Saisonanalyse Teil 1 - Der Meister!

21.06.2012

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Nach fünf Jahren Zugehörigkeit zur Oberliga B haben die Amateure des First Vienna Football Club einen weiteren Schritt getan und den Meistertitel erobert. Auch wenn am Ende nur zwei Punkte Vorsprung auf Verfolger Hellas Kagran herausgeschaut haben, so war es doch eine sehr souveräne Saison der Blau-Gelben.
Nach 30 Runden stehen bei den Vienna Amateuren 75 erspielte Punkte auf der Haben-Seite und damit um zwei mehr als der erste Verfolger Hellas Kagran vorweisen kann. Das spricht eigentlich für einen spannenden Saisonverlauf und eine offene Meisterschaft bis zum Schluß. Ganz so war es aber nicht. Zwar konnten sich die Blau-Gelben erst zwei Runden vor Saisonende zum Meister krönen, den Platz an der Spitze hatte man aber nahezu die komplette Spielzeit inne (genau gesagt seit der 6. Meisterschaftrunde). Auch ein Platz auf die Statistik zeigt die deutliche Überlegenheit der Amateure in diesem Jahr. Man liegt in nahezu allem Statistiken an der Spitze. So holte man sowohl in der Hinrunde (39 Punkte), als auch in der Rückrunde (36 Punkte) die meisten Zähler ist zugleich das beste Heimteam der Liga. Hätte man sich nicht in der letzten Runde den Jungs von SC Mannswörth geschlagen geben müssen, dann hätte man sogar 15 Siege in ebenso vielen Heimspielen bejubeln können. Einzig in der Auswärtstabelle musste man sich mit Rang Zwei begnügen, hier haben die Verfolger aus Kagran die Nase vorne.Gründe für den verdienten Meistertitelgewinn der Vienna Amateure gibt es einige, hier seien die wichtigsten angeführt.

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Die Offensivstärke:
Wenn vorhin geschrieben steht, dass man in nahezu jeder Statistik vorne liegt, so bezieht sich das auch auf alle Zahlspiele, die mit dem Torschießen zu tun haben. In 30 Spielen konnten die Mannen von Spielertrainer Richard Strohmayer über nicht weniger als 107 Mal einen Treffer bejubeln -  das heißt anders ausgedrückt, dass der gegnerische Schlußmann den Ball im Schnitt alle 25 Minuten aus dem eigenen Kasten fischen musste. Die Amateure traten in jedem Spiel mit einer sehr offensiv aufgerichteten Aufstellung an und versteckten sich nie vor dem Gegner. Man agierte meist mit 2 - 3 Stürmern und mindestens noch einmal soviel offensiv ausgerichteten Mittelfeldakteuren. Da verwundert es dann auch nicht, wenn man mit Stürmer Hakan Gökcek den Torschützenkönig der heurigen Saison in seinen Reihen hat. Er erzielte mit 40 Toren mehr als ein Drittel aller Vienna-Treffer und stellte damit auch den internen Torrekord von Stojilkovic ein. Hinter Gökcek teilten sich die anderen Akteure das Toreschießen brav untereinander auf, mit Marcel Maglica (13 Saisontreffer) findet sich in der Schützenliste nur ein weiterer Spieler des Meisters, der es auf mehr als zehn Treffer gebracht hat.

Die Jungs haben eine tolle Saison gespielt, ich muss ihnen wirklich ein kollektives Lob aussprechen!
Richard Strohmayer
Die Defensivmacht:
Auch wenn man weniger Tore erzielt hätte, wären genug Punkte erspielt worden. Dafür sorgt auch die grundsolide Defensive der Vienna Amateure, die gerade einmal 20 Gegentreffer zugelassen hat. Drei davon kassierte man alleine gegen Mannswörth, die das einzige Team waren, die den Amateuren drei Gegentore einschenken konnten. Die Verteidigung rund um Kapitän Predrag Ilic erwies sich mehr als einmal für den Kontrahenten als unüberwindlich und war ein sicherer Rückhalt, wenn es zeitweise im Angriff nicht nach Wunsch lief. Ilic war bei den Amateuren überhaupt ein wichtiger Akteur, er spielte in allen dreißig Saisonspielen und wurde damit zum blau-gelben Dauerläufer.

