Bevab: 'Es war ein Schock!'

30.06.2015

bevab2 Fotocredit: www.ripu-sportfotos.at
Spieler der Saison gibt Einblicke in das schwierige Leben eines Profis.
11teamsports Beat The ColdWir haben uns mit Ervin Bevab, dem Regionalliga Mitte-Spieler des Jahres ausführlich unterhalten. Unter anderem spricht er über sein ereignisreiches Jahr, den überraschenden Abschied aus Klagenfurt und das harte Leben eines arbeitslosen Profis zurück ins Fußballerleben. Wir erreichten den 24-jährigen im VDF-Camp, eine Initiative der Fußballergewerkschaft, wo arbeitslose Profis von Paul Gludovatz betreut werden und sich für neue Aufgaben empfehlen können.

fanreport.com: Spieler des Jahres, wie hört sich das für dich an?

Ervin Bevab: „Es hört sich natürlich sehr gut an, aber wie man sieht sagt es leider über meine Zukunft nicht viel aus. Ich bin immer noch Vereinssuche. Also freut mich diese Auszeichnung zwar sehr, die Situation derzeit ist aber nicht einfach.“

Du hast ein sehr ereignisreiches Jahr hinter dir. Zunächst der starke Herbst mit den Sturm Amateuren, wo du als Kapitän die jungen Spieler geführt hast und dann im Frühjahr der Meistertitel und Aufstieg mit Austria Klagenfurt, wo du quasi einer von mehreren Stars in der Mannschaft warst. Was ist dir von dieser Saison besonders in Erinnerung geblieben?

„Es war für mich ein sehr lehrreiches Jahr und fußballerisch wahrscheinlich meine bisher beste Saison, die ich gespielt habe. Die Aufgabenstellungen waren sehr unterschiedlich, in Klagenfurt musste ich etwa auch auf viele verschiedene Position ausweichen, wenn Spieler ausgefallen sind. Der Meistertitel und der Aufstieg bleiben natürlich ewig in Erinnerung, solche Emotionen vergisst man nicht.“

Wie würdest du als Spieler die Unterschiede für dich definieren, wenn du deine Rolle vergleichst? Also bei den Sturm Amateuren und bei Austria Klagenfurt.

Als ich dann auf der Homepage gelesen habe, dass mit mir nicht mehr geplant wird, war ich natürlich schon schockiert.
Zum Ende seiner Zeit bei Austria Klagenfurt

„Grundsätzlich war ja schon einmal die Spielphilosophie eine andere. Bei den Sturm Amateuren stand die Entwicklung der Spieler im Vordergrund, bei Austria Klagenfurt war es natürlich so, dass der Verein sehr ergebnisorientiert war. Da war es dann natürlich auch egal, wenn es einmal ein ‚dreckiger Sieg‘ war, die Entwicklung der Mannschaft ist da eher zweitrangig, auch wenn man sie natürlich nicht aus dem Auge verlieren will.“

Nach dem Meistertitel ging es für Klagenfurt erst so richtig los. Die Relegationsspiele gegen Parndorf waren eng, sehr eng. Hättet ihr überhaupt mit so viel Gegenwehr vom Vizemeister der Regionalliga Ost gerechnet?

„Ich persönlich war sehr überrascht. Parndorf war ein absolut ebenbürtiger Gegner und hat uns das Leben sehr schwer gemacht. In diesen zwei Spielen hat sich die Saison entschieden, da gehört dann auch Glück dazu, was wir auch hatten. So ehrlich muss man sein, es war wirklich sehr eng, wir waren schon mit einem Bein draußen. In der Verlängerung hat man dann aber schon gemerkt, dass wir als Profimannschaft konditionelle Vorteile hatten.“

Dann kam für die zunächst der Freudenmoment des Aufstiegs und wenige Tage später der große Schock. Die Austria hat nicht mehr mit dir geplant – wie kam es dazu?

„Ich bin im Winter zur Austria gekommen als Leihspieler bis Sommer, es war aber eigentlich schon ein längeres Engagement angedacht. Die Absprache war so, dass ich bei einem Aufstieg in Klagenfurt bleibe.  Ich wollte jetzt nicht nur beim Aufstieg helfen, sondern auch mit der Austria in die Erste Liga gehen. Als ich es dann auf der Homepage gelesen habe, dass mit mir nicht mehr geplant wird, war ich natürlich schon schockiert.“

Ist der Fußball nicht oft auch ein dreckiges Geschäft?

„Manchmal schon ja, da müssen wir uns ehrlich machen. Ich war ja nicht der einzige, dem es so ergangen ist. Im Endeffekt habe ich ein gutes Jahr gespielt, man muss eben auch versuchen, das Positive mitzunehmen. Ich habe wirklich sehr viel gelernt und mich persönlich sowie auch fußballerisch weiterentwickelt.“

So einen Umbruch habe ich nach einem Aufstieg noch nie erlebt. Das kann mir keiner erklären.
Bevab zum Transfertreiben in Klagenfurt

Austria Klagenfurt hat generell die Mannschaft komplett umgebaut – hat sich das abgezeichnet?

„Angekündigt hatte sich das nicht. Die Rückmeldung von der sportlichen Leitung war eigentlich immer, wir wollen mit dem Stamm der Mannschaft auch in die Erste Liga gehen. Großteils hat man uns schon vermittelt, dass alle gehalten werden sollen. Was es dann für Gründe hatte, dass dieses Konzept umgeschmissen wurde. Da waren sicherlich viele Spieler überrascht und am Ende natürlich auch enttäuscht. Es geht aber auch anders, wie man es etwa bei den anderen Violetten in Salzburg sieht. Austria Salzburg hat eine völlig konträre Philosophie, da schenkt man den Spielern auch weiterhin das Vertrauen. Wenn sie bleiben wollen, verlängert die sportliche Leitung auch mit ihnen, was man so mitbekommt.“

Hast du eine Erklärung, warum man der Aufstiegsmannschaft nicht einfach vertraut hat und sich eventuell nur punktuell verstärkt – warum diese massenhaften Transfers?

„Erklärung dafür habe ich ehrlich gesagt keine und ich möchte auch nicht weiter darauf eingehen. Ungewöhnlich ist es aber schon, so einen Umbruch habe ich nach einem Aufstieg noch nie erlebt. Das kann mir keiner erklären.“

Im zweiten Teil des Interviews gewährt uns Ervin Bevab Einblick in seinen Alltag beim AMS-Camp und blickt in seine fußballerische Zukunft.

Redaktion  Regionalliga
Redaktion Regionalliga - Administrator
ml@regionalliga.com

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