Zwei Saisonen nach Maß - Saisonanalyse (2)

16.06.2014

altenmarkt_wacker_SKValtenmarkt Fotocredit: SKV Altenmarkt
Am Ende der 42. Bundesliga-Saison blicken wir von fanreport.com in einer mehrteiligen Saisonanalyse noch einmal auf die abgelaufene Spielzeit zurück. In regelmäßigen Abständen analysieren wir den Saisonverlauf der Teams, beginnend bei jenen die um die Schale kämpften, über das Mittelfeld, bishin zu den abstiegsgefährdeten Clubs. Im zweiten Teil lassen wir den Kampf um Platz drei zwischen dem SKV Altenmarkt und Wacke Innbruck noch einmal aufleben.
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 "Das zweite Jahr ist das schwierigste.“ Die alte Fußball-Weisheit konnte dem SKV Altenmarkt vor seiner zweiten Bundesliga-Spielzeit keine Angst einjagen, im Gegenteil.

Nach dem siebenten Platz in der Premieren-Saison wollte das mit zahlreichen Legionären und Jungtalenten gespickte Team aus Niederösterreich 2013/2014 höher hinaus, auch wenn man sich in Altenmarkt mit Prognosen und Zielformulierungen zurückhielt. „Besseren Fußball“ wollte man schlichtweg zeigen, sagte Coach Tito Spindler im vergangenen Sommer. Und das gelang.

Weg von der Zerstörung

„Wir haben uns im Spielaufbau verbessert, schaffen es teilweise schon, ein Spiel zu gestalten und nicht immer nur zu zerstören um über Konter und Standards zum Erfolg zu kommen“, analysiert Spindler die Entwicklung Altenmarkts, das nicht in der vielzitierten Schönheit gestorben ist, sondern am Ende souverän den dritten Platz erreichte.

Auf der besten Saison der Vereins-Geschichte will sich der Trainer aber in Zukunft nicht ausruhen. „Solche Platzierungen gilt es immer wieder zu bestätigen, dann ist man eine gute Mannschaft.“ Eine Eintagsfliege sei eben „zu wenig“.

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Altenmarkt beendete die Saison mit dem besten Ergebnis der Vereinsgeschichte
Fotocredit: Peter Altenbacher
Spindler weiß um die Schwierigkeit dieses Vorhabens. Gerade weil in dieser Saison einiges für seine Mannschaft gelaufen sei. Dennoch: „Unsere stabile Defensive hat in wichtigen Spielen kaum Gegentore zugelassen“, kennt der Trainer die Stärke seines Teams.

Spindler hofft auf Spielerinnen-Verbleib

Trotz des erfolgreichen Abschneidens ist vieles verbesserungswürdig. Das Offensiv-Spiel und das Spiel über die Seiten zum Beispiel, „wir müssen mehr Tore schießen, einfach torgefährlicher werden“, so Spindler. Lediglich 22 Treffer erzielte sein Team in 18 Saison-Spielen.

Damit es in der nächsten Saison wieder zu Platz zwei reicht, muss der Kader zumindest zusammen bleiben. „Das wird schwierig“, gibt der Coach, der „schmerzhafte Abgänge“ befürchtet, zu. In welcher Besetzung auch immer. In der kommenden Saison wird der SKV Altenmarkt wieder ein gewichtiges Wort um Platz drei mitreden. 

„Sensationell“

Bis zwei Runden vor Schluss machte dem SKV Altenmarkt ein Team den dritten Platz streitig mit dem vor der Saison im Grunde niemand rechnete. Der FC Wacker Innsbruck mischte auch in der „Umbruchs-Saison“ nach dem Abgang zahlreicher Stammkräfte (Hanschitz, Billa, Schiechtl, Hausberger, Dengg, Innerhuber) munter im oberen Tabellen-Drittel mit.

