In Zeiten, wo der Unparteiische auf dem Feld von Video-Schiedsrichtern überstimmt wird und Torkameras auf Treffer oder Nicht-Treffer entscheiden, sollten eigentlich kaum mehr gravierende Fehler passieren. Von diesem Luxus dürfen Schiedsrichter im österreichischen Fußball-Unterhaus nur träumen - was sich zum Leidwesen der Spieler oft bemerkbar macht. So auch in der oberösterreichischen Bezirksliga Süd, im Reservespiel zwischen Allhaming und Kammer. Beim Stand von 0:0 ertönte ein für beide Mannschaften völlig unnötiger und überraschender Elfmeter-Pfiff, wonach die Aufregung bei den Gästen und die Verwunderung bei den Heimischen groß war. Demzufolge zeigte Allhaming wahre Größe. "Ich hab ihrem Kapitän gesagt, dass ich eh danebenschießen werde, da haben sich dann alle beruhigt", sagte Thomas Schober, der den Ball tatsächlich "wie ein Siebenjähriger" weit neben das Tor rollte, zu den OÖ-Nachrichten. Applaus gab es dafür übrigens reichlich.
Die Partie setzte sich 'normal' fort, die Gäste aus Kammer erzielten in Minute 65 das 0:1, hielten diese Führung bis Minute 80, ehe erneut ein kurioser Elfmeterpfiff ertönte. Dieses Mal für die Gäste, die somit die Einschussmöglichkeit auf das 2:0 hatten. Denkste! Erneut einigten sich die Spieler, den Unparteiischen zu überstimmen und den Elfmeter ins Niemandsland zu schießen. "Ein Junger hätte sich vielleicht nicht getraut, den Elfer absichtlich zu vergeben, und hätte womöglich ein Tor geschossen", meinte Kammer-Funktionär Josef Zauner im Gespräch mit den OÖ-Nachrichten. Schlussendlich endete die Partie mit einem 1:1 Unentschieden - eine Punkteteilung, bei der sich beide Teams definitiv als Sieger fühlen dürfen.
