"Bei uns gibt es kein Larifari mehr"

26.12.2015

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In den letzten Jahren war die 1b der SPG Brixlegg/Rattenberg häufig in der unteren Tabellenhälfte zu finden - heuer sieht es bei den Blau-Weißen aber ganz anders aus: Unter Trainer Günther Ender entwickelte sich die Zweiermannschaft zu einer stabilen Mannschaft, die mit Platz 6 im Herbst überzeugte. Wir sprachen mit dem Coach über die Gründe dafür.
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Favoritenschreck Brixlegg/Rattenberg
Die SPG Brixlegg/Rattenberg 1b zählt heuer in der 2. Klasse Ost zu einer der größten Überraschungen der Hinrunde. Vergangene Saison nur auf Rang 10 gereiht, formte der neue Trainer Günther Ender eine kompakte, eingeschweißte Mannschaft aus dem Kader. Die Belohnung: Platz 6 nach der Hinrunde und nur noch drei Zähler
Günther Ender
Unter ihm entwickelte sich Brixlegg/Rattenbergs 1b zu einem Favoritenschreck: Coach Günther Ender
  hinter dem Punktestand aus der kompletten(!) letzten Saison. Im Herbst überraschte die Spielvereinigung insbesondere als Favoritenschreck: Gegen die Top 3 der Hinrunde, Kirchberg, Waidring und Oberndorf, erspielte sich Brixlegg/Rattenberg fünf Punkte - neben zwei Remis gelang den Blau-Weißen sogar ein 1:0-Heimerfolg gegen den späteren Herbstmeister Kirchberg. Alles in allem erlebte also die Mannschaft von Günther Ender einen goldenen Herbst. Wir befragten den Trainer nach den Gründen für das starke Abschneiden. Außerdem erzählt Ender über die Disziplin seiner Mannschaft sowie die Ziele für den Frühling.

Interview mit Günther Ender (SPG Brixlegg/Rattenberg):
fanreport.com: Hallo Günther! Du bist nun ein halbes Jahr Trainer der 1b von Brixlegg/Rattenberg. Hättest du geglaubt, dass ihr am Ende der Hinrunde auf Platz 6 liegen werdet?
Ender: Nein, es kam schon überraschend. Im Sommer hat aber die Vorbereitung bereits super funktioniert und das Team ist zusehends zusammengewachsen. Ich würde sagen, wir haben uns überraschend schnell gesteigert. Ich habe meiner Mannschaft vor der Saison ehrlich mitgeteilt, dass ich im Herbst 20 Punkte erreichen will. Dass wir das geschafft haben ist eine super Sache. Zudem kamen ja noch überraschende Punkterfolge gegen Waidring und Kirchberg hinzu.
Die Jungs haben den Ernst der Lage erkannt
Ender legt großen Wert auf professionelle Bedingungen

fanreport.com: Du sprichst es an: Ihr habt nun bereits 20 Zähler auf dem Konto - es fehlt nur mehr ein Sieg, um gleich viele Punkte wie in der gesamten Vorsaison vorweisen zu können. Was sind die Gründe für die Leistungssteigerung?
Ender: Unsere jungen Spieler sind älter, routinierter geworden. Ich habe diese Mannschaft bereits vor zwei Jahren gecoacht. Im Vergleich zu damals liegt jetzt mehr Druck auf der Mannschaft und in unserer Arbeitsweise. Ich habe vor meiner erneuten Übernahme gesagt, dass ich die 1b nur trainiere, wenn wir ein ernstes Training durchführen. Meine Spieler waren dann von Anfang an dabei, manche sind sogar zurückgekehrt. Es entwickelte sich ein hohes Niveau und die Jungs haben den Ernst der Lage erkannt. Bei uns gibt es kein Larifari mehr. Das wirkt sich auch auf die Spiele aus: Wir können zwar noch verlieren, aber es gibt keine Packungen mehr, werden nicht mehr abgeschossen. Wir bekommen nun nur mehr maximal zwei Gegentore pro Spiel - das gefällt mir. Und letztendlich haben auch die neuen jungen Spieler voll eingeschlagen.

