100% Meijer

15.06.2015

Sky_portret_ErikMeijer2 Fotocredit: www.meijersportsmedia.nl
Experte Erik Meijer im fanreport.com Interview.
Ein Experte der weiß wovon er spricht
Die aktive Karriere von Erik Meijer begann der heute 45-jährige beim seinem Jugendverein SV Meerssen. Dort spielte er bis zu seinem 15. Lebensjahr, bevor er zum Profiverein MVV Maastricht wechselte. Danach folgte ein Jahr bei Fortuna Sittard, ehe er seinen ersten Profivertrag beim FC Antwerpen unterschrieb. Richtig glücklich wurde er dort aber nie, sodass er dann wieder über Umwege, leihweise sechs Monate bei EVV Eindhoven und ein Jahr bei Fortuna Sittard, in Maastricht gelandet ist. In dieser Zeit absolvierte der niederländische Stürmer auch sein einziges Länderspiel für die Nationalmannschaft. Danach kam er über den PSV Eindhoven, KFC Uerdingen, Bayer Leverkusen schließlich zum FC Liverpool. Seine Karriere ließ er in Deutschland beim HSV und am Ende bei Alemannia Aachen ausklingen. Es folgte ein Jahr als Assistenz-Trainer bei Alemannia Aachen, bevor er sich eine Auszeit vom Fußball nahm. Beim Bau vom neuen Tivoli engagierte er sich 2 Jahre in der Marketingabteilung, ehe er dann Sportdirektor für 2,5 Jahre wurde. 

Erik Meijer analysiert seit der Saison 2012/13 Woche für Woche für Sky und Fox Sports die besten Mannschaften der Welt. Der Niederländer zeigt auf seine sympatische Art und Weise wie Fußball im Optimalfall funktionieren kann und zeigt Fehler gnadenlos auf. Kaum ein Experte genießt einen derartigen Kultstatus in einer Sendung wie der schlagfertige Niederländer.

Aktiefoto uit de wedstrijd met Hull city, waarin ik mijn eerste doelpunt voor liverpool scoorde.
fanreport.com: In ihrer aktiven Karriere spielten Sie unter anderem für PSV Eindhoven, FC Liverpool, Bayer Leverkusen und den HSV. Ab wann hatten Sie das Gefühl den Durchbruch geschafft zu haben?

Erik Meijer: Ich glaube es war als ich zum ersten Mal Champions League gespielt habe. Das war mit Bayer Leverkusen. Wenn du dann merkst, du kannst mit den anderen Jungs mithalten, dann hast du das Gefühl, dass du schon fast das Maximum erreicht hast. Als Team ist die Champions League das Größte was du erreichen kannst. Trotzdem war das Spiel für die holländische Nationalmannschaft etwas ganz Besonderes für mich. Es ist die größte Ehre für einen Spieler, wenn du für dein Land auflaufen darfst. Eine größere Ehre gibt es nicht.

fanreport.com: Ihre Karriere haben sie bei Alemannia Aachen ausklingen lassen. Sie standen mit dem damaligen Zweitligisten im DFB-Pokal Finale und schafften den Aufstieg in die Bundesliga. Welcher Moment war der schönste in Ihrer Karriere?

Erik Meijer: Ich denke was einzelne Spiele angeht war es das Länderspiel für die Niederlande. Weil es für mich eine unglaublich große Ehre war dabei zu sein. Bei meinen Vereinen durfte ich immer wieder Momente erleben, die ich nicht mehr vergessen werde. Zum Beispiel den entscheidenden 2:1-Treffer gegen Bayern München werde ich nicht mehr vergessen. Ebenso wie meine Mannschaft als Zweitliga-Kapitän im DFB-Pokal Finale auf das Feld führen zu dürfen. Und dann ein herrliches Finale zu spielen, auch wenn Werder Bremen leider etwas zu stark war.

fanreport.com: Während Ihrer Zeit beim FC Liverpool haben Sie mit dem damals erst 19 jährigen Steven Gerrard zusammengespielt. Wie würden Sie Ihn als Mensch beschreiben und konnte man schon damals sein Potenzial erahnen?

