Rumänien-Legionär Martin Fraisl im Interview

20.07.2018

Martin Fraisl Fotocredit: Foto by Hofer / Christian Hofer
Der 25-Jährige erzählt von den Beweggründen des Wechsels und seinen ersten Eindrücken im neuen Land.
11teamsports Beat The Cold
Nach zweieinhalb Jahren beim Floridsdorfer AC begann mit Sommer 2018 für Schlussmann Martin Fraisl ein völlig neues Kapitel. Der 25-Jährige verlässt die Sky Go Erste Liga und die rot-weiß-rote Fußballbühne in Richtung Rumänien, wo er sich zumindest für ein Jahr dem Erstligisten FC Botosani anschließt. Wie der Transfer zustande kam, warum sich die Wege von Fraisl und Österreich trennen und wie er seine Zwischenstation im VdF-Camp für vereinslose Profis empfand, erzählt er uns im ausführlichen Interview.

fanreport.com: Martin, nach zweieinhalb Jahren beim FAC folgt nun dein Wechsel nach Rumänien zum FC Botosani. Wie kam es dazu?

Die Trennung ist leicht erklärt: Ich habe dem damaligen Cheftrainer Thomas Eidler schon im Winter über meine Zukunftspläne in Kenntnis gesetzt. Es war klar, dass ich in meiner Karriere den nächsten Schritt machen möchte, ohne zum damaligen Zeitpunkt meine heutige Auslandsstation ins Auge gefasst zu haben. 

fanreport.com: Du warst beim FAC Kapitän, standest in der abgelaufenen Saison in 34 von 36 Spielen zwischen den Pfosten. Hat dies auch das Interesse heimischer Vereine geweckt?

Hatte nicht die Geduld.
Fraisl über einen Verbleib in Österreich.
Ja, ein Wechsel innerhalb der 2. Liga wäre für mich aber nicht der gewünschte Karriereschritt gewesen. Auch aus der Bundesliga gab es über das gesamte Jahr hinweg immer wieder Anfragen und zum Teil auch intensiven Kontakt. Nachdem am Torhüter-Sektor letzten Endes wenig Bewegung hineingekommen ist und ich nicht die Geduld hatte, war relativ schnell klar, dass mein Weg nur über das Ausland führen wird.

fanreport.com: Wie ist dann der Kontakt nach Rumänien entstanden?

Etwas kurios! Nachdem ich im Mai gegen Kapfenberg in der 93. Minute per Kopf den Ausgleich erzielen konnte, ist mein Name durch die mitteleuropäischen Fußballnews - auch durch Rumänien - gegangen. Da mein Name beim FC Botosani zufällig schon auf der Scouting-Liste stand, hat man mich genauer unter die Lupe genommen und aus einem Dutzend Torhüter ausgewählt. Daraufhin hat der Verein einen Berater beauftragt, mich ausfindig zu machen - dies ist über einen Österreichischen Partner auch gelungen.

fanreport.com: Woran war deine Entscheidung, den Schritt nach Rumänien zu wagen, festzumachen? Hast du dir persönlich ein Bild vor Ort gemacht?

Entschieden, diesen Schritt zu gehen, habe ich nach der Einladung zum Trainingslager in Tirol. Vor Ort konnte ich mir einen genaueren Überblick beschaffen und habe sofort gemerkt, wie professionell der Klub arbeitet. Nach einigen Trainingstagen und einem erfolgreichen Testspiel gegen Dynamo Kiev, lag dann das schriftliche Angebot vor. Einige Tage später bin ich nach Rumänien geflogen und habe nach einem Lokalaugenschein unterschrieben.
 
fanreport.com: Bleiben wir bei deinen Eindrücken: Wie waren deine ersten Impressionen von der neuen Stadt, den Mitspielern und der Qualität im Team?

Die Stadt ist doppelt so groß wie Sankt Pölten und relativ ruhig und sauber. Die Qualität im Team würde ich mit der eines Mittelständers der österreichischen Bundesliga vergleichen. Auch die Mitspieler und das Umfeld sind mir mittlerweile vertraut. Ich lebe hier im Hotel, es wird also für mich gekocht, geputzt und gewaschen. Somit kann ich meinen Fokus zu 100 Prozent auf den Sport richten. Der Rest ist mit persönlich auch nicht so wichtig. Ich brauche weder eine schöne Stadt, noch die Berge oder das Meer, um guten Fußball spielen zu können (lacht).

fanreport.com: Zwischen dem FAC und Rumänien hast du dich im VdF-Camp unter Coach Oliver Lederer fitgehalten. Wie war diese Zeit für dich?

Es ist hochprofessionell organisiert.
Fraisl schwärmt über das VdF-Camp.
Meine Hauptintention, zum VdF-Camp zu gehen, war meiner Wissbegierde zuzuschreiben. Obwohl ich Torhüter bin, beschäftige ich mich akribisch mit verschiedenen taktischen Herangehensweisen. Die Spielphilosophie von VdF-Camp-Trainer Oliver Lederer begeistert mich und kommt meiner Spielweise auch sehr entgegen. Dahingehend bin ich mit der Idee ins Camp gegangen, nicht nur auf dem Platz seine Ideen kennenzulernen, sondern auch die trainingsfreie Zeit zu nutzen, um mich mit ihm auszutauschen. Zum Camp an sich kann ich nur sagen, dass es hochprofessionell organisiert und geführt ist und ich jedem vereinslosen Profi rate, diese Möglichkeit wahrzunehmen. 

fanreport.com: Du hast bei den Rumänen einen Einjahresvertrag mit Option auf eine weitere Spielzeit unterschrieben. Siehst du Botosani als Zwischenstation bzw. Sprungbrett für höhere Aufgaben?


Sehe den Verein als Sprungbrett.
Eine Rückkehr nach Österreich schließt der 25-Jährige nicht aus.
Der Klub selbst bezeichnet sich als Ausbildungsverein. Wir haben auch schon offen darüber gesprochen, dass ich hier bin, um dem Verein ein Jahr lang zu helfen und persönlich den nächsten Schritt zu gehen. Von Vereinsseite würde man sich wünschen, in einem Jahr mit mir einen Transfergewinn erzielen zu können. Somit sehe ich das Land und diesen Verein definitiv als Sprungbrett. Wohin die Reise führt, wird man sehen. Warum nicht auch zu einem österreichischen Top-Klub?

fanreport.com: Vielen Dank für das ausführliche Interview und alles Gute für deine neue Aufgabe!
 

Lukas Mitmasser
Lukas Mitmasser - Administrator
lukas.mitmasser@gmx.at

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