Die Jugend:

Die meisten Spieler sind noch 17 oder 18 Jahre alt, dafür haben sie echt einen guten Job gemacht.
Richard Strohmayer
Schaut man sich den Kader und die Aufstellungslisten der Vienna Amateure an, dann sieht man dort hauptsächlich Spieler, welche problemlos noch in diversen Nachwuchsteams zum Einsatz kommen könnten. Spielertrainer Richard Strohmayer  als alter Leitwolf verstand es in seiner Position als Spielertrainer die jungen Wilden in ein Kollektiv zu verwandeln, dass nicht nur durch technische Klasse, sondern auch durch konsequentes Spiel punkten konnte. Zwar hätte man mit mehr Abgeklärtheit im Abschluss die 107 Tore noch weiter nach oben überbieten können, doch war das (Angriffs-)Spiel der Amateure für die Zuschauer fast immer schön anzusehen und dank jugendlicher Unbekümmertheit auch das ein oder andere technische Gustostückerl zu bestaunen. Das Alter der Truppe hatte aber noch einen weiteren Vorteil. Die Jungen waren alle konditionell topfit und sollte einmal einer auslassen, saß nahezu gleicher Ersatz auf der Ersatzbank bereit. Damit hatte man auch einigen anderen Teams in der Oberliga einiges voraus, wenn die Gegner die Kräfte verließen, konnten die Blau-Gelben meist noch etwas zulegen.
 
Auch ein weiteres Faktum soll hier nicht unerwähnt bleiben. Nämlich der "Gewinn" der Fair-Play-Wertung. Mit gerade einmal 48 eingehandelten Strafpunkten liegt der Meister nämlich auch in diesem Ranking klar voran (auch hier folgt mit Respektabstand Hellas Kagran). Mit Philip Smola  musste ein einziger Amateur mit einer glatt roten Karte vorzeitig vom Platz. Auch bei den Verwarnungen stellte man sich zumeist geschickt an und ließ sich nicht unnötig provozieren. In der Liste muss man schon lange suchen, bis man den ersten Vienna-Spieler findet. Es ist dies ausgerechnet Spielertrainer Richard Strohmayer , der womöglich das ein oder andere Mal zu sehr insistiert hat. Auch die zeitweise aufkommende Debatte der Verstärkung der Blau-Gelben Amateure mit Spielern aus der Kampfmannschaft sei hier erwähnt. Ob grundsätzlich fair oder nicht, sei hier einmal dahin gestellt, Fakt ist jedenfalls, dass es der Meister die gesamte Spielzeit über nie übertrieben und damit nicht wettbewerbsverzerrend agiert hat - schließlich wurde nahezu jeder Mannschaft Punkte abgenommen und bei den raren Punktverluste kamen ebenso wie bei den Erfolgen vereinzelte Kampfmannschaftsspieler zum Einsatz.

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Das letzte Wort gebührt hier dem langjährigen Unterstützer und sportlichen Leiter der Vienna Amateure, Ferdinand Fuchs, der beim Interview Auskunft über die abgelaufene Saison die Ziele für die neue Spielzeit gegeben hat:

Fanreport: Du bist jetzt schon eine halbe Ewigkeit bei der Vienna engagiert, was bedeutet der Titelgewinn für dich?

Ferdinand Fuchs:
Was die Mannschaft geleistet hat, ist in der Geschichte der Vienna Amateure einmalig. Es ist mit Abstand der größte Erfolg der Truppe und noch um einiges über den Sieg im Toto-Cup von vor ein paar Jahren zu stellen.

Fanreport: Was war der Schlüssel zum Erfolg?
 
Ferdinand Fuchs: Sicher die Qualität der Mannschaft. Wir haben in unseren Reihen viele junge und sehr engagierte Spieler, die den Titelgewinn unbedingt wollten. Wir haben nicht die großen finanziellen Mitteln, sondern können unsere Leute eigentlich nur mit der Chance ködern, den Sprung in die Kampfmannschaft zu schaffen. Mit diesen bescheidenen Mitteln den Aufstieg zu schaffen, ist darum umso schöner.

Fanreport:Nach der Saison ist vor der Saison. Was erwartest du dir für den Auftritt in der Wiener Liga?

Ferdinand Fuchs: Wir wollen natürlich auch in der Wiener Liga mitspielen und nicht gegen den Abstieg agieren. Unsere Mannschaft bleibt uns hoffentlich bis auf eine kleine Anzahl an Abgängen erhalten, die Jungen können nächstes Jahr beweisen, dass sie auch eine Liga weiter oben gut bestehen können und sich für weitere Aufgaben empfehlen.

Fanreport gratuliert ganz herzlich Ferdinand Fuchs, Richard Strohmayer und allen Spielern und Funktionären der Vienna Amateure zum verdienten Meistertitel und wünscht nach der verdienten Sommerpause viel Erfolg in der Wiener Liga!

Saisonanalyse Teil 1 - Der Meister (Mittwoch, 20.6.2012)
Saisonanalyse Teil 2 - Die Verfolger (Freitag, 22.6.2012)
Saisonanalyse Teil 3 - Das Mittelfeld (Montag, 25.6.2012)
Saisonanalyse Teil 4 - Die Abstiegskandidaten (Mittwoch, 27.6.2012)
Saisonanalyse Teil 5 - Team des Jahres / Spieler des Jahres (Freitag, 29.6.2012) 

Benedikt Neumayer
Benedikt Neumayer - Redakteur
benedikt.neumayer@fanreport.at

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