Platz drei bis sechs lautete die Zielvorgabe, am Ende sprang gar Platz vier heraus. „Dass wir so lange um Platz drei gespielt haben ist sensationell. Der vierte Platz ist höher zu bewerten, als der dritte im Vorjahr“, sagt Coach Stephan Glöckner.

Wir wussten, dass wir nichts dagegen tun können.
Wacker hatte es nicht leicht

Dabei war die Situation für Wacker alles andere als leicht. Die Tirolerinnen hatten das größte Lazarett der gesamten Bundesliga, sodass beinahe wöchentlich B-Spielerinnen im Oberhaus debütierten. „Wir haben vermutlich die meisten Spielerinnen eingesetzt und hatten darüber hinaus die jüngste Mannschaft“, erklärt Stephan Glöckner.

„Konnten nichts dagegen tun“

Umso mehr lobt der Trainer den Zusammenhalt, den das Team gezeigt hat. „Vor allem in den Chaos-Tagen rund um den Abstieg der Herren-Abteilung“, so Glöckner. Zu diesem Zeitpunkt sei es – wie schon im Winter, als die Zukunft schon einmal ungewiss war – auch für die Damen schwer gewesen.

Mittlerweile läuft jedoch in Innsbruck alles wieder in geregelten Bahnen. Auch die Niederlagen-Serie konnte den Schwarz-Grünen nicht den Zahn ziehen. „Wir wussten, dass wir nichts dagegen tun können, weil der Kader eben so klein war“, erinnert sich der Trainer.

Umso beeindruckender verliefen die letzten Saison-Wochen, in denen Innsbruck noch zweimal gewann und Platz vier absicherte.

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Eva-Maria Dengg (Bild) und Anna Innerhuber schlüpfen wieder ins Wacker-Trikot
Alte Bekannte kehren zurück

„Wir haben uns in puncto Zweikampf-Verhalten, Taktik und Team-Spirit enorm verbessert“, zählt Glöckner die Stärken seiner Mannschaft auf. Steigern müsse man sich aber im spielerischen Bereich und in den Eins-gegen-eins-Situationen.

Gearbeitet wird daran ab Sommer mit einem größeren Kader. Abgänge erwartet man bei Wacker kaum, Zugänge hingegen schon. So kehren beispielsweise Eva-Maria Dengg und Anna Innerhuber nach Auslands-Aufenthalten zurück. „Es kommen noch einige weitere hinzu“, kündigt Glöckner an, den Kader in der Breite verstärken zu wollen.
 

Die Besten: Kolenova, Hufnagl, Hoffer bzw. Enzinger, Metzler, Pal
 

Zahlen, bitte!
Altenmarkt:

  • Platz: 3 (8S, 3U, 7N)
  • Tore: 22 (~ 1,22 Tore pro Spiel)
  • Gegentore: 29 (~ 1,61 Gegentore pro Spiel)
  • Punkte: 27 (1,5 Punkte pro Spiel)
  • Höchster Sieg: 3:0 (H) Sturm
  • Höchste Niederlage: 1:6 (H) Neulengbach
  • beste Torschützinnen: Olga Lasova (4)


Wacker:

  • Platz: 4 (7S, 2U, 9N)
  • Tore: 34 (~ 1,89 Tore pro Spiel)
  • Gegentore: 33 (~ 1,83 Gegentore pro Spiel)
  • Punkte: 23 (~ 1,28 Punkte pro Spiel)
  • Höchster Sieg: 5:0 (H) Carinthians
  • Höchste Niederlage: 1:5 (H) Neulengbach
  • beste Torschützinnen: Stefanie Enzinger (12)

Weiterführende Links:
Ziel (nicht) erreicht - Saisonanalyse (6)
Spielerin des Jahres - Saisonanalyse (5)
Team des Jahres - Saisonanalyse (4)
Durchwachsen - Saisonanalyse (3)
"Big Two" zogen einsam ihre Kreise - Saisonanalyse (1)


Kevin Bell
Kevin Bell - Redakteur
kevin.bell@fanreport.at

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