Sag' zum Abschied leise "adeus"

03.06.2012

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Die Brasilianerinnen Liese und Monica(Bild) verlassen nach acht bzw. fünf Jahren den NÖSV Neulengbach Pflegeheim Beer und kehren in ihre Heimat zurück. fanreport.com hat die beiden Legionärinnen nach dem Saisonfinale gegen LUV Graz über die letzten Jahre und die Pläne für die Zukunft befragt.
fanreport.com: Zunächst einmal: Gratulation zum Meistertitel. Für dich Liese war es ja bereits der achte und für dich Monica der fünfte.
Monica, Liese: Danke!

fanreport.com: Wie seit ihr zum NÖSV Neulengbach  gekommen?
Liese: Ich habe mit Rosana (spielte von 2004-2008 in Neulengbach, Anm.d.Red.) in Brasilien zusammengespielt. Als Bruno Mangl eines Tages bei uns war um mit Rosana zu verhandeln, hat er auch mich gesehen. Er wollte eine zweite Spielerin aus Brasilien und deshalb bin ich gekommen.

Monica: Rosana und Liese haben bereits drei Jahre in Neulengbach gespielt und haben gesagt, dass die Mannschaft eine Verteidigerin brauche. Ich bin dann im Januar (2005) auf freiwilliger Basis nach Neulengbach gekommen um mit der Mannschaft zu trainieren und im Sommer hat Bruno (Mangl) mich dann verpflichtet.

Am Anfang war es sehr kalt.
Kälteschock bei den Brasilos
fanreport.com: Also seit ihr beide durch Rosana zum NÖSV gekommen, ihr habt euch also gekannt. Seit ihr alle drei aus Porto Alegre?
Liese, Monica: Wir beide sind aus Porto Alegre. Rosana ist aus Sao Paolo, hat aber mit uns in Porto Alegre gespielt.

fanreport.com: Wie war die Anfangszeit in Neulengbach? Ihr kommt hier her: neue Sprache, neue Kultur, neues Klima.
Liese: Anfangs war es schwer, weil ich kein Englisch konnte - und auch kein Deutsch. Aber sehr viele Leute haben mich unterstützt, das war schon super. Aber wenn ich ehrlich bin: Vielleicht würde ich das ein zweites Mal nicht machen, weil ich habe nicht gewusst wie das Leben in Österreich sein wird. Aber trotzdem bin ich gekommen.
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Liese sorgte im Mittelfeld 8 Jahre lang für Ordnung
Fotocredit: NÖSV Neulengbach, Mangl
Monica:
Für mich war es nicht so schwer mit der Sprache, weil ja mit Rosana und Liese zwei Brasilianerinnen hier waren, die mir viel geholfen haben. Aber auch die anderen Spielerinnen haben mir sehr geholfen. Das Wetter, ja (lacht). Am Anfang war es sehr kalt, aber jetzt sind wir es schon gewöhnt. Da wird es jetzt in Brasilien schwer werden sich umzugewöhnen.

fanreport.com:
Was ist euch an Österreich sofort aufgefallen?
Liese: Die Organisation in Österreich ist ein Wahnsinn. Wir werden so etwas nie mehr erleben, egal wo wir noch hinkommen.
Monica: Hier war einfach alles super. Vor allem die Lebensqualität ist sehr hoch.

fanreport.com:
Wie lautet eurer sportliches Fazit über die letzten fünf bzw. acht Jahre?
Liese: Es war sicher eine schwere Entscheidung von Brasilien nach Neulengbach zu kommen, aber ich habe hier viel mehr gelernt als in Brasilien. Hier ist einfach alles anders. Die Kultur, das Spielsystem etc. Ich musste alles „neu“ lernen.

Vielen Dank, für alles!
Monica und Liese haben das letzte Wort
fanreport.com: Warum kommt es zum Abschied aus Neulengbach?
Monica: Ich will eine Chance im Nationalteam von Brasilien bekommen und dazu muss ich in Brasilien spielen.
Liese: Ich brauche etwas Neues. Ich bin schon über 30 und habe nicht mehr viel Zeit zum spielen. Ich möchte nach Hause und noch ein bisschen Fußball spielen. Es ist zwar noch nichts fix, aber es schaut so aus, als würden wir in Sao Paulo spielen.

fanreport.com: Wie schwer ist es für euch Neulengbach zu verlassen?
Liese: Ein Teil von meinem Herzen ist für immer hier in Neulengbach. Ich werde nie vergessen, was ich hier erlebt habe.
Monica: Es ist nicht einfach, speziell nach so vielen Jahren die ganzen Leute hinter sich zu lassen.

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Monica glänzte nicht nur als Innenverteidigerin
Fotocredit: Michael Kainz
fanreport.com: Das letzte Wort nach so vielen Jahren Neulengbach. Was liegt euch noch auf der Zunge?
Liese, Monica: Einfach ein riesengroßes Dankeschön. Vielen Dank, für alles.

Mit Liese und Monica verliert der NÖSV Neulengbach Pflegeheim Beer und die ÖFB Frauenliga zwei Spielerinnen, die in den letzten Jahren nicht nur durch fußballerische Belange auf sich aufmerksam gemacht haben. Stets fair im Umgang mit Gegenspielerinnen, hilfsbereit und auf dem Boden geblieben erarbeiteten sie sich auch abseits des Fußballplatzes ein Standing. Die beiden Leginonärinnen haben in den vergangenen Jahren die Deutsche Sprache und die österreichische Kultur perfekt (kennen)gelernt und werden ihren Mannschaftskolleginnen und den Fans des österreichischen Frauenfußballs fehlen. Am 10. Juni, einen Tag nach dem Cupfinale von Pettenbach, gibt es in Neulengbach ein Abschiedsspiel von "Team Moni" gegen "Team Li" im Wienerwaldstadion. fanreport.com wird nach Möglichkeit auch dann wieder vor Ort sein.

 
Photos: Michael Kainz bzw. NÖSV Neulengbach (Bruno Mangl)
Kevin Bell
Kevin Bell - Redakteur
kevin.bell@fanreport.at

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