fanreport.com: Ihr habt einen Sieg und zwei Remis gegen die Top 3 der Liga eingefahren. Ist Brixlegg/Rattenberg ein Favoritenschreck?
Ender: Definitiv! Gegen Waidring (2:2, d.Verf.) dachte ich mir, dass ich im falschen Film bin. Wir wollten irgendwie einen Punkt holen, gingen in die Partie wie Teams in der Bundesliga gegen Bayern München. Auf einmal haben wir richtig Fußball gespielt, die Angst war weg und wir haben nach einem frühen Ausschluss mit zehn Mann den Waidringern weiterhin Paroli geboten. Ich war begeistert und habe erstmals gemerkt, dass mit dieser Mannschaft
Ich dachte, ich bin im falschen Film
Ender über den überraschenden Punktgewinn beim 2:2 in Waidring
durchaus war drin ist.  Auch Kirchberg war eine besondere Partie: Sie waren zwar spielerisch besser, aber wir haben mehr Leidenschaft gezeigt. Damals war aber auch viel Glück nötig. Nun müssen wir noch lernen, dass wir nicht nur in schweren Spielen , sondern auch in leichteren Partien überzeugen - dafür ist es nötig, aber auch mal selbst das Spiel zu machen. Darauf fokussieren wir uns nun in der Wintervorbereitung.

fanreport.com: Statistiken zur Disziplin belegen, dass Brixlegg/Rattenberg bereits fünf Platzverweise erhielt. Ist das womöglich noch euer Manko?
Ender: Absolut. Daran müssen wir noch arbeiten. Wir haben die Schwierigkeit, dass die Routiniers die Jungen motivieren müssen, aber nicht zu sehr auf Aggressivität drillen. Wir haben uns durch Platzverweise das Leben selbst schwer gemacht - oft musste ich auch notgedrungen wechseln, nachdem ein Spieler bereits früh in einer Partie verwarnt wurde. Das muss sich ändern. Ich merke aber bereits, dass die Spieler daran arbeiten.

fanreport.com: Gab es im Sommer Leistungsträger in deinem Team, die besonders aufgefallen sind?
Ender: Das war sicher unser Stefan Gschösser: Er war eine Zeit lang in Alpbach, ist jetzt wieder bei uns. Als er kam war er in keiner guten Verfassung und ich fragte mich: Wo soll ich ihn aufstellen? Er hat sich aber systematisch gesteigert, seine Leistung verbesserte sich von 0 auf 100 - das war
Ich will gleich viele Punkte wie im Herbst sammeln - vielleicht sogar 21
Der Trainer hat klare Vorstellungen hinsichtlich der Rückrunde
beeindruckend. Aber auch unseren Daniel Koch  kann man nicht oft genug loben: Er ist erst 15 Jahre, aber bereits jetzt ein souveräner Innenverteidiger. Ich könnte aber auch die ganze Mannschaft jetzt hervorheben. Die sind wie eine Familie, in welcher jeder für jeden da ist. Das freut einen als Trainer und ist manchmal sogar wichtiger als Kondition oder andere Fähigkeiten.

fanreport.com: Was sind nun die Ziele für den Frühling?
Ender: Ich will wieder gleichviele Punkte sammeln, vielleicht sogar 21. Wichtig ist dafür, dass wir dran bleiben, unsere Vorbereitung durchziehen und der Spaß aber weiterhin mit von der Partie ist. Die Jungen sollen gefordert werden, die Routiniers herausgefordert werden. Logisch schaut man als Spieler auch auf den Tabellenplatz, für mich ist der aber zweitrangig. Ich möchte auch im Frühling einfach jeden Gegner ärgern können und die Jungs für die erste Kampfmannschaft aufbauen. Dann wird es auch mit so guten Spielen wie im Herbst klappen.

fanreport.com: Vielen Dank für das unterhaltsame Gespräch!




Christian Hetzenauer
Christian Hetzenauer - Redakteur
christian.hetzenauer@fanreport.at

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