NZ zu gehen
fanreport.com: Zurück zu Waitakere und Neuseeland. Was war dein erster Eindruck von Land, Leute & Verein?

Pirmin Strasser: Land: amazing! Wirklich, Neuseeland ist ein echt schönes Land. Unglaubliche Strände, Wasserfälle, Naturparks etc. Meine Freundin und ich wohnen im Norden von Auckland in Takapuna. Drei Minuten zu Fuß zum Takapuna Beach und nur zehn Minuten von der Innenstadt entfernt.
Leute: sehr freundlich und hilfsbereit. Ein nettes Volk. Verein: neben Auckland City der Verein in Neuseeland und gut geführt. Es macht mir viel Spaß für Waitakere zu spielen.

fanreport.com: Um was ging es dir bei Vereinsauswahl in erster Linie - es wird vermutlich auch Angebote aus näheren Gefilden gegeben haben. Ging es dir auch um den Reiz des Landes, war das Angebot so gut oder waren etwaige Möglichkeiten in Österreich bzw. Europa weniger passend für dich?

Pirmin Strasser: Ja es hat einige Angebote gegeben, die etwas näher gelegen wären als Neuseeland. Aber ich hab' schon relativ früh für mich entschieden, als ich vom Interesse von Waitakere gehört hatte, dass ich das machen werde. Ich wollte etwas Neues ausprobieren. Einfach weg. Die letzten zwei Jahre in Grödig waren nicht immer leicht für mich. Und ich wollte einfach hier neu starten! Es war eine Chance, die wahrscheinlich nicht so oft kommt und diese wollte ich wahrnehmen.


fanreport.com: Wie lange hast du dich an Waitakere United gebunden, wie sehen deine Ziele mit dem Verein aus und was ist dein nächster Step in der Karriereplanung?

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Pirmin Strasser weiß die Vorzüge Neuseelands zu schätzen
Fotocredit: Pirmin Strasser Facebook / Instagram
Pirmin Strasser: Ich habe für  eine  Saison unterschrieben, sprich bis April. Es ist dann abhängig davon, ob wir uns für die OFC Champions League qualifizieren, dann würde es nämlich noch einen Monat länger gehen. Ich will mit WU Meister werden und dann die OFC Champions League gewinnen und folglich in Japan bei der Klub-WM dabei sein. Ich glaube die Stirling Premiership ist eine gute Liga und es ist schön, hier zu spielen. Aber ich habe noch große Ziele in meiner Karriere. Es haben schon mehrere Spieler aus Neuseeland den Sprung in die A-League nach Australien geschafft und ich trau' mir das ohne Weiteres zu! Es gibt auch einige Ligen in Asien, die sicher interessant sind. Aber mal schauen. Zurzeit find ich es richtig lässig hier in Auckland und ich weiß aus meiner Vergangenheit, dass man sowieso schwer planen kann. Aber ich arbeite jeden Tag sehr hart an mir und blicke voller Zuversicht nach vorne.

fanreport.com: Weil du die australische Liga ansprichst. Einige Teams haben ehemalige Stars in ihren Reihen - wie sieht es damit in Neuseeland aus?

Pirmin Strasser:
Es gibt einige Spieler hier in der Liga die selbst in der A-League oder für die All Whites, die Nationalmannschaft Neuseelands, gespielt haben. Aber den großen Star gibt's hier nicht.
Man darf die Liga hier trotzdem nicht unterschätzen. Viele Mannschaften haben gute Legionäre aus Europa, die in Top-Ligen wie der spanischen La Liga oder in Portugals erster Liga gespielt haben.

fanreport.com: Neuseeland verbindet man sportlich in erster Linie mit den All Blacks - also dem Rugby-Team. Wo liegt der Stellenwert des Fußballs deiner Meinung nach?

Pirmin Strasser: Das stimmt. Rugby ist hier der Sport! Leider hatte ich zuletzt keine Zeit das Spiel der All Blacks gegen Australien im Stadion live zu verfolgen. Das werde ich sicher noch machen. Fußball hat leider nicht den Stellenwert wie Rugby. Es sind viele Premiership-Spiele live auf Sky NZ zu sehen, aber es kommen leider sehr wenig Leute ins Stadion. Wahrscheinlich um die 1000-2000 Zuschauer im Schnitt.


fanreport.com: Hast du dich mittlerweile gut im neuen Umfeld eingelebt und wo siehst du die größten Unterschiede zu deinen bisherigen Engagements in Österreich und Spanien?

Pirmin Strasser: Ja, ich hab' mich sehr gut eingelebt. Ich hatte einen perfekten Start (1:0 Sieg gegen Auckland City, wo ich zum Man of the Match gekürt wurde). Laut Medien bin ich der Schlüsselspieler bei Waitakere und es tut gut, wenn man Vertrauen von allen Seiten bekommt! Das war in Grödig ja nicht immer der Fall! Es ist natürlich nicht ganz so professionell wie z.B. in Almeria, wo wir drei Physios, zwei Fitnesstrainer etc. hatten, aber es wird auch bei Waitakere gut gearbeitet. Montags haben wir frei, sonst steht jeden Tag Training am Programm. Die Trainingsplätze sind super und ich habe einen guten Tormanntrainer sowie Trainer. Ich bin sehr zufrieden mit dem, was ich hier habe. Wir fliegen zu allen Auswärtsspielen, das ist auch sehr angenehm.

fanreport.com:
Der Verdienst wird vermutlich durch die Bank nicht auf österreichischem Niveau liegen. Sind alle Kicker deines Teams Vollprofis und wie lebt es sich als Profi im tendentiell teureren Neuseeland?

Pirmin Strasser: Die meisten meiner Mannschaftskollegen sind nebenbei als Nachwuchstrainer tätig. Ich trainiere auch ein- bis zweimal die Woche Nachwuchskeeper! Das ist aber mehr Spaß als Arbeit. Ich darf mich insgesamt nicht beschweren. Da ich absoluter Wunschspieler von unserem Trainer Chris Milicich war, habe ich für neuseeländische Verhältnisse einen sehr guten Vertrag.

<<< Jetzt weiterlesen: Pirmin Strasser über private Gründe zum Wechsel, seine schwere Zeit in Grödig, die Dankbarkeit gegenüber Christian Haas und eine mögliche Rückkehr nach Österreich >>>



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Paul Reiter
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