Was in Deutschland seit Jahren Programm ist, übernahm nun auch der Tiroler Nachwuchsreferent Günther Ringler, um den Spielmodus der jüngsten Altersgruppen zu "reformieren". Die sogenannten 'Fair-Play-Turniere' seien "ein Baustein, um gewissen Entwicklungen entgegenzuwirken", erklärt Ringler der Tiroler Tageszeitung. Dieser neue Modus basiert auf drei Säulen - allen voran die Fanregel, bei der Eltern einen Mindestabstand von zehn Metern zum Spielfeld einhalten müssen. "Gewisse Zurufe werden so von den Kindern nicht mehr gehört", meint Ringler, der somit das "Steuern" der Kinder verhindern möchte. "Die Eltern haben viel Einfluss auf die Kids, so sind sie weit genug weg", zeigt sich auch Thaurs U7-Coach Daniel Embacher begeistert.
Im zweiten Punkt möchte man den Kids den Fair-Play Gedanken schon in jungen Jahren nahelegen, daher wird auf die Anwesenheit eines Schiedsrichters verzichtet. "Die Kinder entscheiden selbst", erklärt Ringler. "Das funktioniert. Kinder wollen nur eines: spielen" - ein Mittel, welches gleichzeitig die Trainer in die Verantwortung nimmt und den dritten Punkt des Konzeptes darstellt: Die Trainerregel. "Die Trainer sollen Vorbilder sein. Und sind auch für die finale Einhaltung der Spielregeln zuständig" - was nicht alle begrüßen. "In der U7 ist es schwierig, ohne Schiedsrichter zu spielen. Die Kinder kommen direkt aus dem Kindergarten, kennen teilweise die Regeln noch nicht", hinterfragt Embacher diesen Konzeptpfeiler.
Nachwuchsreferent Ringler ist von diesem Konzept überzeugt und mit seinen Gedanken noch nicht am Ende. "Es ist erwiesen, dass so Kreativität, Mut, Spielfreude sowie die emotionale und soziale Intelligenz gestärkt werden", meint er. Der nächste und wohl gewagteste Ansatz Ringlers wäre, die Endergebnisse der Spiele gänzlich zu streichen, da diese beispielsweise auf der Tiroler Verbandsseite ohnehin nicht einzusehen sind.
