'Den schlafenden Riesen Steyr aufwecken' - Helmut Kraft im Gespräch

13.11.2013

Wir haben uns mit Helmut Kraft über seine neue Aufgabe in Steyr und mögliche Neuzugänge unterhalten.

Von einem schlafenden Riesen zum nächsten

Nur einen Monat nach seinem Rücktritt beim Wiener Sportklub heuerte Helmut Kraft beim SK Vorwärts Steyr an. Zwei Vereine, die durchaus miteinander zu vergleichen sind, eigentlich aber auch doch nicht, wie der 55-jährige erklärt. Beides sind Traditionsvereine und werden von Experten immer wieder als schlafende Riesen bezeichnet, die eigentlich zurück in den Profifußball gehören. Die Chancen dafür sieht Kraft bei Steyr weitaus größer. „Der Unterschied liegt vor allem in finanzieller Hinsicht. Bei Vorwärts wird alles getan, damit der Verein wieder raufkommt. Schlafender Riese – ja, ansonsten kann man die Vereine aber nicht wirklich vergleichen. Die Stadt und die Region steht hinter Vorwärts Steyr, mit der Übernahme der Amateure wurden jetzt auch die Strukturen geschaffen, um den Verein langfristig gut aufzustellen.“

Probleme in der Offensive

Die letzten beiden Spiele n der Hinrunde beobachtete Helmut Kraft von der Tribüne aus, dabei sah er zwei Niederlagen in Klagenfurt und Wallern. Dabei sah er zwei Niederlagen und keinen einzigen Treffer seiner neuen Mannschaft. Wobei wir auch schon bei der größten Baustelle wären, die der neue starke Mann an der Seitenlinie zu bewerkstelligen hat. Vorwärts Steyr hat mit lediglich 14 erzielten Treffern die schlechteste Offensive der Liga. „Da gilt es vor allem den Hebel anzusetzen. Die Probleme liegen ähnlich wie beim Sportklub. Hinten bekommt die Mannschaft teilweise wirklich blöde Gegentore, auch in Wallern sind die beiden Gegentreffern wie aus dem Nichts passiert.

Wird er der neue Steyr-Torjäger? Jiri Adamec könnte die Lösung der Offensivprobleme sein.

Spieler auf Probe – neuer Torjäger beim Testspielgegner?

Heute im Testspiel gegen ATSV Ober-Grafendorf, Tabellenvorletzter der Regionalliga Ost, steht Kraft erstmals an der Seitenlinie. Zwei Spanier, ein Stürmer und ein Mittelfeldspieler, die bereits seit einiger Zeit bei Vorwärts Steyr mittrainieren, bekommen noch einmal die Möglichkeit sich für ein Engagement zu empfehlen. Ebenso wie der Waidhofener Patrick Mayr. Der wirklich interessanteste mögliche Neuzugang wird heute allerdings als Gegner auf dem Platz stehen – Jiri Adamec. Der 31-jährige Tscheche steht seit eineinhalb Jahren bei den Niederösterreichern unter Vertrag, schoss den Verein in der Vorsaison zum Meistertitel und in die Regionalliga Ost. In dieser Saison erzielte er in 14 Spielen acht Treffer, soll aber wie viele Leistungsträger in der Mannschaft aus Kostengründen abgegeben werden, in Ober-Grafendorf wird das Kaderbudget stark zurückgedreht. Für Helmut Kraft, der ihn aus der Regionalliga Ost natürlich bestens kennt, ein hochinteressanter Spieler. „Er wäre genauso ein Spieler wie er uns fehlt. Ein klassischer Torjäger, daher ist er für uns natürlich sehr interessant.“ Auch mit zwei, drei weiteren Akteuren laufen derzeit Gespräche, fixiert sei aber noch nichts. "Die Spieler sind derzeit noch in der Meisterschaft“, erklärt der Neo-Trainer. Was bei Steyr-Fans die Hoffnungen wecken dürfte, es könnte sich um Spieler aus der Heute für Morgen Erste Liga handeln.

Im Dezember wird trainiert - Spieler können gehen, müssen aber nicht

Nach dem heutigen Testspiel bekommen die Spieler erst einmal zehn Tage frei, danach wird noch drei Wochen – bis 19. Dezember trainiert. Die Vorbereitung auf die Rückrunde startet dann am 7. Jänner. Ob dann noch alle Spieler des aktuellen Kaders dabei sind, liegt laut Kraft an ihnen selber. Vor allem in der Offensive will man sich ja neu aufstellen. „Die Spieler haben natürlich Verträge, die sie auch aussitzen könnten. In Gesprächen werden wir ihnen erklären, dass sie – falls wir neue Stürmer bekommen – mit nicht sehr viel Einsatzzeit zu rechnen haben.“