Saisonanalyse - Teil 4: Die Abstiegskandidaten

19.06.2012

Ziersdorf-Heldenberg
Im vorletzten Saisonanalyse-Abschnitt beschäftigen wir uns heute mit den noch vier ausstehenden Teams vom unteren Tabellenrand
Obwohl sich in der vergangenen Saison nur eine Mannschaft unfrewillig aus der 1. Klasse Nordwest-Mitte verabschieden musste, blieb der Abstiegskampf doch lange offen. Schon in unserer Analyse des Mittelfelds am Montag, stellten wir fest, dass gleich mehrere Teams, die auf vermeintlich sicheren Plätzen liegen, lange Zeit zittern mussten. Welche der ganz unten platzierten Vereine besonders stark zittern mussten und woran es beim tatsächlichen Absteiger gelegen hat, erfährt ihr hier.

Wir beginnen mit dem Tabellenelften, dem SV Ziersdorf, der sehr ordentlich in die Saison gestartet war. Die ersten beiden Spiele konnte man sogar gewinnen, nach acht Spieltagen lag man auf dem beachtlichen dritten Rang. Dann schien mit zwei 6:0-Niederlagen gegen Rust und gegen St. Bernhard Sand ins Getriebe der Truppe aus dem Hollabrunn-Bezirk zu kommen. Dass es hier nicht zum totalen Umschwung ins Negative kam, hatten die Ziersdorfer ihrem Stürmer Lukas Pagac zu verdanken, der in den beiden folgenden Spielen gegen Straning und gegen Sitzenberg-Reidling jeweils in den Schlussminuten den Sieg sicherstellte. Am Ende der Herbstsaison lag Ziersdorf auf dem starken fünften Rang. In der Rückrunde sollte aber alles ganz anders laufen. Zunächst sorgten Pagac und Andreas Kuntner, die beide auch die ganze Saison über zu den besten Ziersdorfer zählten, noch für einen 2:0-Erfolg über Spitz. Doch dann schlitterte man in eine schlimme Krise. Zwischen den Runden 15 und 23 lautete die erschreckende Bilanz: 1 Punkt, mickrige 4 Tore und 25 Gegentreffer. In jeder entsprechender Statistik war man in dieser Phase das schwächste Team der Liga. Positiv ist nur, dass man sich gegen die anscheinend noch formschwächeren Straninger an Spieltag 24 wenigstens noch einen letzten Saisonsieg holen konnten. Aufgrund der tollen Hinrunde war der Abstieg nie ein Thema in Ziersdorf, viel länger hätte die Saison aber nicht mehr dauern dürfen.

Wesentlich aktiver war das Abstiegsgespenst beim USV Atzenbrugg/H. zu Gast. Nach drei Nullern zum Auftakt führte der überragende Adam Stredula seine Mannschaft mit drei Toren in zwei Spielen zu den ersten sechs Punkten. In der Folge entwickelte sich die Herbstsaison zu einer sehr unkonstanten, in der Highlights wie ein Sieg über Guntersdorf Tiefpunkten wie der 5:1-Klatsche gegen Röschitz gegenüber standen. All das bedeutete Rang 10 während der Winterpause und einen anhaltenden Flirt mit dem nur fünf Punkte entfernt stehenden Fix-Abstiegsplatz. Auch im Frühjahr ging der Truppe von Trainer Johann Figl zunächst wenig auf. Nach 18 Runden war man als Vorletzter nur noch zwei Punkte vor Heldenberg. Erst als die Atzenbrugger drei Spieltage später das direkte Duell gegen den letztlichen Absteiger gewann und diesem damit deutlich den Wind aus den Segeln nahm, war der Klassenerhalt im Prinzip gesichert. Der Konkurrent holte dann in den verbleibenden Spielen nur noch 2 Punkte, während die Atzenbrugger selbst in den letzten 3 Spielen noch starke sieben Zähler sammelten und sogar noch auf Platz 12 nach vorne kamen.

Wie so manche Mannschaften, die wir schon gestern besprachen, spielte auch der SV Spitz/Donau eine Saison, bei der fehlende Konstanz eine bessere Platzierung unmöglich machte. Im Herbst noch zählte die Mannschaft von Wolfgang Talir nämlich zum Spitzenfeld der Liga. Angetrieben von Torschützenkönig Stefan Gruber überwinterte Spitz auf dem sechsten Rang und war punktemäßig zwar eher Richtung Mittelfeld orientiert, hatte aber mit dem Aufstieg sicherlich mehr zu tun als mit dem Abstieg. Der Rückrundenstart war insgesamt auch noch solide, als die gegen Saisonende immer mehr auseinander fallende Mannschaft immerhin sieben Zähler aus den ersten fünf Spielen holte. Allerdings sollten dies die letzten eingefahrenen Punkte der Saison bleiben. Zum Abschluss legte die Truppe nämlich eine Serie von acht Niederlagen en suite hin. Mit gerade mal drei in dieser Phase erzielten Treffern, ist das Problem auch schnell gefunden. Auch Spitz sollte sich freuen, dass die Saison nicht mehr länger dauert und auch, dass es eine Mannschaft gibt, die einfach noch ein bisschen schwächer war als die anderen Abstiegskandidaten.

Die Rede ist natürlich vom SV Heldenberg, der am Ende mit 9 Punkten Rückstand auf den rettenden 13. Platz viel schwächer aussieht, als er in Wirklichkeit war. Natürlich war von Anfang an klar, dass Erich Steindls Team gegen den Abstieg spielen würde. Auch dank eines 7:3-Sieges über Langenlois gegen Ende der Hinrunde konnten die Heldenberger aber als 12. überwintern. Dass der Klassenerhalt eine schwierige Angelegenheit werden würde, war hier bereits klar. Doch mit drei Punkten Vorsprung auf die letztplatzierten Langenloiser hätte die Ausgangsposition auch schlechter sein können. Im Frühjahr war es weniger ein eigener Einbruch als das Aufbäumen der anderen Abstiegskandidaten, das Heldenberg schließlich zum Verhängnis wurde. Zwar gab es auch Momente der Hoffnung, doch gerade in den entscheidenden Spielen konnte man nicht punkten. Mit den verlorenen Spielen gegen Spitz in der 20. und gegen Atzenbrugg in der 21. Runde war der Abstieg besiegelt. In den folgenden Spielen traf man auf das Spitzentrio aus St. Bernhard, Guntersdorf und Röschitz, womit ein letztes Comeback natürlich unmöglich war. Beim SV gibt soll es nun einen kleinen Neuanfang geben. Erich Steindl wird den Verein nach 4 Jahren verlassen. Als Nachfolger soll ein Spielertrainer installiert werden.

 
Michael Leitner
Michael Leitner - Redakteur
michael.leitner@fanreport.at

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