Anspruch und Realität - Teil II

21.11.2012

In Teil II unserer Zwischenbilanz nehmen wir die Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte unter die Lupe.

Es ist eng an der Tabellenspitze. Unglaublich eng. Dem siebtplatzierten SV Bürmoos fehlen ganze vier Zähler auf Spitzenreiter Bergheim. Die Teams der oberen Tabellenhälfte sind auch was die vor der Saison ausgegebenen Ziele betrifft, zur Winterpause im Plansoll. Auch in der unteren Tabellenhälfte ist noch vieles möglich, dem Vorletzten Piesendorf fehlen derzeit sechs Zähler auf den achtplatzierten Lokalrivalen aus Mittersill. Die Ausgeglichenheit der Liga macht's möglich, lediglich Schlusslicht Maria Alm kämpft mit derzeit fünf Punkten am Konto um den Anschluss.

Vor dem Saisonstart hatten sich Fanreport bei den einzelnen Vereinen umgehört und sowohl die Liga-Neulingen (hier) als auch die arrivierten Teams (hier bzw. hier) zu deren Saisonzielen befragt. Wir haben analysiert, wer die eigenen Erwartungen nach der Hinrunde sogar übertrifft und wer den eigenen Ansprüchen derzeit hinterher hinkt. In Teil II beleuchten wir die Mannschaften der unteren Tabellenhälfte und deren bisher gezeigten Leistungen.

Gute Laune in Mittersill: Die Pinzgauer überwintern auf Platz acht.

Eine grundsolide Saison spielt der SC Mittersill. Die junge Elf von Chefcoach Charly Steiner liegt nach der Hinrunde auf Platz acht und befindet sich damit im sicheren Tabellenmittelfeld. Je sechs Zähler fehlen auf Spitzenreiter Bergheim sowie auf den Vorletzten Piesendorf. "Wir wollen nichts mit dem Abstieg zu tun haben.", formulierte vor dem Saisonstart Charly Steiner die Ziele seiner Mannschaft. Derzeit erfüllen die Pinzgauer die Vorgaben ihres Trainers. Dennoch ortet dieser bei seiner Mannschaft durchaus noch Verbesserungsbedarf: "Wir bringen die Spiele noch nicht so durch, wie wir das gerne hätten. Das ist unsere Aufgabe für das Frühjahr. Ich hoffe, dass wir im Mittelfeld bleiben. Ähnliche Vorgaben wie der SC Mittersill hatte auch der TSV St. Johann 1b. So wollten die Pongauer möglichst nichts mit dem Abstieg zu tun haben, außerdem formulierte Cheftrainer Eduard Budemayr die Ansprüche seiner Mannschaft so: "Unser Ziel ist es die jungen Spieler in die Mannschaft zu integrieren."

Im Plansoll befindet sich auch der ASV. Sektionsleiter Robert Neureiter sprach im Sommer von Platz drei bis sieben in der Endabrechnung. Durch die Strafverifizierung des Derbys, das mit 3:0 für den ASV gewertet wurde, kletterten die Städter in der Tabelle auf Platz sechs. Damit überwintert der Aufsteiger mit nur drei Punkten Rückstand auf Tabellenführer Bergheim. Allerdings befindet sich der ASV als derzeit einziger Landesligist auf Trainersuche - Trainer Sandor Nagy hielt es nur knapp ein halbes Jahr an der Seitenlinie des Aufsteigers. Der USV Fuschl, mit dem der ASV gemeinsam in die Landesliga aufstieg, ist nur mäßig zufrieden mit dem abgelaufenen Herbst. Die Cokic-Elf, die als Meister vor dem ASV aufgesteigen war, liegt zur Winterpause trotz nur vier Meisterschaftsniederlagen auf Rang elf. Grund dafür sind die insgesamt sieben Unentschieden, die die Flachgauer in den bisheren vierzehn Meisterschaftspartien einfuhren. "Wir sehen uns im Ligamittelfeld und wollen uns dort festspielen. Ich sehe diese Zielsetzung als realistisch an.", sagte Fuschl-Obmann Heinz Kofler noch im Sommer. Dennoch ist noch nichts verloren für den Aufsteiger, wie unlängst auch Torjäger Franz Mrkonjic klarstellte: "Nachdem wir nur sieben Punkte hinter dem Zweiten sind, kommen wir hoffentlich unter die Top vier bis fünf - wenn wir auch ein bisschen Glück haben. Wir wollen so weit rauf wie möglich. "

Hinter den eigenen Erwartungen blieb die SG ASK/PSV zurück. Der Absteiger aus der Salzburger Liga findet sich zur Winterpause auf dem zwölften Tabellenplatz wieder, vom fünften bis zum elften Spieltag war die Peischl-Elf sogar Vorletzter. Vor Saisonstart erklärte Präsident Walter Fuchsbauer die Zielsetzungen für die anstehende Saison so: "Offizielles Saisonziel ist ein guter Mittelfeldplatz. Ein Aufstieg ist jetzt nicht geplant." Die Formkurve der Städter zeigte aber zuletzt wieder nach oben, mit einem Heimsieg über den SC Mittersill im Nachtragsspiel der 12. Runde überholte der Absteiger auch den USK Piesendorf.

Der Blick geht auch in der Tabelle nach oben: Piesendorf-Keeper Hannes Leo

Im Tabellenkeller finden sich zur Winterpause zwei Mannschaften aus dem Pinzgau wieder. Der USK Piesendorf rangiert derzeit nur an vorletzter Stelle und das, obwohl die Reindl-Elf nur vier von 14 Meisterschaftspartien verlor. Allerdings krönten sich die Piesendorfer mit insgesamt neun zum "Unentschieden-König" der Liga. Auch gelang der Reindl-Elf in der laufenden Meisterschaft erst ein Sieg. Die Folge: Anspruch und Realität klaffen bei den Pinzgauern zur Winterpause so weit auseinander, wie bei keiner anderen Mannschaft der Liga. "Unser Ziel ist es, weiter nach oben zu kommen und am Ende auf Platz 3 oder 4 zu stehen.", gab Cheftrainer Wolgang Reindl im Sommer zu Protokoll. Dieser fordert nun: "Wir müssen die knappen Spiele für uns entscheiden. Wir sind eine junge Mannschaft und müssen jetzt schauen, dass wir von da hinten wegkommen." Mit sechs Zählern Rückstand auf Rang acht ist aber auch für den USK Piesendorf im Frühjahr einiges drinnen.

Das Kellerkind kommt in diesem Winter aus Maria Alm. Die Heugenhauser-Elf liegt mit bisher fünf gesammelten Zählern am Tabellenende. Sieben Punkte fehlen den Pinzgauern auf den Vorletzten aus Piesendorf, zudem steht erst ein Sieg zu Buche. Zuhase gewann Maria Alm in der laufenden Meisterschaft noch kein einziges Mal. Die Heugenhauser-Schützlinge haben im Frühjahr allerdings noch ein Ass im Ärmel: Denn das Schlusslicht hat noch zwei Partien aus der Hinrunde offen, die nun erst im Frühjahr nachgetragen werden. Dabei empfängt der UFC Maria Alm jedoch mit dem FC Bergheim und dem SV Anthering zwei Mannschaften aus der Spitzengruppe.