Unfassbar: 13000€ Strafe für Foulspiel!

Ein im Mai 2015 begangenes Foulspiel von ASK Eggendorf-Verteidiger Christoph Jedlicka sorgt im Moment für Empörung. Das Foulspiel an sich war äußerst hart und beim Stand von 5:0 auch denkbar unnötig. Ähnlich hart war auch der Prozess danach. Denn der Unglücksrabe und Gefoulte Marvin Trost, der sich bei dem Tackling die Hand brach, erstattete via Krankenhaus eine Anzeige gegen Jedlicka. Dieser Prozess ist nun zu Ende - das bittere Ergebnis für Jedlicka: 13000€ Strafe! Die Summe setzt sich aus 790€ Diversion, 3000€ Schmerzensgeld, sowie jeweils 4500€ Verfahrenskosten und Spitalskosten zusammen.

Da nach Prozess-Ende verschiedene Meinungen und Ansichten aufeinanderprallten, kontaktierten wir Traiskirchen Coach Robert Haas, der das Geschehen im Mai 2015 von der Trainerbank aus verfolgte. "Das Opfer wird hier klar als Schuldiger hingestellt, dafür habe ich überhaupt kein Verständnis. Das ist wieder einmal typisch für den Fußball und die Medien - Unbeteiligte mischen sich über Social Media in Dinge ein, bei denen sie gar nicht dabei waren."  Auch über das Foulspiel an sich zeigt sich Haas geschockt. "Kein geschulter Innenverteidiger verlässt in solch einer Situation seinen Raum und attackiert derartig aggressiv hinaus. Das war schlicht und einfach ein böses Frustfoul." 

Das Ergebnis dieser Begegnung war zudem ein richtungsweisendes für den Kampf um die Meisterschaft. (>>Traiskirchen agiert meisterlich!<<) Wie eingangs erwähnt passierte diese Attacke zwar erst beim Stand von 5:0, angedeutet hat sich der Frust Jedlickas laut Haas aber schon mit Fortdauer der Partie. "Er hat eine halbe Stunde vor dieser Attacke seine Mannschaftskollegen animiert, härter in die Zweikämpfe zu gehen. Die exakten Worte möchte ich jetzt nicht einmal in den Mund nehmen. Darauf habe ich den Schiedsrichter auch hingewiesen - dass solch ein Foul dann von ihm selber kommt, ist derartig unsportlich."

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Das Fass zum Überlaufen brachte scheinbar das Verhalten von Christoph Jedlicka, der nach seinem Abgang scheinbar keine Reue zeigte. "Sein Verhalten nach der roten Karte war äußerst unsportlich und unmenschlich. Man weiß auch, welche Aussagen er danach getätigt hat - dazu möchte ich jetzt aber kein Feuer ins Öl gießen. Von dem her habe ich auch kein Mitleid mit ihm, da ist der Herr zu 100% selber Schuld. Hätte er sich danach entschuldigt, wäre die Geschichte ganz anders verlaufen."

Klar - eine Strafe von 13 000€ ist ein Brocken, den man erst einmal stemmen muss. Marvin Trost daher aber ins Täterlicht zu rücken, ist ebenfalls der falsche Ansatz. Denn "die Anzeige wurde vom Spital erstattet - dazu ist das Krankenhaus verpflichtet. Außerdem wurde der ganze Prozess von einem neutralen Gericht entschieden, nicht irgendwelchen Beteiligten aus Traiskirchen", so Haas gegenüber fanreport.com. "Die Strafe an sich will ich nicht beurteilen. Ich muss ja als Trainer, der hin und wieder in der Öffentlichkeit steht, aufpassen was ich sage. Aber dass so einseitig berichtet wird und das eigentliche Opfer zum Täter wird, das lasse ich nicht auf mir sitzen."

Der Präsident des ASK Eggendorf, Thomas Pollak, sieht die ganze Geschichte anders. "Das ist meiner Meinung nach das endgültige Aus vom Fußball. Ich war selber dabei, eine rote Karte ist vollkommen okay. Aber auch unser Torwart hat sich vor einiger Zeit bei einem Foul das Schienbein gebrochen. Wenn ich wegen jeder Aktion einen Prozess habe, dann müssen wir uns alle aus dem Sport zurückziehen. Wenn dann ein Kasperl versucht, auf diesem Wege Geld zu bekommen, weil er sportlich nicht mehr weiterkommt, dann ist das einfach traurig. Außerdem ist die endgültige Strafe, die jetzt auf Christoph Jedlicka zukommt, das Resultat eines zivilrechtlichen Prozesses. Da hat das Krankenhaus nichts mehr damit zu tun."