Erik Meijer: Wir hatten damals sechs oder sieben ganz junge englische Burschen in der Mannschaft. Nach den ersten Trainings hat man schon erkannt, dass Steven der Beste von ihnen ist. Die Art wie er gespielt hat, hat genau reingepasst in das Konzept wie Liverpool spielen möchte. Er hat eine gute Länge, einen guten Pass in seinem Fuß und er ist aggressiv. Das Wichtigste ist aber, er hasst es zu verlieren. Er hatte eine tolle Karriere und es freut mich, dass er das alles bei einem Verein erlebt hat. Solche fantastischen Spieler gibt es nur noch ganz selten.

fanreport.com: Der Abschied von Steven Gerrard ist wohl jedem Fußballfan nahe gegangen auch wenn die Ergebnisse am Ende ernüchternd waren. Wie haben Sie sich vor Ihrem letzten Spiel gefühlt?

Erik Meijer: Ich kann mich daran noch sehr gut erinnern, aber natürlich ist es auch ein Unterschied, ob man sein letztes Spiel bei Alemannia Aachen oder Liverpool macht. (lacht) Man wünscht sich, dass alles so passiert wie du dir das ausgedacht hast. Danach läuft deine ganze Karriere noch einmal wie ein Film in deinem Kopf ab.

fanreport.com: Themenwechsel und somit ein Blick auf die österreichischen Akteure in Deutschland. Auf welcher Position sehen Sie die Zukunft von David Alaba und wie bewerten Sie seine Entwicklung beim FC Bayern?

Erik Meijer: Seine Entwicklung ist gigantisch, es ist ein Strich der immer nach oben zeigt. Er ist noch lange nicht an der Decke angekommen. Ich sehe ihn ganz gerne an der linken Seite gemeinsam mit Franck Ribery. Die Beiden haben sehr viel Energie und sind sich für keinen Laufweg zu schade. Sie verstehen sich sehr gut, da muss nur einer mit dem Auge zwinkern und der andere weiß wohin er laufen muss. Mittlerweile rückt er ja auch immer weiter nach vorne in die linke defensive Mittefeldposition, die Guardiola für die nächsten Jahre ja schon fast für ihn reserviert hat. Er hat einen perfekten Körperbau, er hat drei Lungen statt zwei. Ich denke, dass er der moderne Fußballer ist, der auf einigen Positionen variabel einzusetzen ist, aber trotzdem bescheiden ist in seinen Äußerungen.

Er hat einen perfekten Körperbau, er hat drei Lungen statt zwei.
Erik Meijer über David Alaba.

fanreport.com: Real Madrid wird schon länger großes Interesse an Alaba nachgesagt. Als Experte wissen Sie wie wichtig der richtige Verein für die Entwicklung eines Spielers ist. Sollte er den Schritt wagen oder ist Bayern München auch in Zukunft der richtige Verein für ihn?

Erik Meijer: Wenn, dann kann es nur der Reiz sein in einer anderen Liga zu spielen und die Kultur in Spanien, England oder Italien kennenzulernen. Er ist beim gesündesten Verein der Welt, wo ihm alles ermöglicht wird und ihm richtig der Arsch nachgetragen wird. Die Verantwortlichen kümmern sich dort perfekt um alles, damit du dich als Spieler wirklich voll auf Fußball konzentrieren kannst. Wenn er sich für einen anderen Verein entscheidet, dann wird das nur sein, um etwas Neues auszuprobieren. Die Euros die er jetzt verdient nimmt ihm keiner mehr weg. Das Finanzielle wird also nicht ausschlaggebend sein.

fanreport.com: Wie sehen Sie die Entwicklung der österreichischen Spieler wie Zlatko Junuzovic, Martin Harnik oder Kevin Wimmer in der Deutschen Bundesliga?

Erik Meijer: Ja endlich sind sie wieder. Hat ja auch lange gedauert. (lacht) Wir, die Niederlande und Österreich, sind doch kleine Länder und wir haben eben auch die Wintersportarten. Wir sind gut in unseren Sportarten, wir sind ein Sportvolk. Es ist doch gut zu sehen, dass die kleinen Länder auch gute Spieler heraus bringen können. Für Österreich muss man sagen: Macht weiter so! Wir (Anm. Niederlande) und Österreich müssen es den Deutschen von beiden Seiten wieder schwieriger machen im Fußball. (lacht)

JETZT WEITERLESEN: Im zweiten Teil des Interviews spricht Erik Meijer u.a. wie er über den Einstieg von Red Bull im Fußball denkt, wer im Moment der beste Fußballer ist, welche Liga in Europa eigentlich die stärkste ist und wie er die Sache als Amateurtrainer angehen würde.

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Michael Höpp
Michael Höpp - Administrator
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