Trainereffekt oder Wintermetamorphose?

16.04.2012

jenewein
"Nachschuss am Montag" ist die wöchentliche Chefredakteurskolumne auf fanreport.com. Thomas Wallnöfer und Dominik Jenewein beschäftigen sich mit den aktuellen Themen auf Tirols Fußballplätzen.
Der lange und kalte Winter ist vorbei und seit zwei Wochen rollt das Leder wieder im gesamten Tiroler Unterhaus. An beiden Wochenenden hatte der heilige Petrus wohl nicht die beste Laune denn wie man es im April so kennt, regnete es und war schaudrig und kalt. Doch das Wetter ist im April zumeist nicht das einzige Unberechenbare, auch der ein oder andere Verein kehrt zumeist gestärkt und völlig verändert aus der Winterpause zurück. Ein großer Grund für neuen Schwung in den eigenen Reihen ist oftmals ein neuer Trainer. Blicken wir gemeinsam auf ein paar der Überraschungsteams mit neuem Trainer.

Mit lediglich einem mickrigen Punkt aus ganzen 15 Spielen und einem Torverhältnis von 20:60 war die Herbstsaison für den TSV Fulpmes (Bezirksliga West) alles andere als erfolgreich. Doch wie sich der Wetterbericht im April ändert, so änderte sich auch die Truppe rund um Neo-Coach Sascha Frass. Im ersten Spiel des Frühjahres konnte man direkt den Tabellenfünften aus Navis mit 1:0 besiegen, im zweiten Spiel war man gegen den dominanten Tabellenführer aus Rum nur 10 Minuten von einer Sensation entfernt und verlor am Ende knapp mit 4:3. Großartig umgebaut haben die Stubaier im Winter nicht, lediglich an 2 Positionen hatte man den Kader verstärkt. Dennoch schien die Mannschaft über den Winter eine Metamorphose der besonderen Art durchlebt zu haben - es bleibt abzuwarten wen die Fulpmer im Frühjahr noch überraschen können!

Doch Fulpmes war nicht das einzige Team, das wiedererstarkt aus der Winterpause zurückkehrte. In der Gebietsliga Ost stand Kramsach mit 11 Zählern aus 15 Spielen am Ende der Herbstsaison auf dem vorletzten Tabellenplatz. Im Frühjahr gewann die Elf von Neutrainer Erich Kronbichler direkt die ersten beiden Spiele und holte sich 6 wichtige Zähler, somit mehr als 50% der Punkte, welche man im Herbst in 15 Spielen erreicht hatte.

Natürlich spielen bei solchen Trendumkehren mehrere Faktoren eine Rolle, das Phänomen des Trainereffektes bleibt dennoch unumstritten. Blickt man auf den Profifußball, kann man die Auswirkungen eines Trainerwechsels oftmals am besten feststellen. Ein nennenswertes Beispiel ist hier wohl der FC Chelsea: Hatte man im Herbst noch unter André Villas-Boas in der Meisterschaft komplett versagt und war in der Championsleague nur knapp weitergekommen, so weht mit dem neuen Trainer Roberto Di Matteo ein neuer Wind.  Der 41-Jährige bewies bisher ein Händchen im Umgang mit den Profis, besonders mit den älteren Spielern. Dem ganzen Team und besonders Sorgenkindern wie dem zeitweise fünf Monate torlosen Stürmer-Star Fernando Torres vermittelt er wieder Vertrauen in die eigenen Stärke. Das Ergebnis? 8 Siege aus 11 Spielen und nur 2 Unentschieden.

Manch ein alter Haudegen mag anhand dieser Diskussion vielleicht meinen, dass es besonders im Amateurbereich vielmehr eine anständige Vorbereitung mit viel Konditionstraining als ein Trainerwechsel ist, was ein Team nach dem Winter zum Erfolg führt. Doch auch wenn sich die Denkweisen hier vielleicht spalten mögen, so gibt es ihn meiner Meinung nach auch im Unterhaus, den Trainereffekt. Es ist eine Kopfsache und auch wenn es anfangs etwas komisch klingen mag - Fußball spielt man zu 90% mit dem Kopf und nur zu 10% mit den Füßen.
Dominik Jenewein
Dominik Jenewein - Chefredakteur
dominik.jenewein@fanreport.at

Sponsored Posts by 11 Teamsports Logo

Nike belebt "Joga Bonito" wieder! Shoppe die gesamte Kollektion bei 11teamsports mit 15% Rabatt on Top. »
Der neue Nike Mercurial "Dragonfly" 2,5 Jahre Entwicklung gemäß den Wünschen der Profifußballer führten zu diesem Me... »
Das neue adidas "Superlative" Pack! Neue Farben, neue Technologien, bessere Performance: Das neue adidas "Superlativ... »