2 Spieler mit nicht-österreichischem Pass sind derzeit bis zu den Regionalligen in den Kampfmannschaften erlaubt. Das könnte sich schon ab der nächsten Saison ändern - der ÖFB und seine Landesverbandschefs haben eine Arbeitsgruppe eingerichtet! Thema dort: soll die "Freizügigkeit" innerhalb der EU auch auf den Amateurfußball übertragen werden....
Wird es schon nächste Saison möglich sein, dass sich
eine Mannschaft in der 1. Klasse oder Gebietsliga nur
aus Slowaken, Tschechen, Ungarn oder
Deutschen zusammensetzt? Wie wird mit der
Eigenbauspielerregelung verfahren, die derzeit vor allem in Niederösterreich sowie Oberösterreich Anwendung findet? Diese beiden Kernfragen stehen im Zentrum einer
Arbeitsgruppe, in der sich die Entscheider im heimischen Fußball in der vergangenen Woche erstmals zum Brainstorming trafen.
Es war ein Brainstorming, um alle Gedanken zum Thema zu sammeln!
HR Dr. Ludwig Binder über das erste Treffen
Neben den
9 Landespräsidenten (HR Dr. Ludwig Binder/ NÖ, Willi Prechtl/ OÖ, Dr. Herbert Hübel/ Sbg, Dr. Wolfgang Bartosch/ Stmk, Dr. Josef Geisler/ Tirol, Dr. Horst Lumper/Vbg, Robert Sedlacek/Wien, Gerhard Milletich/ Bgld und Willi Lippitz/Ktn) waren seitens des ÖFB auch
Chefjurist Dr. Thomas Hollerer sowie weitere Mitglieder des Fußballbundes mit von der Partie, als es galt, erste Ziele einer
gemeinsame Richtlinie zu setzen.
"Es war ein erstes Treffen, das vor allem dafür gedacht war, zu überlegen, wie man mit der derzeitigen Situation umgeht", so NÖ-Präsident
HR Dr. Ludwig Binder im Gespräch mit
fanreport.com.
"Die eine Seite war dabei der Meinung, dass es ein großes Problem darstellen würde, wenn künftig ganze Mannschaften nur noch aus Ausländern bestehen würden, andere waren wiederum der Meinung, dass sich dieses Probem ganz von selbst regeln würde", fasst Binder erste Diskussionspunkte zusammen.
Die derzeit geltende Regelung mit
zwei einsatzberechtigten Spieler pro Team, die keinen österreichischen Pass (Ausnahme: "einem Österreichischer gleichgestellt") besitzen, steht aufgrund der innerhalb der EU geltenden Gesetze zur Debatte.
"Aufgrund der sogenannten Freizüzigkeit muss es EU-Bügern erlaubt sein, ihren Sport auch überall ausüben zu können", erklärt Jurist Binder. Für Binder steht als obersten Repräsentanten des Niederösterreichischen Fußballverbandes zudem die nur dort, sowie in Oberösterreich geltenden Eigenbauspielerregelung im Zentrum des Interesses. (Erklärung: bis zur 1. Landesliga müssen in jeder Mannschaft 8 Eigenbau-Spieler vermerkt sein, in der 1. Landesliga sind es 6 Spieler)
Wir werden die Vereine befragen - allerdings erst bei konkreten Ansätzen
HR Dr. Ludwig Binder, NÖFV Präsident
weißt Binder auf das
niederösterreichische Modell hin, bei dem ein Spieler als selbiger gilt, wenn er im Vereinsnachwuchs ausgebildet wurde, oder zumindest 3 Jahre für den Verein gespielt hat.Diese Regelung ist unabhängig von der Nationalität, wodurch auch ein ausländischer Spieler
nach dreijähriger Vereinsangehörigkeit in den
Eigenbauspielerstatus übergeht.
"Welche Kontingente bei Eigenbauspielern beschlossen werden, und was mit dem Anteil an ausländischen Spielern passiert kann derzeit noch nicht gesagt werden, dazu war eine Sitzung zu wenig", erklärt HR Ludwig Binder.
Noch im Laufe des Herbstes soll ein Fortschritt in dieser Causa erzielt werden, der ÖFB plant eine eventuelle neue Regelung bereits ab der nächsten Saison umzusetzen.
"Man kann keine verschiedenen Lösungen für die Landesverbände haben, wir streben natürlich eine ähnliche Lösung in allen Landesverbänden an", sind Binder und seine Kollegen um Einheitlichkeit bemüht. Auch die Vereine will man einbinden
, "wir werden sie aber erst dann befragen, wenn wir wirklich konkrete Vorschläge vorzuweisen haben, im derzeitigen Stadium hat es wenig Sinn", meint Binder.
Man darf gespannt sein, wie es mit
Legionärslimits, Eigenbauspielerregelung&Co weitergeht - ein weiterer Termin für ein Zusammentreffen der Arbeitsgruppe steht vorerst nicht fest....
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patrick.mostboeck@fanreport.at
