Trainerwechsel: Eine Analyse

01.12.2012

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Wir analysieren die Trainerwechsel der Hinrunde und verraten, warum vorerst keiner dazu kommen wird.
SV Straning: Von Manfred Mutz auf Christoph Kugler
Als erster Verein in dieser Saison zogen die Straninger die Reißleine. Dabei war es schon vor der Saison eher eine Überraschung, dass der weitgehend erfolglose Manfred Mutz sein Traineramt behalten durfte. Als man nach einer klaren Niederlage gegen Gföhl in der zweiten Runde mit einem 4:0 über Langenlois aufzeigte, durfte sich der Vorstand bestätigt gefühlt haben. Doch danach lief nicht mehr viel zusammen. Auf ein 3:3 gegen St. Bernhard folgten herbe Schlappen gegen Röschitz und Weitersfeld sowie das 0:9-Debakel gegen Atzenbrugg. Nach der Katastrophenpartie wurde Mutz seines Amtes enthoben und von Christoph Kugler ersetzt.
War man zum Zeitpunkt von Kuglers Übernahme noch Zwölfter und damit absoluter Abstiegskandidat, arbeitete man sich unter dem Trainer-Rückkehrer Schritt für Schritt nach vorne. Anstatt selbst dem überlegensten Gegner ihr Spiel aufzwingen zu wollen, agierten die Straninger nun aus einer defensiven Abwehr heraus und holten Sieg um Sieg. Gleich sechs der acht Spiele vor der Winterpause konnten gewonnen werden. Nach dieser Erfolgsserie findet sich Straning auf Platz Sechs wieder und hat das Abstiegsgespenst längst vertrieben.
Bilanz Mutz:      1-1-4 Punkteschnitt: 0,7 Mutz-Tabelle:    12. Platz
Bilanz Kugler:  6-1-1 Punkteschnitt: 2,4 Kugler-Tabelle: 4. Platz
 
Fazit: Nicht nur die Zahlen sprechen eine klare Sprache. Mit dem Wechsel von Mutz auf Kugler ist dem SV Straning der beste Trainerwechsel der Herbstsaison gelungen.

KSV Röschitz: Von Manfred Schindler auf Vaclav Dvorak
Zu einem unfreiwilligen Trainerwechsel kam es nach der neunten Runde beim KSV Röschitz. Aufgrund beruflicher Veränderungen konnte der langjährige und sehr beliebte Coach, Manfred Schindler, seinem Traineramt nicht mehr jene Zeit widmen, die er für angebracht gehalten hätte. Unter ihm war den Röschitzern ein sensationeller Saisonstart gelungen. Erst bei Schindlers Abschiedsspiel gegen Langenlois gab es mit einem 1:1 den ersten Punktverlust.
Vaclav Dvorak trat also in große Fußstapfen, meisterte seine Aufgabe aber prächtig. Nach einem 4:1-Sieg über Gföhl bei seinem Debüt gab es gegen St. Bernhard zwar die einzige Niederlage in der Hinrunde, doch danach lief wieder alles nach Plan. Vor allem mit dem Sieg über Atzenbrugg zeigte Röschitz auf und bleibt damit auch unter dem neuen Trainer ein Titelkandidat.
Bilanz Schindler: 8-1-0 Punkteschnitt: 2,8 Schindler-Tabelle: 1. Platz
Bilanz Dvorak:      4-0-1 Punkteschnitt: 2,4 Dvorak-Tabelle:      4. Platz

Fazit: Auch wenn Schindlers Abgang dem KSV natürlich sehr weh tat, hat man mit Vaclav Dvorak den passenden Ersatz gefunden. Er übernahm eine bereits funktionierende Mannschaft perfekt und hätte die Röschitzer um ein Haar zum Herbstmeister gemacht. Aufgrund Atzenbruggs Übermacht, ist der Meistertitel zwar immer noch unrealistisch, an Dvorak sollte es aber nicht scheitern.

SV Spitz/Donau: Von Christian Donabaum auf Jürgen Gattinger
Retrospektiv gesehen könnte man sagen, Wolfgang Talir hat es bereits kommen gesehen. Er verließ den SV Spitz/Donau aufgrund schlechter Testspielergebnisse unmittelbar vor Saisonstart. Unter seinem Nachfolger, Christian Donabaum, lief beim abgeschlagenen Schlusslicht überhaupt nichts zusammen. Abgesehen vom Überraschungserfolg in Straning, gelang seinem Team kein einziger Punktgewinn. Nicht weniger als neun Schlappen hatte Donabaum bereits am Konto, als es ins Sechs-Punkte-Spiel gegen den SV Ziersdorf ging. Nachdem man beim 1:4 nicht den Hauch einer Chance gehabt hatte, zog der Verein seine Konsequenzen und entließ den erst zu Saisonbeginn installierten Coach.
Nachfolger wurde einer, der erst im Laufe des Herbstes seine Spielerkarriere beendet hatte. Aufgrund einer langwierigen Verletzung und einer damit verbundenen, schockierenden Diagnose entschloss sich Jürgen Gattinger, den Fußballschuh an den Nagel zu hängen. Da er schon unter Talir als Co-Trainer im Einsatz gewesen war, kam seine Ernennung zum Chefcoach wenig überraschend. Seine Statistik in den drei verbleibenden Spielen im Herbst zeugt aber davon, dass die Probleme des SV Spitz momentan nicht alleine mit einem Trainerwechsel zu beseitigen sind. Auch unter Gattinger verlor das Team alle drei Spiele, war jeweils schon nach wenigen Minuten in Rückstand und erzielte erst unimttelbar vor dem Ende der Hinrunde das erste Tor.
Bilanz Donabaum: 1-0-10 Punkteschnitt: 0,3 Donabaum-Tabelle: 14. Platz
Bilanz Gattinger:      0-0-3  Punkteschnitt: 0    Gattinger-Tabelle:      14. Platz

Fazit: Beiden Trainern muss man zu Gute halten, dass sie kaum Vorbereitungszeit hatten. Nach dem plötzlichen Abgang von Wolfgang Talir, war Christian Donabaums Aufgabe fast schon unlösbar. Und auch für Jürgen Gattinger, der die Mannschaft mitten in einer ganz schlimmen Krise übernahm, war es fast unmöglich, so schnell die Wende zu schaffen. Ob sich der Trainerwechsel ausgezahlt hat, wird sich daher erst auch im Frühjahr weisen. Verständlich war der Schritt allemal.

Weitere Trainerwechsel eher unwahrscheinlich
Auch wenn die Trainerwechsel in dieser Saison bislang ganz gut funktioniert haben, werden vorerst wohl keine mehr dazu kommen. Bei jenen Teams, wo es gut läuft, ist ein Wechsel ohnehin unrealistisch. Bei den wirklich kriselnden Mannschaften aus St. Bernhard und Ziersdorf war zuletzt ein klarer Aufwärtstrend zu merken. Daher ist hier eine Reaktion des Vorstands ebenso unrealistisch wie beim SV Spitz, wo man sofort feststellte, dass man mit Gattinger längerfristig plant. Gerhard Wassermann dürfte noch einen kleinen Bonus haben, da er den SV Furth nach seiner Übernahme letztes Jahr noch auf den fünften Platz nach vorne brachte. Auf einen gewissen Vertrauensvorsprung dürften wohl auch Droß' Robert Leutgeb und Langenlois' Gerhard Wildpert setzen dürfen. Wirklich zu wackeln scheint momentan also keiner der Trainerposten.
Michael Leitner
Michael Leitner - Redakteur
michael.leitner@fanreport.at

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